9 Sehen wir es mal so

2.4K 112 20
                                    

Emily's P.O.V

„Edward! Kayden! Wacht auf! Seid ihr dumm oder so? Allein die Frage kann ich mir selber beantworten!"

Welches Miststück brüllt denn am frühen Morgen hier so rum?
Nach meinem gestrigen Ausflug ins Krankenhaus will ich nur noch schlafen.

Ich drehe mich mehrmals in meinem warmen Bett und hoffe wieder Einschlafen zu können doch leider wird dieser Traum wird durch einen Schrei zerrissen. Naja, okay wen sie meinen mich wecken zu müssen dann bitte, aber sie sollen sich dann nicht wundern, wenn ich wieder Gesund bin, welche Strafe sie bekommen.
Na gut, Emily dann geh jetzt mal duschen. Ich schäle mich aus meiner warmen Bettdecke und setze meine Füße auf meinen dunklen Parkett Boden. Dafür das ich ja nicht so der Mädchentyp was Klamotten angeht bin, sieht mein Zimmer sehr nach Mädchen aus. Muss mal geändert werden. Mein großes Bett ist aus weißem Metall mit einer Lichterkette dekoriert, steht gegenüber meiner Balkontür und ist mit einer fetten Decke und Kissen bedeckt. Ich habe das Bett auch nur weil es meiner Großmutter gehörte, welche vor zwei Jahren starb. Somit hat das Bett einen emotionalen Hintergrund. Eigentlich sind alle meine Möbel weiß und bieten somit einen guten Kontrast zu dem dunkeln Boden. Es hat sich wirklich gelohnt meiner Mutter die Einrichtung zu überlassen. Auf jeden Fall habe ich eine Wand, auf der meine Karriere als Ballerina verzeichnet ist. Damit meine ich, dass in einem Regal alle meine alten Ballettschuhe stehen, jedoch sind es so viele das ich Kisten kaufen musste, Fotos und Zeichnungen meiner Kostüme und Fotos von meinen Freunden sind dort zu finden. An dieser Wand findet man mein Leben.

Das wertvollste was man in meinen Zimmer, außer dass Bett findet, sind meine türkisen Ballettschuhe. Ja lacht ihr nur. Diese Schuhe habe ich von meiner verstorbenen Großmutter geschenkt bekommen. Zwei Tage bevor sie starb gab sie mir einen Karton mit Französischer Schrift und den Worten: „ Eigentlich wollte ich sie dir schenken wenn du Cinderella tanzen darfst aber dies werde ich leider nicht mehr erleben können. Also behalte sie gut in Ehren und denk an mich wenn die Gute-Fee Bibedibabedebu tanzt." Eine Träne lief meine Wange runter als ich an die letzten Worte meiner Großmutter dachte. Ich verharrte ein paar Minuten vor der bunten Wand bis ich wieder in der Realität landete.

Ich gehe aus meinem Zimmer um ins Badezimmer zu gelangen und kicke die Tür bei, ohne nachzusehen ob sie wirklich zu ist. Mein Spiegelbild verrät die letzte Nacht. Tiefe Augenringe, rote Nase und das Pflaster, welches meine genähte Platzwunde versteckt. Naja verstecken kann man es nicht sagen. Das Pflaster ruft förmlich danach, Schaut-mich-an-ich-hatte-einen-Unfall-und-sehe-scheiße-aus. Belassen wir es einfach dabei. Ich entledige mich meiner Kleidung und steige unter die Dusche. Da ich noch nie ein Lang-Duscher war, bin nach fünf Minuten fertig und steige aus der Dusche. Ich höre wie die Badezimmertür aufgemacht wird, drehe mich ruckartig um und schreie. Er schreit auch.

Mein Handtuch liegt zwei Schritte von mir entfernt und ich sprinte regelrecht dahin. Kayden hat sich vor Schreck sofort umgedreht und lässt mir für ein paar Sekunden meine Privatsphäre, wofür ich sehr dankbar bin. Ich wickle mir mein Handtuch um meinen nassen Körper und atme tief durch. „Emily... Tu-tu-tut mir leid! Ich wusste nicht das du hier drin bist!" Kayden Parker ist verlegen! Oh mein Gott! Hat er noch nie ein nacktes Mädchen gesehen? Ich muss mir ein Lachen verkneifen. „Nein, schon in Ordnung. Ich hätte die Tür abschließen sollen." „Nein, ich hätte anklopfen..."

„Ist etwas pass...OH!" Na super fehlt nur noch Elli und dann sind alle da und können mich im Handtuch bestaunen. Edwards Blick wird immer wütender, so als ob er realisieren würde welche Vorgeschichte dieses Treffens hat. „Sag mal spinnst du eigentlich vollkommend, Kayden! Weißt du nicht wie anklopfen geht? Hat die deine Mutter eigentlich nichts beigebracht...?" Edward wird inmitten seiner Rede von Kayden mit einem Schlag auf seinem Hinterkopf unterbrochen. Was sollte das? „Ich!" dabei zeigt Kayden auf sich, „habe nichts gemacht. Ich wollte lediglich eine Schmerztablette aus dem Schrank holen. Die Tür war auf und ich habe mir nichts dabei gedacht und bin einfach hinein gegangen. Auf einmal stand Emily vor mir und hat sich erschreckt und da sie sich erschreckt hat habe ich mich ebenfalls erschreckt und geschrien. Das war's und du brauchst mich jetzt gar nicht dumm anzumachen das ich ein perverses Arschloch sei." Kayden wird bei seiner Predigt immer lauter aber er brüllt nicht und ich bin ihm sehr dankbar, dass er nicht erwähnt hat, dass er mich nackt gesehen hat.

