Ein neues Leben (5. Kapitel)

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2011 POV. Isabella

“Er ist jetzt in seinem Zimmer”, meldete mir Fury durch den Hörer.
“Danke”, antwortete ich glücklich.
Ich rannte durch das grosse Gebäude und öffnete schliesslich die Tür zu einem altmodisch eingerichteten Zimmer.
In dem Raum waren nicht viele Möbel, in der Mitte des Raumes war ein Bett und da lag er ,Steve, mein Bruder!
Sofort kamen all die Erinnerungen hoch und ich begann zu zittern.
“Lassen sie mich kurz mit ihm allein?”, fragte ich die Aufsichtsperson freundlich, aber sie bewegte sie nicht. Ich lächelte sie unschuldig an, dann konzentrierte ich mich kurz und eine Sekunde später verschwand sie durch die Tür.
Geht doch! Jetzt hören sie nicht einmal mehr auf ihren Boss.
Gut fairerweise musste man sagen, dass sie nicht wussten, dass ich ihr Boss war. Ich ging zum Bett und kniete mich davor.
“Ich hab dich so vermisst!” flüsterte ich leise und nahm seine kalte Hand.

Ja in den letzten Jahren war vieles passiert.
Ich hatte nach Steves Tod ein Weilchen gebraucht um auf die Beine zu kommen, aber Peggy hatte mir geholfen.
Sie war meine beste Freundin geworden, kein Ersatz für Steve und Bucky, aber trotzdem war mir durch sie alles leichter gefallen.
Zusammen hatten wir auch S.H.I.E.L.D. mitgegründet. Aber jetzt war Peggy ausgestiegen, sie war zu alt geworden, während ich immer noch genauso aussah wie damals.
Wir hatten über die Jahre viele Dinge an mir festgestellt ich alterte nicht nur nicht, sondern ich konnte Menschen beeinflussen und auch das mit dem blauen Licht war wieder passiert. Allerdings war ich mir dabei immer noch nicht sicher, was es war.
Es war nicht immer einfach gewesen, aber ich hatte meine Freunde und mein Leben war ganz okay.
Es hatte sich vieles verändert manches zum Schlechteren, aber auch vieles zum Besseren.
Als sie dann Steve gefunden hatten irgendwo im Eis, hatte ich mein Glück kaum fassen können.
Seit diesem Moment hoffte ich, dass er endlich aufwachte.
“Isabella ist alles in Ordnung?”, hörte ich hinter mir eine bekannte Stimme. “Alles in Ordnung Nick”, lächelte ich, “ich hoffe nur, dass er endlich aufwacht.”
“Das hoffen wir alle.”
“Hey hälst du hier mal die Stellung, ich muss kurz…”, bat ich.
“Natürlich los geh”, grinste Nick.

Ich eilte den Flur hinunter bis zur Toilette, danach ging ich schnurstracks zurück zu Steve.
Okay ich machte einen Umweg über mein Büro und holte mir einen Kaffee. Zu meiner Verteidigung musste ich sagen, dass ich die letzten Nächte nicht wirklich geschlafen hatte.
Aber danach ging ich zurück zu Steves Zimmer, schon von weitem hörte ich Steves Stimme.
Shit!
Ich nahm die Beine in die Hand und rannte los, dabei streckte ich den Kaffee möglichst weit von mir weg, weil er sonst auf mich geschwappt wäre.
In Steves Zimmer angekommen war ein riesiges Loch in der Wand.
Oh no! Ich rannte so schnell ich konnte aus dem Zimmer, also durch das Loch. Den Kaffee hatte ich in Steves Zimmer gelassen.
Keuchend kam ich auf der Strasse an und sah Nick mit meinem Bruder reden. Steve sah sichtlich gestresst aus.
Ich kann’s ihm nicht verdenken.
“Sie haben geschlafen Cap, fast siebzig Jahre lang”, hörte ich Nick gerade sagen. Ich hatte mich von meiner Atemnot erholt und stürmte auf die Beiden zu. Auf dem Weg wurde ich zwei Mal fast überfahren, aber dann hatte ich es endlich geschafft.
“Bella?!”, fragte Steve völlig verwirrt und in seinen Augen sammelten sich Tränen, “wie wie ist das möglich?”
Ich schaute Steve lange an und dann plötzlich wurde ich furchtbar wütend, das kam nur sehr selten vor, ich wusste auch nicht woher es kam.
Ehe er irgendetwas tun konnte hob ich die Hand und scheuerte ihm gewaltig eine.
“Du hast dein Versprechen gebrochen, du hast mich einfach allein gelassen”, schluchzte ich auf, aber dann schmiss ich mich in seine Arme und dückte ihn fest an mich.
“Ich hab dich so schrecklich vermisst”, schluchzte ich leise in seine Schulter. Gott wie hatte ich seine Geruch vermisst! “Bella du lebst”, flüsterte Steve überglücklich.
“So einfach wirst du mich nicht los”, stellte ich fest.
“Ich bin so froh, dass du hier bist. Es tut mir so furchtbar leid! Ich wollte dich nicht alleine lassen”, entschuldigte er sich leise und strich mir durch die blonden Haare.
“Ja das ist alles ganz rührend, aber besprecht das drinnen ich hab nämlich keine grosse Lust überfahren zu werden”, meldete sich mein “Boss” zu Wort.
Ich drehte mich zu ihm um und nickte. Ich nahm Steves Hand und zog ihn mit mir nach drinnen.
Wir liefen durch den Flur und Steve schaute neugierig von links nach rechts. “Ich überlasse ihn mal dir”, grinste Nick, “ihr habt sicher ne Menge zu besprechen.” Mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand.
“Es hat sich viel verändert”, meinte Steve zögerlich.
“Ja ich weiss, aber es ist ganz okay, besonders Internet das ist echt eine tolle Erfindung und glaub mir die Fernseher sind viel besser geworden und grösser”,grinste ich.
“Internet?”
Ach klar kannte er ja gar nicht.
“Ich erkläre es dir später ja?”,meinte ich. Er zuckte nur mit den Schultern.
“Die wichtigste Frage momentan ist: Wieso bist du noch so jung?”, fragte er. “Das ist eine gute Frage. Ich weiss es selbst nicht so richtig, aber ich kann auch noch mehr”, antwortete ich während ich mein Büro öffnete, “sieht so aus, als wärst du nicht mehr der Einzige in der Familie mit speziellen kräften.” Im Büro angekommen umarmte ich meinen Bruder nochmal fest und kuschelte mich an ihn.
Steve zog mich ebenfalls an sich und küsste mich auf den Scheitel.
“Ich hab dich lieb Schwesterchen”, flüsterte er zärtlich.
Ich lächelte.
“Zwei Talente in der Familie wir sind was besonderes.”
“Du hast gesagt du kannst noch mehr, was meinst du damit?”, fragte Steve jetzt er schien sichtlich überrascht.
“Ich weiss nicht wie man es erklärt. Ich kann eigentlich so zu sagen Menschen dazu zwingen das zu tun, was ich möchte und da ist noch das Andere, aber ich weiss selber nicht was das ist, ich kann damit Menschen lahm legen irgendwie”, meinte ich schulterzuckend, “vorallem ersteres ist sehr praktsich.” Steve wirkte ehrlich beeindruckt.
“Wie lange kannst du das schon?”
“Seit 1944 es war genau der Tag an dem Bucky starb”, flüsterte ich leise, die Erinnerung daran schmerzte immer noch.
Steve nickte wissend und nahm mich in den Arm.
“Ich bin jetzt da”, flüsterte er sanft.
“Und ich könnte glücklicher nicht sein!” Ausser wenn Bucky auch da wäre. Nicht sentimental werden Isabella!
“Lass uns in meine Wohnung gehen”, meinte ich.
“Kannst du denn hier einfach so weg?” “Hey ich bin der Boss ich kann machen, was ich will”, lachte ich auf und hackte mich bei Steve ein, “los geht’s!”

