Kapitel 53

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Die letzten Tage bis zum Theaterstück waren trotz Terrorisierungen von JD wie im Flug vergangen. Jedoch wurden die Stunden davor immer schlimmer.

Ich hatte noch eine halbe Stunde, bis ich zum Ankleiden in die Schule musste. In dieser saß ich eigentlich entspannt in meinem Sessel und laß ein Buch.

Da wurden JD die Abweisungen plötzlich zu nervig, als ich sein verrücktes Geschwafel ignorierte. Also schob ich ihn aus dem Zimmer und schloss die Tür. Mir war zwar klar, dass dies nicht viel brachte, aber der Gedanke zählte.

Da drehte er völlig am Rad. „You chucked me out like i was trash, for that you should be dead- but, but, but." Er sang etwas davon, dass die anderen mich von ihm weghalten würden und ich wäre für ihn bestimmt.

Er schlug gegen die Tür und ich rief Ambrose an. „Er beginnt vollkommen durchzudrehen!" Ich hielt das Telefon in Richtung der Tür, von der ich schon Abstand genommen hatte. „Sie halten dich alle von mir fern! Sie wollen nicht, dass du glücklich wirst", brüllte der Poltergeist.

Wir Beide sprengen deine Schule und dann sind wir für immer zusammen!" Seine Stimme kreischte in meinen Ohren wie eine laute Sirene und ein Zittern durchfuhr meinen Körper. „Ich hoffe für euch, dass der Zauber später funktioniert."

Ich riss meine Decke von meinem Bett. „Wenn er mich dafür braucht, wird es seine größte Angst sein, mich zu verlieren." Ich fädelte das Lacken durch einen Hacken in der Decke, schlang es mir um die Hüfte, wie ich es für meinen Auftritt gelernt hatte und präparierte es am Hals. „Bis dann."

Ich ließ mein Handy fallen und trat den Stuhl unter mir weg, während ich tot spielte. Für jeden anderen sah es nun so aus, als hätte ich mich erhängt, wobei mein Körper von dem Knoten an meiner Hüfte gehalten wurde.

Genau in dem Moment trat er die Tür auf. „Oh nein. Jenna. Bitte verlass mich nicht. Ich schaffe das nicht ohne dich." Seine Stimme klang brüchig und durch meine fast geschlossenen Augen sah ich, dass er zuerst auf die Knie sackte und dann plötzlich weg war.

„Jenna, wir müssen los. Jenna?!" Kevin schrie und ich schlug die Auge auf. „Hey, ich habe nur geprobt." Er hielt sich erschüttert die Brust und atmete schwer.

Ich löste das Laken und hob mein Handy auf. „Problem vorerst gesehen. Wir sehen uns in einer Stunde im Theatersaal." Das Telefonat beendend, lächelte ich Kevin an. „Können wir los? Ich dachte wir müssten uns beeilen." Verwirrt schüttelte er den Kopf und fuhr mit mir los.

Pünktlich kamen wir dort an und nach uns trudelten weiter Darsteller ein, darunter auch Archie und SweetPea.

Ich hatte bereits mein Outfit angezogen und machte gerade meine Haare, als Evelyn hinter mich trat. Ich sah wie sie breit in den Spiegel lächelte und sich zu meinem Ohr hinunterbeugte. „Meine Liebe, mir ist zu Ohren gekommen, dass du immer noch nicht mit meinem Vater gesprochen hast."

Ich setzte ein gefaktes Lächeln auf und drehte meinen Kopf zu ihr. „Das liegt daran, dass ich nie mit ihm reden werde und jetzt entschuldige mich, ich muss noch etwas abklären."

Ich stand auf und lief hinüber zu SweetPea, der missmutig an seinem Kostüm zupfte. „Na, schon Lampenfieber?", fragte ich lächelnd, woraufhin er unauffällig nickte. „Du, wegen unserer Kampfszene kurz bevor das Stück endet. Vielleicht solltest du mir als JD wirklich eine reinhauen. Zwar nicht so, dass meine Nase bricht, aber stark genug, dass meine Lippe blutet. Damit es realistischer aussieht."

Überrascht und verwundert schaute er mich an. „Ist das dein Ernst?" Ich nickte. „Hundert pro. Wir sind Serpents, entweder ganz oder gar nicht." Das besserte sein Selbstwertgefühl und minderte seine Aufregung. „Okay, dann schmier mir aber auch eine."

Daraufhin musste ich Grinsen. „Oki doki. Komm, ich verpass dir noch ein bisschen Puder." Unter mehreren Protestrufen seinerseits, drückte ich ihn letztlich in den Schminkstuhl und puderte sein Gesicht. Jughead kam wenig später um die nächste Ecke. „Jenna, da will dich noch jemand vor der Aufführung sprechen. Letzte Reihe, rechts."

Ich stöhnte genervt und lief los. Langsam sollte ich mich echt beeilen. In der letzten Reihe traf ich auf Sabrina und Ambrose. „Wow, du siehst fabelhaft aus", begrüßte sie mich. „Danke. Fehlt nur noch das Make-Up." Ambrose schnippte mit den Fingern und lächelte.

„Jetzt nicht mehr. Tante Zel und Tante Hilda sitzen etwas weiter vorne, um die Aufführung zu sehen", erklärte er mir.

„Wegen dem Plan: Wir bräuchten noch ein paar Tropfen Blut von dir. Die Show über werden wir mit unserer Verstärkung drei unruhige Geister aus JDs Zeit herbeirufen, die ihn dann zum Schluss mit in die Unterwelt nehmen."

Sabrina reichte mir eine Nadel und eine kleine Phiole, in die ich ein paar Tropfen meines Blutes gab. „Wer ist eure Verstärkung?" – „Wir." Ich blickte auf und erkannte die Liebe meines Lebens, dicht gefolgt von den drei unheimlichen Schwestern, die sich uns näherten.

„Nic!" Ich umarmte ihn fest. „Ich habe dich vermisst Liebes", hauchte er in mein Ohr. „Ich dich auch." Dorcas neben uns räusperte sich. „Ich bin auch noch da." Amüsiert löste ich mich von Nic und drückte sie auch einmal fest.

Vor Anderen zeigte sie es nur selten, aber auch Dorcas besaß so etwas wie ein Herz. Das hatte ich die letzten Tage oft genug gesehen, als sie die Nächte bei mir verbracht hatte, um mich vor weiteren Eskapaden mit JD zu bewahren.

„He Dorcas, das ist immer noch meine Freundin", sagte Nic gespielt beleidigt und nahm mich wieder in seine Arme. Seine Wärme nahm mir jede Sorge vor diesem Auftritt. „Ich würde auf sie aufpassen, wenn ich du wäre", grinste sie frech und war sofort wieder die Alte.

Ich lehnte mich an Nics Arm und genoss den Augenblick. „Danke, dass ihr alle da seid, um mir zu helfen." Agatha spielte mit einer Locke meiner lila Haare. „Du hast uns oft genug geholfen. Wird Zeit, dass wir was zurückgeben." Dorcas und Prudence stimmten ihrer Schwester zu.

„Jenna, es geht gleich los", rief Fangs mir zu, der sich den Weg zu uns bahnte.

Sobald er Nic erkannte, erstarrte er und seine Miene verfinsterte sich. „Du..."

Riverdale - Die Stadt voller GeheimnisseWhere stories live. Discover now