Kapitel 49

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Vinnie klingelte an der Haustür.
»Hey, was machst du hier?« fragte ich.
»Dich besuchen, was sonst?« antwortete er.
»Ich dachte nur, dass du immer noch mit Jett bist, und außerdem gehe ich morgen arbeiten«
»Das ist doch nicht schlimm, oder?«
»Nein. Komm rein« sagte ich, und zeigte dabei auf den Flur.
Eine Weile später entschieden wir uns Pizza zu bestellen. Hungrig und ungeduldig warteten wir auf den Lieferant.
»Wann kommst du eigentlich wieder? Ich hoffe du bist nicht allzu lange weg« fragte Vinnie mich.
»Was, wie weg? Was meinst du?«
»Du bist doch über Weihnachten weg, oder? Also ich dachte, du fliegst wieder zu deiner Familie« sagte er. »Ah, ich weiß nicht. Ich habe zwar immer Weihnachten mit meiner Mutter verbracht, aber ich weiß nicht, ob ich fliegen kann« antwortete ich.
»Wieso das?«
»Weil ich kurz nach den Feiertagen wieder arbeiten muss. Außerdem kann ich mir den Flug finanziell nicht leisten. Ich habe zwar angespartes, allerdings ist das Geld für ein Auto vorgesehen. Dafür habe ich Ewigkeiten gespart. Und zusätzlich ist meine Flugangst ein weiteres Hindernis« gestand ich. Zuzugeben das ich mir die Reise nach Deutschland nicht leisten kann, kostete mich etwas Überwindung. Ich verdiene zwar ausreichend, um mir das Leben hier zu finanzieren, aber eine Reise ohne etwas zu sparen kann ich mir nicht leisten. Bevor ich nach Los Angeles umgezogen bin, habe ich über Weihnachten nicht mal nachgedacht. Eigentlich sollte ich erst im Februar nächsten Jahres hierher ziehen, doch die Pläne änderten sich.
»Vielleicht kann deine Mutter ja einfach hierher kommen, oder ich leihe dir das Geld für den Flug. Das ist doch kein Problem« sagte er.
»Auf gar keinen Fall leihst du mir so viel Geld.
Ehrlich gesagt kann meine Mutter sich den Flug auch nicht sofort leisten. Ich habe schon mit ihr darüber gesprochen, weil sie mich schon öfters gefragt hat, ob ich an Weihnachten da bin«
»Okay, okay... Ich wollte dir doch nur damit helfen. Was ist denn dein Plan?« fragte er.
»Ich hab' nicht wirklich einen Plan. Ich werde wahrscheinlich hier bleiben müssen«. Bei dem Gedanken, dass ich dieses Weihnachten alleine verbringen werde, werde ich automatisch traurig. Vinnie schaute mich bemitleidend an.
»Und was ist, wenn du mit mir mitkommst, hm?« fragte er mich. »Wohin?«
»Ich fliege über Weihnachten zu meiner Familie nach Seattle. Du könntest doch mitkommen«
»Nach Seattle? Zu deiner Familie? Nein, nein« sagte ich. »Wieso nicht? Dann lernst du meine Familie kennen, und bist nicht alleine. Was willst du denn hier alleine machen?«
»Ja, aber... Wir sind doch noch garnicht zusammen, und ich soll schon zu einem Familienfest mitkommen. Außerdem kostet der Flug auch Geld und ich habe nicht viel Urlaub« erinnerte ich ihn.
»Du machst dir zu viele Gedanken. Meine Eltern werden sich bestimmt freuen, und das wichtigste ist, du bist nicht alleine. Der Flug nach Seattle ist auch viel günstiger und kürzer, als nach Deutschland. Und wir kommen auch rechtzeitig zurück, damit du wieder pünktlich bei der Arbeit bist« erklärte Vinnie.
»Vin, ich weiß nicht. Das klingt alles wirklich toll, aber vielleicht ist es doch ein wenig zu schnell«. Ich schätze es sehr, dass er sich so viele Gedanken darüber macht und sogar schon einen Plan erstellt, ohne dass er vorher mit seiner Familie darüber gesprochen hat.
Inzwischen ist auch schon unsere Pizza geliefert worden. »Lass uns einfach eine Nacht darüber schlafen, okay? Und rede doch erstmal mit deinen Eltern darüber, bevor du alleine solche Entscheidungen triffst« bat ich ihn.

Maybe soulmates?Where stories live. Discover now