Kapitel 9

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Disclaimer: Ich lade nun nach einer gefühlten Ewigkeit die restlichen Kapitel hoch, die ich bereits vor circa zwei Jahren geschrieben habe. Durchgelesen habe ich die Kapitel nicht noch einmal, da ich sie sonst - dank meiner jetzigen Ansprüche an mich selbst - komplett neu schreiben müsste. Also, enjoy!


Die Trennung von Killian nahm Emma nicht so sehr mit wie sie befürchtet hatte. Es war wie die Tage zuvor. Emma war alles egal und sie fühlte sich einfach nur erschöpft. Sie hatte sich die letzten Wochen so viele Sorgen gemacht und war so oft verletzt worden, dass sie davon eine Pause brauchte. Den einzigen Kontakt zu ihren Eltern hatte Emma vor zwei Tagen gehabt, als sie ihnen von ihrer Trennung erzählt hatte (sie ließ aber den Teil mit der bösen Königin aus). Snow und David waren wirklich enttäuscht von dieser Entwicklung, und Emma war sich sicher, dass Snow trotzdem auf eine zweite Chance für ihre Beziehung hoffte.

Emma brauchte im Moment einfach Abstand von allem, auch wenn ihre Familie und ihre Freunde sich sorgten. Sie wollte nicht mit ihnen sprechen.

Doch daraus wurde wohl nichts.

Emma aß gerade ihr Frühstück, als ihr Handy klingelte. Regina. Sie überlegte schon, einfach nicht dran zu gehen, aber wenn Regina anrief, war es sicherlich wichtig.

„Ja?", meldete sich Emma.

„Ist alles in Ordnung bei dir? Du hast dich länger nicht mehr gemeldet", sagte Regina besorgt, aber da war noch etwas in ihrer Stimme, das Emma nicht einordnen konnte.

„Ja, alles okay."

„Hat dich die böse Königin wieder besucht?"

Emma fuhr sich mit ihrer freien Hand durch die Haare. „Nein, ich habe sie seit dem letzten Mal nicht mehr gesehen."

„Hm." Regina klang misstrauisch, sie glaubte Emma nicht. Sie holte tief Luft ehe sie fort fuhr. „Hör zu, Emma. Egal was die Königin dir gesagt hat, glaub ihr nicht. Sie will dich nur benutzen und manipulieren. Ich kenne sie."

Emma war es leid, ständig von allen gesagt zu bekommen, was sie tun und lassen soll. Sie war schließlich kein Kind, das beschützt werden musste. „Die Königin war in den wenigen Tagen ehrlicher zu mir als du in den letzten Jahren", entgegnete sie. Sofort nagte das schlechte Gewissen an Emma. Sie hatte ihre Freundin nicht so anfahren wollen.

Regina schwieg einen Moment lang ehe sie antwortete. „Du musst mir wirklich vertrauen, Emma. Wir müssen sie und Hyde aufhalten."

Emma hatte schon fast vergessen, dass Hyde auch noch in Storybrooke war und nach einem Weg suchte Jekyll zu vernichten. Als Retterin war es wohl ihre Pflicht Hyde und die Königin zu stoppen. Allerdings war es auch ihr Schicksal dabei zu sterben. War es das überhaupt wert?

„Hyde ist doch in der Psychiatrie unter dem Krankenhaus gefangen, was soll er schon machen?"

Regina holte tief Luft. „Die Königin hat ihn befreit."

Das waren ja tolle Nachrichten. „Na schön, wir treffen uns bei meinen Eltern und dann planen wir unser weiteres Vorgehen." Emma legte auf.

Sie wusste, es war absolut lächerlich, doch Emma fühlte Eifersucht in sich aufwallen bei dem Gedanken daran, dass Hyde und die Königin zusammenarbeiteten und sonst was machten. Ein Grund mehr, um ihn aufzuhalten.

Kurze Zeit später saß Emma in ihrem Käfer und fuhr durch die Innenstadt. Doch statt zu ihren Eltern zu fahren, war sie auf dem Weg zu Reginas Gruft. So ganz wusste Emma selbst nicht, warum.

„Hallo?", fragte Emma als sie in Reginas Magieraum - oder wie auch immer sie es nannte – stand. Keine Spur von der Königin.

„Ich hatte schon eher mit dir gerechnet."

