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„Und du willst wirklich mitkommen?"
„Du glaubst ernsthaft, ich lass mir eine Party entgehen?", hielt sie zurück, rauschte an ihm vorbei ins Badezimmer.
„Eigentlich schon", entgegnete er und sie schnaubte frustriert.
„Nun gut, du hast ja recht. Aber das ist das letzte Wochenende bevor ich wieder in meine eigenen vier Wände einziehe—das müssen wir irgendwie feiern", erklärte sie und er biss sich auf die Unterlippe um einen Kommentar zu unterdrücken.
Ihm wäre es lieber gewesen, wenn sie auf der Couch geblieben wären.
Ein schöner Film, etwas vom Lieferanten...
Aber nein, ausgerechnet sie hatte Marks Einladung in die Finger bekommen.
„Wie sehe ich aus?"
Cassandra war wieder aus dem Badezimmer gekommen, trug eine elegante schwarze Hose und dazu eine dunkelrote Bluse. Die blonden Haare trug sie offen, hatte sich ein paar Wellen hinein geformt.
Er widerstand dem plötzlichen Drang seine Hände durch diese weichen Strähnen gleiten zu lassen, schluckte schwer.
„Du siehst fabelhaft aus", brachte er hervor, räusperte sich dann.
„Lässt du mich so aus dem Haus?"
Sie musterte ihn kritisch und er konnte nicht verhindern, dass er nervös wurde.
Mit seiner schwarzen Anzughose und dem weißen Hemd war er noch nie falsch gelegen, aber was, wenn es ihr nicht gefallen würde?
Oder hätte er die Haare nicht so sehr nach hinten streichen sollen?
Vermutlich waren es die Haare...
„Du siehst wirklich umwerfend aus. Du wirst vermutlich aufpassen müssen, dass sich die Frauen nicht scharenweise auf dich werfen, Raven", fügte sie scherzend an und er atmete erleichtert auf.
„Sollen sie nur versuchen—Mark wird sich über die gebrochenen Herzen freuen", entgegnete er, warf noch einmal einen Blick durch das Appartement.
Übermorgen würde er hier wieder alleine sein...
„Dann können wir, oder?"
Er nickte nur leicht, öffnete ihr die Haustür.
Sie fuhren mit dem Bus zu dem gewaltigen Anwesen, trafen bereits unterwegs vom Campus bekannte Gesichter.
„Wie viele glaubst du hat er eingeladen?"
„So wie ich ihn kenne—vermutlich den ganzen Campus und wer ihm noch über den Weg gelaufen ist", antwortete er halb amüsiert, halb besorgt.
Er war sich sicher—irgendwann würde etwas dabei schief gehen.
Als sie die Eingangstür des gewaltigen Anwesens erreichten, erwartete ihn jedoch eine Überraschung.
„Celine?"
Die junge Frau mit den kurzen schwarzen Haaren wandte sich ihnen zu und beeilte sich ihn in die Arme zu schließen.
„Schön dich wieder zu sehen, Damien", lachte sie und hielt ihn dann auf Armeslänge von sich.
„Du siehst gut aus. Und wer ist deine Begleitung?"
Cassandra zuckte überrascht zusammen, als Celine sie mit einem stechenden Blick bedachte und er verdrehte genervt die Augen.
„Celine, das ist Cassandra Smith—meine beste Freundin. Cassy, das ist meine Schwester Celine."
„Schön Sie kennen zu lernen", lächelte Cassandra leicht und zu seiner großen Erleichterung zeigte sich auch auf dem Gesicht seiner Schwester ein leichtes Lächeln.
„Die Freude ist auf meiner Seite", verkündete sie, nahm die dargebotene Hand an.
„Sonst noch jemand hier, von dem ich wissen sollte?"
„Ich glaub ich hab William vorhin gesehen", offenbarte Celine und er hob überrascht eine Augenbraue.
Wenn William hier war, würde er darauf aufpassen müssen, dass er Cassandra nicht von seiner Seite entführte.
Warte, was?
Überrascht über seine eigenen Gedanken schüttelte er den Kopf, folgte den beiden Frauen in das große Anwesen.
Laute Musik und schwitzende Menschen begrüßten sie, irgendwann schaffte es auch Mark sich zu ihnen durchzuquetschen.
Um Cassandra in dem Gewühl von Menschen nicht zu verlieren hatte er ihr einen Arm über die Schultern gelegt, erleichtert darüber, dass es sie nicht zu stören schien.
„Sag mal, D....Kann ich mal mit dir unter vier Augen reden?"
Er warf einen skeptischen Blick auf Cassandra, doch die war bereits von seiner Seite verschwunden, hatte sich bei seiner Schwester eingehangen.
„Redet ihr nur, wir holen uns in der Zwischenzeit etwas zu trinken", verkündete sie und bevor er protestieren konnte, hatte Mark ihn bereits an der Schulter gepackt und in eine etwas ruhigere Ecke gezogen.
„Was gibt es Mark?", wollte er leicht genervt wissen, versuchte immer noch einen Blick auf Cassandra zu behalten, doch viel zu schnell war sie in der Menge verschwunden.
„Du magst sie, nicht wahr?"
„Sie ist meine beste Freundin, Mark. Natürlich mag ich sie", schnaubte er, verschränkte die Arme vor der Brust.
„Komm schon, mit mir kannst du doch reden", versuchte es der angehende Schauspieler erneut und Damien wich seinem stechenden Blick aus.
„Ich sage es dir nur einmal—zwischen uns ist nichts."
„Noch nicht."
„Was soll das bedeuten?"
Mark grinste ihn wissend an, legte ihm verschwörerisch eine Hand auf die Schulter.
„Kein bester Freund ist so nervös, wenn seine Freundin etwas Spaß hat. Verdammt, es ist nur zu offensichtlich dass du jeden Kerl der euch zu nahe gekommen ist mit Blicken versucht hast umzubringen. Und sie ist auch nicht gerade besser...Als dieses hübsche Ding in ihrem zu kurzen Kleid auf dich zugewackelt ist, hat es mich gewundert, dass sie nicht zu knurren angefangen hat", lachte er und Damien überlegte angestrengt.
Hatte er wirklich eine Grenze überschritten?
Sie waren Freunde, mehr nicht.
Oder?
Aber welcher Freund dachte darüber nach, wie es sich anfühlen würde mit dem anderen in seinen Armen aufzuwachen?
Den Rest des Lebens mit ihm zu verbringen?
„Du hast es wirklich nicht registriert", hauchte Mark überrascht und Damien vergrub das Gesicht in den Händen.
„Oh, Mark...Was mach ich nur?"
„Sag es ihr. Das ist das einfachste."
„Und ruiniere damit unsere Freundschaft?"
„Oder mach etwas besseres daraus, mein Freund", entgegnete Mark und zwang Damien dazu die Hände von seinem Gesicht zu nehmen.
„Sag es ihr", beschwor er ihn erneut und er atmete tief durch, nickte leicht.
„Ich werde es versuchen..."
„Besser wie gar nichts", grinste Mark und lehnte sich dann gegen seine Schulter.
„Also, wo sind die Mädels hin?"

Let's fall in love like in the old movies - Damien/Dark x OCWhere stories live. Discover now