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Die Sonne blendete ihn, als er mit der letzten Kiste in den Armen aus dem Gebäudekomplex auf die Straße trat.
Ein breitschultriger Mann nahm ihm im nächsten Moment seine Last ab, verstaute die Kiste im Umzugswagen.
Cassandra trat an seine Seite, spielte nachdenklich mit dem Verband um ihren Arm.
„Du musst das nicht machen...", begann er erneut, doch sie schüttelte entschlossen den Kopf.
„Ich weiß nicht, wann Brad wieder aus dem Bau kommt. Und ich werde nicht hier sitzen und darauf warten, dass er zurück kommt", schnaubte sie und er wich ihrem Blick aus.
„Du könntest immer noch zu mir ziehen."
Wie oft hatte er das schon vorgeschlagen?
„Ich will dich nicht da mit rein ziehen, Raven", entgegnete sie—wie die letzten Wochen auch schon—und er seufzte geschlagen.
„Ich bin mir sicher, dass du alles tun würdest um mich zu beschützen, aber ich kann nicht zulassen, dass er dir weh tut."
Aber das sie ihn verlies tat nicht weh?
„Hey, ich ziehe nur ein paar Städte weiter...Ich bin nicht gestorben", lächelte sie, hatte anscheinend seine düstere Stimmung bemerkt.
„Willst du es dir wirklich nicht noch einmal überlegen?"
Sie seufzte schwer, zog ihn im nächsten Moment in eine feste Umarmung.
Er vergrub das Gesicht in ihren Haaren, hielt sie fest und wollte sie nie wieder los lassen.
Noch hatte er ihr nicht offenbart, wie es um seine Gefühle stand und nun lief ihm die Zeit davon.
Dennoch verstand er ihre Angst und die Hoffnung an einem anderen Ort vor ihrem Peiniger sicher zu sein.
„Ich werde dir schreiben, Damien. Sooft es mir möglich ist", flüsterte sie leise, strich ihm sanft durch die Haare.
„Ich werde auf die Briefe warten", antwortete er ebenso leise, drückte sie fester gegen seinen Körper.
Konnte er ihre Vorfreude auf eine neue Stadt und ein neues Leben nehmen in dem er ihr die Wahrheit sagte?
Die Antwort erhielt er, als sie sich langsam von ihm löste, ihn aus ihren blauen Augen anstrahlte.
Er konnte es nicht.
„Pass gut auf dich auf, Cassandra", seufzte er resigniert und sie bedachte ihn mit einem ernsten Gesicht.
„Das werde ich, Damien. Und vergiss nicht, wir werden uns wiedersehen. Das ist kein Lebewohl", fügte sie entschlossen an und er rang sich ein leichtes Lächeln ab, ignorierte das Stechen in seiner Brust.
„Dann auf Wiedersehen, Cassandra", verkündete er, griff sich ihre rechte Hand und hauchte einen sanften Kuss darauf.
„Bis bald, Damien", lächelte sie zurück, zog ihn zu sich und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Wange.
„Und danke für alles."
Bevor er reagieren konnte, hatte sie sich von ihm gelöst und war auf den Beifahrersitz des Umzugswagens geklettert.
„Für dich doch gerne", murmelte er überrascht, tastete vorsichtig nach der Stelle, wo sie ihn geküsst hatte.
Ein angenehmes Kribbeln breitete sich von dort aus.
Der Kleinlaster fuhr an und sie lehnte sich ein letztes Mal aus dem Fenster, winkte ihm enthusiastisch zu.
Er erwiderte die Geste, sah dem Wagen nach, bis er um eine Ecke gebogen und somit aus seiner Sicht verschwunden war.
Zitternd atmete er tief durch, versuchte sein Herz daran zu hindern endgültig zu zerbrechen.
Sie würden sich wieder sehen.
Doch er hatte nicht damit gerechnet wie lange es dauern würde, bis sie sich wieder gegenüber standen.

Let's fall in love like in the old movies - Damien/Dark x OCWhere stories live. Discover now