Levi x Reader

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"Captain Levi!"

Der Genannte bleibt stehen und dreht sich zu mir um. Nervös strecke ich ihm die kleine Schachtel vor und verbeuge mich, damit er mein rotes Gesicht nicht sieht. Mir ist die Situation verdammt peinlich. Aber ich darf nicht immer vor meinen Gefühlen wegrennen! Sie hindern mich daran, meine Ziele zu erreichen! Ich muss mich ihnen stellen und über sie hinwegkommen! ...Oder wenn mich Levi auch mag weiter in Frieden mit einem neuen Freund leben hehe.

"Was ist das.", fragt er wie immer monoton, als ich ein bisschen durch meine (H/C) Haare nach oben durchlunse.

Ich schlucke. Die Position wird immer unangenehmer und schwerer einzuhalten. Verdammt, wieso habe ich mich ausgerechnet so hingestellt?

"Kekse! Habe ich selbst gebacken! Ich hoffe sie sind lecker und gefallen Ihnen!", rufe ich übermotiviert
und stelle mich wieder auf, wonach ich breit grinse.

Keine Ahnung wieso, aber ich bin verdammt glücklich. Vielleicht weil ich Levi endlich mal über meine Gefühle erzählen werde. Vielleicht, weil in genau diesem Moment Captain sehnsüchtig auf die Kekse starrt. Ich schmunzle und strecke ihm die Dose entgegen.

"Wollen Sie probieren?", frage ich schüchtern.

Schmetterlinge flattern in meinem Bauch, als der ernst aussehende Mann nach kurzem Nachdenken nickt und eines der Kekse nimmt. Ich bin so glücklich, dass ich glucksen muss. So viele Jahre konnte ich nicht zu ihm durchdringen. Ich war Kadettin, als er von Erwin aus der Unterwelt aufgesammelt wurde. Ich war von Anfang an an ihm interessiert. Jedoch waren alle meine Versuche, mit ihm zu reden, kalt abgelehnt worden. Und als dann auch noch seine Freunde starben, grenzte er sich komplett ab. Die einzige Person, die er akzeptiert ist Erwin. Und sein Team. Die mag er glaube ich auch.

Vorsichtig beißt Levi vom Gebäck ab. Erwartungsvoll schaue ich ihn an. Ob sie ihm wohl schmecken? Ich hoffe schon. Das sind meine Lieblingskekse. Wenn er sie ablehnt, werde ich sie mein Leben lang nicht mehr essen können. Und das wäre viel zu schade. Vollkommen in meinen Gedanken abgedriftet, werde ich erst dann wieder in die Realität gezogen, als von Levi ein leises, sanftes Seufzen kommt. Verwundert und mit weit aufgerissenen Augen starre ich ihn an. Dieser schließt kurz die Augen, wonach er wieder vom Keks abbeißt. Ich grinse. Sie schmecken ihm. Und das lässt mein Herz doppelt so schnell schlagen. Stolz betrachte ich den etwas kleineren Mann, als dieser den Keks fertig isst und sich verlegen räuspert.

"Sie sind gut. Vielen Dank, (Y/N).", sagt er und blickt zur Seite. Ist er etwa rot?

Schmunzelnd schließe ich den Behälter mit den restlichen Keksen und drücke sie ihm in die Hände. Er schaut mich verwundert an und runzelt die Stirn.

"Hier. Lassen Sie es sich schmecken."

Ich grinse ihn ein letztes Mal an, bevor ich salutiere, mich von ihm verabschiede und alleine im Gang lasse. Die ganze Zeit, während ich zu meinem Zimmer laufe, pocht mein Herz wie wild. Mein Kopf dreht sich, als ich mich auf mein Bett lege und glücklich die Augen schließe. Als mich dann eine Zimmergenossin fragt, ob alles okay ist, nicke ich nur und wickle mich in die Decke ein.

Nach meinem gefailten, jedoch teilweise auch erfolgreichen Geständnis, wurde das Verhältnis zwischen uns besser. Levi wurde zwar nicht offener mir gegenüber, begrüßte mich aber immer, wenn er mich sah. Mir genügte es. Für den Anfang war es ausreichend.

Immer wenn ich Zeit hatte, machte ich Kekse und gab sie ihm, welche er annahm. Zwar glotzte er sie nicht so sehnsüchtig an wie beim ersten Mal, gab mir die leere Dose jedoch am nächsten Tag zurück.

Während ich alleine draußen auf dem mein 3DMA putze, denke ich an sein Gesicht, wenn er mir die Behälter zurückgibt. Er schaut dann immer zur Seite und bedankt sich, bevor er mir zunickt und weggeht. Levi versucht immer, sein Gesicht zur verstecken, jedoch verraten ihn seine roten Ohren. Wie niedlich er dann immer aussieht!

