Kapitel 28

54 4 0
                                    

Neha's Sicht

Nachdem Mina unseren Sohn gefüttert hatte, händigte sie ihn mir wieder aus und ging geradewegs hinaus.
Sobald Mina die Tür geöffnet hatte, stürmte Tharn hinein.
Tharn setzte sich neben mir, auf das Bett, sodass er unseren Sohn, der in meinen Armen lag, bewundern konnte.

Während Tharn unseren Sohn ansah, waren meine Augen auf ihn fixiert.

Dieser Mann...

Mein Herz schmerzte und Tränen sammelten sich in meine Augen.

Ich liebe ihn.

Ich liebe ihn mehr als ich jemals in Worte fassen könnte.

„Wie willst du ihn aufziehen?", fragte Tharn mich plötzlich und sah zu mir auf.

Augenblicklich wendete ich meine Augen von ihm, auf unseren Sohn. Dabei entwich mir ein Lächeln.

Tharn hat mich so richtig am Hacken...

Zaghaft lächelte ich unseren Sohn an, ehe ich sprach.

„Unser Sohn ist ein Junge, der zu einem Mann werden wird", sprach ich, mehr zu mir, als zu Tharn.
„Das lässt sich wohl nicht vermeiden."-Tharn
„Du bist ein Mann."-Neha
Tharn lachte.
„Sieht ganz so aus."-Tharn

Ich lächelte in mich hinein.

„Mein ganzes Leben lang, habe ich Männer verabscheut. Aber du... Du bist anders. Ganz anders", gab ich Tharn zu verstehen, während meine Augen noch immer auf unseren Jungen langen.
„Anders? Das gefällt mit nicht", murmelte Tharn.
„Bevor ich hergekommen bin, war ich ein anderer Mensch gewesen. Ich war jemand, der geglaubt hatte, stark zu sein. Dennoch war mir mein eigenes Leben niemals wichtig gewesen. Ein Leben für welches ich gekämpft hatte, war es mir nicht wert gewesen, weiter zu leben. Ich war jederzeit bereit gewesen, mein Leben zu opfern. Jedesmal wenn es mal zu schwer wurde, wollte ich mir mein Leben nehmen. Aber du hast mich verändert. Zum ersten Mal in meinem Leben wollte ich leben. Denn ich musste leben, um bei dir zu sein."-Neha

Langsam schaute ich von unserem Sohn zu Tharn auf.
Tharn sah mich mit seinen schmalen Augen, aufmerksam an.

„Du bist mein Leben", sprach Tharn in die Stille hinein.

Ein erneutes Lächeln huschte mir über meine Lippen, als ich weiter sprach.

„Ich will meinen Sohn, zu einem solchen Mann erziehen. So jemanden wie dir. Jemand, der hilflosen Menschen im Not hilft. Der Frauen, als kein Spielzeug ansieht. Der Menschen beschützt, die sich nicht selbst beschützen können. Ein Mann, der jemand anderen so sehr liebt, dass unser Sohn deren Grund zum Leben wird", sprach ich und sah ihm tiefer in seine intensiven Augen.
In seine dunkeln Augen sah ich ein Funken aufleuchten.
„Ich bin dein Grund zum Leben?"-Tharn
Sofort unterbrach ich den Blickkontakt.
Nervös sah ich wieder zu unserem Sohn hinunter.
Ich räusperte mich kurz.

Nicht jetzt...
Erst muss er Leben, ehe ich ihm eingestehen kann, wie sehr ich ihn liebe.
Solange muss ich ihn von mir stoßen.

Ich MUSS!

„Ich habe so viel mehr Respekt vor dir, nachdem mir Mina erzählt hat, wie du sie zurück gebracht hast", erklärte ich ihm.
„Ich habe sie nur wieder nach Hause gebracht. Da wo sie hingehört", nuschelte Tharn.

Marked QueenWhere stories live. Discover now