Erschrocken fuhr Emma herum und schaute in das selbstgefällige Gesicht der Königin. Sie war wohl gerade erst gekommen.

„Wo warst du?", fragte Emma verwirrt und versuchte ihre Eifersucht zu verstecken.

„Oh, ich war bei meiner Schwester. Irgendwer muss ja schließlich auf die kleine Robin aufpassen."

Zelena half der Königin und vertraute ihr sogar ihr Kind an? Das war neu für Emma. „Oookay. Und warum hast du Hyde freigelassen?" Es klang vorwurfsvoller als geplant.

Ein amüsiertes Grinsen breitete sich auf den Lippen der Königin aus. „Kein Grund eifersüchtig zu werden."

„Ich bin nicht ..."

„Wir verfolgen dieselben Interessen. Das ist alles."

„Welche Interessen?" Emma wusste nicht so recht, ob sie ihr glauben sollte, und das ließ ihre Eifersucht umso mehr aufwallen.

„Wenn du nicht aufpasst, siehst du bald aus wie meine Schwester", kommentierte die Königin trocken, ehe sie resigniert seufzte und fortfuhr. „Weißt du, irgendwie mag ich dich, Emma, aber du arbeitest mit den Helden zusammen. Ich denke nicht, dass es eine gute Idee wäre, dir von all meinen Plänen zu erzählen." Sie ging an Emma vorbei zu ihren Büchern und schien nach einem Bestimmten zu suchen.

Es verletzte Emma, dass die Königin ihr nicht vertraute, aber sie konnte es verstehen. „Also arbeitete ihr zusammen?", fragte sie sicherheitshalber Weise noch mal nach.

Die Königin lachte. „Okay. Falls es dich beruhigt, wir haben herausgefunden, dass wir zwar nicht getötet werden können, aber wir können unsere anderen Hälften auch nicht töten." Sie schaute sich das Cover eines Buches an und legte es wieder zurück auf den Stapel. „Das war vielleicht etwas falsch ausgedrückt. Ich kann meine andere Hälfte töten, aber das bedeutet, dass ich auch sterbe. Verstehst du das Problem?"

Das bedeutete, dass sie auch Hyde nicht aufhalten konnten ohne Jekyll zu töten. Warum konnte es nicht einmal einfach sein? Auf jedem Fall erklärte es, warum die Königin noch am Leben war, nachdem Regina ihr das Herz herausgerissen und zerquetscht hatte.

„Du willst Regina töten?" Emma hatte das Gefühl, sie könne keinen vernünftigen Gedanken mehr fassen.

Die Königin schnaubte, während sie ein weiteres Buch aus dem Stapel zog. „Das habe ich nicht gesagt."

„Wofür brauchst du dann Hydes Hilfe?" So langsam kam Emma sich ziemlich dämlich vor.

Triumphierend zog die Königin ein Buch aus dem Stapel und wandte sich Emma zu. „Hast du mir nicht zugehört? Ich kann dir meine Pläne nicht verraten."

Die Königin kam langsam näher. „Du warst mit Regina und den Charmings verabredet, nicht wahr?", fuhr sie fast schon schnurrend fort.

Emma nickte, unfähig zu sprechen. Sie hatte gedacht, die Spielchen der Königin würden sie kalt lassen, doch dem war nicht so. Sie hatte keine Angst vor Reginas dunkler Hälfte, – das hatte sie nie gehabt – aber sie strahlte etwas aus, das Emma unglaublich faszinierte. Sie hatte Regina immer geliebt, doch die Königin ... sie hatte etwas an sich, das Emma fast schon süchtig machte. Und sie war in der letzten Zeit die einzige Person, bei der sich Emma nicht von Schuldgefühlen und Bedauern überwältigt fühlte. Sie war momentan die einzige Person, bei der Emma überhaupt etwas fühlte. Sie konnte sich das selbst nicht wirklich erklären, zumal die böse Königin Dörfer ohne jegliches Mitgefühl ausgelöscht, jeden gnadenlos getötet hat, der auf Snows Seite gewesen war und für den dunklen Fluch sogar so weit ging, ihren eigenen Vater zu opfern. Eigentlich müsste sich Emma fürchten.

Die Königin biss sich auf die Unterlippe und ihre Hand strich über Emmas Oberarm.

„Die können warten."

The Beauty of DarknessWhere stories live. Discover now