Eins muss ich erwähnen. Dafür, dass ich ihn erst seit einem Tag kenne, habe ich schon ganz schön viel mit ihm erlebt. Selbst Edward hat mich noch nie nackt gesehen. Kayden mag nicht der einzige sein der mich nackt gesehen hat aber diejenigen, welche mich nackt gesehen haben, waren meine Freunde mit denen ich geschlafen habe.

Edward stößt einen erleichterten Seufzer aus, massiert sich die Schläfen, geht auf den Badezimmerschrank zu und nimmt eine Schachtel Schmerztabletten heraus. „Ich kann nicht mehr!" sind seine Worte mit denen er sich auf den Toilettensitz fallen lässt. „Emily du machst mich wahnsinnig. Und von dir Kayden will ich erst gar nicht anfangen. Wie kann man nur so leichtsinnig sein?" Führt er Selbstgespräche oder was ist mit ihm los? Langsam macht er mir Angst. „Ist alles in Ordnung, Edward?" fragt Kayden fürsorglich. „Natürlich, Kayden. Alles ist Prima." Okay der Sarkasmus ist von meinem Vater, „Was sollte denn nicht in Ordnung sein? Es ist doch total normal, dass seine kleine Schwester, welche man über alles und jeden liebt, einen Autounfall hat. Man seine Eltern jeden Abend anlügen muss um sie nicht zu verpfeifen. Einen neuen Freund zu haben, welcher seine Schwester nackt sieht. Eine weitere kleine Schwester zu haben, welche sich an jeden meiner Freunde um den Hals wirft. Aber hey lassen wir es gut sein. Es wäre ja nicht so, dass ich alles aufrechterhalte."

Seine Worte überraschen mich und ich merke wie in mir Schuld Gefühle aufkommen. So habe ich das noch nie betrachtet. Edward hat es wirklich nicht leicht, er macht so viel für mich und Elli, und bekommt fast nie ein Dankeschön. Er hasst es zu lügen aber tut es für mich, damit ich keinen Ärger bekomme. Und mit Kayden sind auch nicht wirklich gute Sachen passiert und das nur in zwei Tagen. Man bin ich eine schlechte Schwester/Tochter.

„Edward..." Mir fehlen die Worte. „Ich-Ich glaube ich gehe mal ins Wohnzimmer und lasse euch allein." Meint Kayden und verschwindet aus der Tür. Ich hocke mich vor Edward bedacht das mein Handtuch nicht verrutscht und lege meine Hände auf seine Knie. „Edward... Es tut mir so leid. Ich bin eine miese, nein so kann man das gar nicht beschreiben wie eine schlechte Schwester ich bin..." „Es muss dir nicht Leid tun..." „Doch tut es! Ich weiß nicht wie es sich anfühlt jeden Tag Lebensangst um seine Schwester zu haben, nur weil ich so leichtsinnig bin und Autorennen fahre. Aber ich weiß wie es sich anfühlt seine Eltern zu belügen und dieses Gefühl gefällt mir auch nicht." Ich merke wie meine Augen sich mit Tränen füllen und mir meine Sicht auf Ed verschlechtern. „Hey nicht weinen! Es ist doch alles gut. Nur tue mir einen Gefallen und fahre bitte nie wieder Autorennen! Bitte! Tue mir diesen einen Gefallen und rette mich und dich. Kannst du das tun? Und tue es auch für Elli, sie hat es verdient eine Schwester zu haben mit der sie auch Sachen machen kann die ihr gefallen." Ich schaute ihn fragend an, denn Elli hat doch mich, ihre Schwester. „ Ich meine damit, du hast immer nur so Sachen mit ihr gemacht, welche dir wirklich gefallen. Wenn du shoppen gehen wolltest MUSSTE sie mit. Wenn du eine Party feiern wolltest MUSSTE sie zu Mira. So kann das doch auch nicht weiter gehen. Jetzt schau wo wir sind. Ich kurz vorm weinen und du weinst schon weil wir der Realität ins Auge sehen." Ed hat Recht. Elli leidet unter mir. Sie musste wirklich immer alles machen was ich wollte. Dabei wollte ich sie doch nur beschützen, aber dabei habe ich wohl regelrecht versagt.

Edward wischt mir mit seinem Daumen eine Träne weg und lächelt mich schwach an. „Was hältst du davon, wenn ich blau mache um mit dir einen Filme Tag zu machen? Kayden kann ja auch mitmachen." Ich lache und nicke. „Klar aber nur wenn wir Titanic schauen." Sage ich frech und erhebe mich. „Aber nur wenn wir Pacific Rim schauen!" Elender Hund!

♥♥♥

Hallo meine lieben Äffchen,

Ich persönlich mag ja kein Titanic. Dieses " ICH WERDE DICH FÜR IMMER LIEBEN UND MIT DIR ZUSAMMEN IN DEN TOD GEHEN" Gelabber finde ich ätzend. Liebesfilme an sich ja toll aber nicht mit so einer tiefgründigen Übertreibung wie in Tianic. Und seien wir mal ehrlich Leonardo sah damals schon nicht wirklich Bombe aus.
Okay vielleicht mache ich mich jetzt richtig unbeliebt aber es ist meine Meinung.
Also was ist eure Meinung?
Findet ihr das Titanic ein Klassiker ist der geliebt werden muss
oder
nur ein weiterer Liebesfilm in eurer Film Sammlung ist?

Lg Mella

Bad BallettWo Geschichten leben. Entdecke jetzt