Mezo Shoji x Reader

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Schüchtern folge ich dem hochgewachsenen Mann rein in die Küche. Heiße Luft schlägt mir entgegen, ich kneife meine Augen zusammen. Von überall höre ich laute Stimmen und Befehle, mehrere Kellner laufen an mir vorbei, nachdem sie den Boss begrüßt haben, und verschwinden im Hauptsaal, mich nicht beachtend.

"Eine Sekunde Aufmerksamkeit bitte!", brüllt der Boss und stämmt die Hände in die Hüften.

Ruckartig bleiben alle stehen, es wird viel leiser. Ich mache mich so klein wie möglich, als Nakamuro-san, ab heute mein Boss, mir einen Arm um die Schultern legt. Der ziemlich nette und fröhliche Mann grinst alle an.

"Dies ist (L/N) (Y/N). Sie ist ab heute unsere neue Kellnerin. Behandelt sie höflich und nett, (Y/N)-Chan ist eine schüchterne, doch kräftige junge Dame!", sagt Nakamuro und wuschelt mir durch die Haare, was ich mit einem kleinem Lächeln beantworte.

Ich lasse meinen Blick über die Menschen vor mir wandern. Die meisten sehen wie normale Menschen, die eine Köchin jedoch schneidet das Gemüse mit ihrem Finger, der andere Kellner steht auf Rädern, welche anscheinend aus seinen Füßen rausschauen. Ich werde jedoch auf einen Jungen aufmerksam, welcher sechs muskulöse Arme hat. Er ist vielleicht ein oder zwei Jahre älter als ich, mit weißen Haaren, kleinen Augen und einer Maske, welche alles außer seine Augen bedeckt. Zwei seiner Arme halten Teller, eines hält ein Tablett mit Gläsern, während die anderen runterhängen. Sein Blick liegt auf mir, weswegen ich mich nervös räckel und zum Boss hochgucke. 

"Ito!", ruft er jemanden zu sich heran, wonach ein kleiner Mann mit großen Augen zu mir tritt. Er hat eine Glatze und einen großen Schnurrbart.

"Ja, Boss?", sagt er mit seiner lustig piepsigen Stimme und verbeugt sich. 

"Führ die Dame mal herum. Und teil sie dann einem Kellner zu, der soll ihr dann bei den Aufgaben helfen. Das wars, macht euch wieder an die Aufgaben."

Er klatscht ein paar Mal in die Hände, wonach gleich wieder alle in Bewegung kommen und mit ihrem Tun fortsetzen. Ich werde aus den Gedanken gerissen, als der Boss eine große Hand auf meine schmale Schulter legt.

"Viel Spaß und Glück, (Y/N)! Wenn was ist, du weißt ja, wo mein Büro ist."

Er zwinkert mir zu und dreht sich um, weshalb seine schulterlangen braunen Haare etwas hin und her wippen. Ich drehe mich zu Ito, welcher mich mit einem Lächeln mustert.

"Komm mit, (Y/N), ich zeige dir, wo was ist. Ich darf dich doch so nennen, oder?", fragt er und geht los.

Hecktisch nicke ich und folge ihm durch die Küche.

"Haben Sie sich schon was ausgesucht?", frage ich das ältere Paar höflich und hole aus der Seitentasche einen kleinen Block mit Stift. Die Frau nickt. Nachdem ich ihre Bestellung auf geschrieben habe eile ich in die Küche, um diese abzugeben. Ito-san erwartet mich schon auf einem Hocker stehend in der Küche, anscheinend hat er mich durch das kleine runde Fenster in der Tür beobachtet.

"Ziemlich gut, (Y/N). Weiter so."

Ich nicke nur und gebe ihm die Bestellung, welche er laut vorliest. Ich nehme ein Tablett mit Getränken für den Tisch 11 und will aus der Tür eilen, als ich von Ito aufgehalten werde.

"An dem Tisch sind nicht gerade höfliche Leute. Wenn du willst, kannst du es anderen überlassen. Die Familie ist ziemlich zimperlich."

Zögernd schüttel ich mit dem Kopf.

"Ich schaffe es schon. Aber danke für die Warnung, Sensei."

Er nickt und öffnet mir die Tür. Ich verbeuge mich und schreite vorsichtig zum Tisch. An diesem sitzt ein Mann im Anzug, neben ihm eine ziemlich aufgepäppelte Frau und zwei kleine Jungs, wahrscheinlich Zwillinge, welche mit dem Besteck spielen.

