1. Advent - Jihope

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Hoseok POV

„Herrgott nochmal, strengen sie sich doch an! Es ist nicht so schwer, Dokumente nach Datum und Alphabet zu sortieren, vorallem nicht in ihrer Position! Reißen sie sich zusammen, verdammt!“, schreie ich meine Sekretärin an. Ich weiß, das sie gestresst ist. Und ich weiß, dass sie nur noch nach Hause will, schließlich ist Weihnachten und ihre Familie wartet. Aber die Arbeit muss nunmal gemacht werden, auch an Weihnachten. Außerdem ist dieser Schwachsinn sowieso total überbewertet. Von der Schokoladen und Spielzeug Industrie hervorgehoben, geht es doch nur noch darum wer die schönsten, besten und teuersten Geschenke hat.

Furchtbar.

Und dann wird man als Arschloch bezeichnet, weil man eben realistisch ist und diese Scheiße einfach nicht toll findet. Ich seufze frustriert auf.

Ein leichtes Glitzern in der Ecke meines Büros lässt mich aufblicken. Seit wann habe ich dort irgendwelche Sachen, die Licht reflektieren, leuchten oder glitzern?

Ich reiße mich etwas wiederwillig von meiner Arbeit los, stehe auf. Eine beinahe kindliche Neugier durchfließt mich, von der ich nichteinmal verstehe, woher sie kommt und gegen die ich mich sonderbarerweise auch nicht wehren kann.

Langsam nähere ich mich dem Glitzern und Funkeln, das in der Luft liegt und irgendwie immer mehr zu werden scheint.

Vermutlich sollte ich eigentlich Angst haben, aber sonderbarerweise fühle ich lediglich eine sanfte Ruhe in mir aufkommen, wenn ich die leuchtenden Glitzerteilchen in der Luft vor mir ansehe. Eine Ruhe, wie ich sie im Grunde schon nicht mehr seit Beginn meines Studiums vor fünf Jahren gespürt habe.

Es werden immer mehr glitzernde und leuchtende Sternchen in der Luft, bald schon stehe ich nicht nur vor ein paar Lichtpunkten sondern vor einem Wirbelsturm an glänzenden und leuchtenden Lichtpartikelchen. Das Leuchten blendet mich beinahe, weswegen ich überwältigt kurz meine Augen schließe.

Als ich sie wieder öffne, ist plötzlich alles dunkel.

Einen Moment lang sehe ich nichts außer Dunkelheit, doch nach ein paar Sekunden des Umgewöhnens sehe ich die kleine Gestalt vor mir stehen. Anstatt mich jedoch zu erschrecken, blinzele ich einfach nur verwirrt während ich in ein süßes Gesicht mit einer Stubsnase, Sommersprossen(mitten im Winter!), und braune, treue Augen sehe.

Ein glückliches Lächeln überzieht das Gesicht meines Gegenübers. „Hallo Hoseok! Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, endlich hier zu sein. Der Weg war unglaublich schwer, also was hälst du davon, wenn wir direkt losgehen?“, sagt er, während er schon zum Kleiderständer geht und meinen Mantel in die Hand nimmt. Langsam finde ich meine Sprache wieder.

„Äh... Das geht nicht. Ich bin noch nicht fertig mit der Jahresumsatzprüfung und die Listen sind auch noch nicht von meiner Sekretärin in die richtige Reihenfolge gebracht. Dabei geht es auch um ihre Gehaltsabrechnung dabei.... Wer bist du eigentlich? Und wie kommst du in mein Büro? Was soll das Geschwafel von langem Weg und wo willst du bitte mit mir hingehen?“, er kichert hell auf. „Ach Hoseokie, du bist zu niedlich. Ich bin Jimin, deine Weihnachtselfe. Und ich hab mich natürlich über die Sternenstaubverbindung hierher teleportiert, Dummerle. Und normalerweise geht das schneller, aber heute hat wohl wieder diese Gang „Rudolf und die roten Nasen“ die Verbindungsstelle überfallen. Die denken auch, sie können sich alles erlauben, nur weil sie den Schlitten am Weihnachstabend mit Santa durch die Luft tragen... Naja, und wir beiden gehen logischerweise raus und ich zeig dir, wie schön Weihnachten wirklich ist. Du warst eine der traurigen Seelen, die auf der Liste für Hilfsbedürftige stehen, die die Schönheit von Weihnachten nicht mehr sehen können. Deswegen bin ich hier!“

Er strahlt mich an, als hätte ich im Lotto gewonnen. Ich ziehe eine meiner Augenbrauen hoch.

„Nein.“, er sieht mich enttäuscht an. „Warum nicht?“, fragt er mich schließlich schmollend. „Weil ich trotzdem arbeiten muss und Weihnachten echt nicht schön ist. Darum.“

Adventscountdown 2022 BTS Ff BoyxboyWhere stories live. Discover now