Es war der schönste Abend seit langem, wir spielten Spiele, assen Pizza und ich erklärte ihm eine Stunde lang was Internet war oder ich versuchte es zumindest.
“Ich bin froh das du wieder bei mir bist”, hauchte ich leise.
“Ich bin auch froh dich wieder zu haben”, erwiderte er.
Dann lagen wir lange einfach nur auf der Couch und sagten nichts.
Ich genoss es unfassbar, dass er wieder da war. Es machte einfach alles einfacher.
“Was ist mit Peggy lebt sie noch?”, brach Steve plötzlich die Stille.
Ich schluckte, ich hatte mich vor dieser Frage gefürchtet, sogar sehr.
“Ich ich em ja sie lebt noch, a...aber sie ist gealtert”, antwortete ich zerknirscht, “und sie hat geheiratet.”
So jetzt ist es raus.
Natürlich war es auch für mich komisch gewesen, aber sie hatte das Glück verdient.
“Naja schön für sie”, flüsterte Steve nachdenklich.
“Tut mir leid”, sagte ich mitfühlend und legte einen Arm um seine Schulter. 
“Ist schon okay, ich ich freue mich für sie”, murmelte er.
“Bruderherz du konntest noch nie lügen, das weisst du und auch nach 70 Jahren kannst du es nicht”, lächelte ich mitfühlend.
Steve lächelte traurig.
“Es war einen Versuch wert.”
“Hey du findest schon jemand Neues. Sie ist sowieso zu alt für dich. Ausserdem bist du Captain America glaub mir, alle Frauen wollen dich”, versuchte ich ihn auf zu muntern.
“Hast du jemanden?”, wechselte Steve das Thema.
Ich lachte auf.
“Nein schau dich hier mal um, hier wohne ich ganz klar alleine.”
“Ja aber hätte ja sein können, dass ihr nicht zusammen wohnt”, verteidigte sich Steve.
“Stimmt schon, aber auch da muss ich dich enttäuschen. Meine längste Beziehung hat drei Jahre  gedauert.”
“Oh tut mir leid”, meinte mein Bruder. “Das muss dir nicht leid tun es ist nur schwer, jemanden zu finden, wenn man nicht altert”, seufzte ich.
“Ja da hast du wohl recht”, sah mein Bruder ein.
Ganu kurz schweiften meine Gedanke  ab zu meinem letzten Freund.
Ich hatte ihn wirklich geliebt aber...
Schnell verwarf ich die düsteren Gedanken.
Ich gähnte demonstrativ und streckte mich.
“Lass uns schlafen ja? Ich bin müde.” “Wie du willst. Soll ich auf dem Sofa schlafen?”, wollte Steve wissen.
“Kommt ja nicht in Frage. Wenn jemand auf dem Sofa schläft dann ich”, gab ich zurück, “aber ich bin für die alte Variante!”
“Das ist eine schöne Idee”, lächelte mein Bruder.
Wir machten uns fertig und legten uns neben einander in mein Bett.
Ich kuschelte mich an meinen Zwillingsbruder und schloss zufrieden die Augen.
“Ich glaube, das hab ich am meisten vermisst”, meinte Steve.
“Stimmt ich glaube, ich auch”, nuschelte ich noch und dann schlief ich auch schon glücklich ein.
Ich hatte ihn endlich zurück und ich würde ihn nie wieder verlieren.

INFINITY SISTERS (avengers ff)Where stories live. Discover now