"Guten Abend. Hier sind Ihre Getränke."

Ich stelle die Getränke vor die jeweiligen Personen, zum Glück zu den richtigen, als ich plötzlich was kaltes an meinem Oberschenkel spüre. Ich zucke erschrocken zusammen und stoße dabei das Glas Wein für die Frau um. Mit weit aufgerissenen Augen schaue ich runter, wo einer der 10-jährigen Jungs mir einen Eiswürfel, welchen er aus seiner Cola gefischt hat, ziemlich hoch an den Oberschenkel hält. Ich höre die Frau nach Luft schnappen, weswegen ich meinen Kopf nach oben reiße.

"Tut mir leid, ich wollte es nicht. Einen Moment, ich mache hier alles sauber.", sage ich hektisch, stoße die Hand des Jungen mit einem Ruck weg und greife nach einem Taschentuch. Verzweifelt versuche ich das bisschen Wein von der weißen Tischdecke wegzurubbeln, während ich die wütenden Blicke der Familie auf mir spüre. Zum Glück ist das meiste auf die Serviette der Frau gekommen, weswegen ich dieses schnell austausche.

"Also wirklich jetzt. Kannst nicht mal Getränke auf den Tisch stellen. Und du willst eine Kellnerin sein?", sagt der andere Junge, welcher mich boshaft angrinst.

"Ja. Schande über dich, Dienerin.", sagt sein Zwillingsbruder, während der Eiswürfel langsam in seiner Hand schmilzt.

Ich beiße nur die Zähne zusammen.

"Schau mal, was du getan hast. Wir werden für dieses Glas nicht bezahlen.", meckert der Mann und rümpft die Nase.

"Sie müssen dieses Glas nicht bezahlen. Ich hole gleich ein Neues.", murmel ich.

"Wie bitte? Ich habe dich nicht gehört. Rede lauter, Mädchen."

Ich spüre einen Kloß im Hals und rubbel weiter an der Tischdecke. Auch die Besucher neben an schauen uns interessiert an. Ich will gerade was sagen, als ich sanft zur Seite geschoben werde.

"Tut uns leid für die Unannehmlichkeiten. Selbstverständlich müssen Sie das Glas nicht bezahlen und ich hole ihnen gleich ein neues. Wenn Sie uns entschuldigen würden."

Verkrampft knülle ich die rot befleckte Serviette in der Hand zusammen, als mich der sechsärmige Junge von vorher vor sich hin in den Abstellraum neben der Küche schiebt. Er schließt die Tür und wendet sich mir zu.

"Alles ok?", fragt er und kommt auf mich zu.

Mit zusammengepressten Lippen starre ich auf den Boden, während sich Tränen in meinen Augen bilden. Eigentlich war es ja nicht so schlimm, was gerade passiert ist. Aber sie haben so niederlassend mit mir gesprochen, als wären sie was viel besseres als ich. Sie haben gesehen, dass es der Junge extra gemacht hat, und trotzdem nichts gesagt.

"Der Junge... er-"

"Ich weiß, ich hab es gesehen. Tut mir leid, dass ich nicht schneller dazwischengehen konnte."

Ich schüttel mit dem Kopf.

"Alles gut. Du konntest ja nichts für."

Shoji, ich glaube so heißt der Junge, tätschelt mir die Schulter.

"Ruh dich hier kurz aus. Ich übernehme deine Tische."

Perplex schaue ich hoch.

"Was? Nein, es geht schon. Ich komm schon klar-"

"Es ist okay. Komm raus, wenn du bereit bist und sag mir dann Bescheid. Bei Ito-san melde ich dich auch kurz ab."

Shoji dreht sich um und geht aus der Tür, ohne auf meine Antwort zu warten. Ich lasse mich auf einen Hocker fallen und wische die Tränen weg.

"Danke."



Shoji ist einer meiner Lieblingscharaktere in Mha und ich liiiiiiiiebe den Typen einfach. Ich weiß, in diesem Kapitel ist nicht vieles passiert, aber ich habe vor, einen zweiten One-Shot mit ihm zu schreiben, was eine Fortsetzung sein wird:P

Wollte dieses Kapitel einfach nicht zu lang machen haha

Hoffe es hat euch gefallen:)

Ciao :D

PS: ich habe vergessen mitzuteilen, dass ich Shojis älter gemacht habe, also er ist jetzt 16/17. Nur so zur Info haha

Anime One-ShotsWhere stories live. Discover now