Ich seufze und lege den Lappen zur Seite, bevor mich nach hinten an den Baum lehne und nach oben gucke. Es ist schon dunkel geworden, bald ist Zeit zum Abendessen. Ich sollte mich auf den Weg machen. Langsam fange ich an, mein Flugapparat wieder zusammenzubauen, als zwischen den Bäumen ein Geräusch ertönt. Alarmiert schaue ich auf die Stelle. Wir sind zwar innerhalb der Mauern, doch trotzdem bin ich wachsam. Man weiß ja nie.

"Wer ist da?", frage ich.

Nach kurzem Warten bekomme ich endlich eine Antwort. Und zwar eine Klinge an die Kehle.

"Das beantwortest du mir als erstes.", sagt eine Stimme hinter meinem Ohr.

Erleichtert atme ich aus.

"Captain Levi! Das bin ich! (Y/N)!"

Das kalte Metall wird von meinem Hals entfernt, wonach sich der Captain schwer ausatmend vor mich stellt. Ich atme laut aus und reibe mir die Stelle, wo mich die Waffe berührt hat. Verdammt. Ich habe schon Gott vor mir gesehen. Mein Tod war weniger als einen Millimeter von mir entfernt. Und mein Mörder meine große Liebe. Wobei. Mich hätte es nicht mal gejuckt. Levi kann mit mir alles anstellen was er will. Ich kichere in mich hinein, weshalb der Mann vor mir mich komisch anguckt. Mit dem Kopf schüttelnd, reibe ich mir über die Stirn.

"Tut mir leid, (Y/N). Ich habe dich in der Dunkelheit nicht erkannt. Und in letzter Zeit wurden bei uns viele Manöver Apparate geklaut..."

Ich lächle ihn sanft an.

"Alles gut, Captain. Was machen Sie hier um diese Uhrzeit?"

Er schnaubt und stämmt die Hände in die Hüfte.

"Das gleiche könnte ich dich fragen."

"Ich putze mein Gerät, wie Sie sehen."

Captain nickt. Eine unangenehme Stille bildet sich zwischen uns, weshalb wir beide verlegen zur Seite blicken. Nach einiger Zeit drehe ich mich wieder zu ihm.

"Wieso haben Sie damals meine Kekse angenommen? Davor haben Sie mich ja ignoriert.", frage ich.

Diese Frage plagt mich schon lange, ich kann mir einfach nicht vorstellen, wieso. War er hungrig? Oder mag er einfach generell Kekse?

"Sie sahen gut aus. Und du hast schon so lange nach meiner Aufmerksamkeit gebettelt, ich wollte dich nicht weiter so hängen lassen."

Seine Ohren werden rot, das sehe ich sogar im Dunkeln. Ich lächle leicht. Wie süß.

"Ich versuche, so wenige Personen an mich zu lassen, da mein Job gefährlich ist. Ich will niemanden weh tun, auch wenn es vielleicht nicht so gut klappt...", den letzten Satz flüstert er.

Ich schaue ihn verwirrt an. Weh tun? Meint er damit seinen Tod? Aber wie soll er denn sterben? Durch Titane? Verdammt, das ist Levi. Den bekommt niemand so einfach unter.

"Ich mag Sie, Captain.", sage ich plötzlich. Shit. Das ist mir einfach rausgerutscht.

Er kratzt sich am Hinterkopf, bevor er mir eine Hand anbietet. Peinlich berührt nehme ich diese an, wonach er mich mit einem Ruck hochzieht. Er nimmt meine zweite Hand und drückt diese leicht.

"Ich bin wirklich sehr gerührt von der Aufmerksamkeit und Zuneigung die du mir gibst und mich machen deine kleinen Geschenke echt glücklich. Ich mag dich auch, (Y/N), und ich würde dir das gerne zeigen. Jedoch fühle ich mich noch nicht bereit. Ich hoffe du verstehst das."

Erleichtert atme ich aus. Ich habe nicht alles verbockt. Levi mag mich. Alles gut. Ich schaue zu ihm runter und lächle leicht.

"Natürlich verstehe ich das, Captain. Nehmen Sie sich Zeit, ich werde auf Sie warten."

Auch er atmet leise aus, bevor er wieder zu mir hochguckt und mir einen kleinen Kuss auf die Wange drückt.

"Danke."

Ich grinse. "Nichts zu danken. Aber ich glaube, wir sollten langsam zurück. Es ist schon sehr spät."

Levi nickt zustimmend, bevor er mir hilft, mein Apparat zusammenzubauen und wir danach zur Esshalle laufen.

"Ach ja, (Y/N), du kannst mich Levi nennen. Aber nur, wenn wir alleine sind. Ich will noch nicht, dass die anderen was herausfinden."

"Klar."

Ich nehme seine Hand und wir laufen weiter dem Mond entgegen.

Ich hoffe es hat dir gefallen @Kiki-channn :)

Wenn nicht, dann sag mir Bescheid und ich überarbeite das Kapitel.

bye bye:3

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