Kapitel 40

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Kurz vor 20 Uhr trafen wir uns mit Ethel im Bunker des verstorbenen Dilton. Überall standen Kerzen und sie trug ein merkwürdiges Prinzessinenkleid mit einer Krone aus Ästen. Zuerst einmal mussten wir uns für eine Figur entscheiden. Jughead wählte den Hellcaster. Ich hingegen entschied mich für die Sirene.

Nach einigen Einführungen in das Spiel mussten wir die erste Aktionskarte ziehen. Wir mussten einige Entscheidungen tätigen und unsere Avatare durch eine Ahorntür führen, ehe das Spiel sich plötzlich wendete.

Hinter einer Kartonage zog Ethel zwei Kelche hervor. Auf ihnen befanden sich jeweils ein Greif und ein Gargoyle.

Ich wollte schon aufspringen, als ich erkannte, worum es sich handelte, doch Jughead hielt mich fest. Es waren die Kelche, aus denen die Jungs getrunken hatten. Einer von ihnen sollte also vergiftet sein. „Beweist dass ihr würdig seid", forderte sie uns auf, jeweils einen Schluck zu nehmen.

„Ich sterbe doch nicht für ein verdammtes Spiel", zischte ich Jug zu. „Wenn ich das tue, gibst du mir dann das Manuskript", fragte Jones an Ethel gewinnt, was sie bejahte. „Der König ist mein Zeuge." So ein Schwachsinn. Aber wir hatten keine Wahl.

Wenn wir diesen Mist aufdecken wollten, müssten wir aus einem der Beiden trinken. „Also gut. Dann trinken wir aber Beide. Aus dem Kelch des Greifen", entschied ich taktisch nach einer Schweigeminute.

„Bist du dir da sicher?", fragte Jughead und beäugte die zwei Kelche. „Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Gargoyle gefährlich. Also ja." Mit zitternden Händen ergriff ich den Kelch und nahm einen kräftigen Zug.

Die Flüssigkeit schmeckte nach Blaubeere und wies keine Auffälligkeiten auf, jedoch wusste ich auch nicht, woran man Cyanid erkennen konnte.

Ich stieß einmal kurz auf und sah zu Jughead. „Scheint nicht giftig zu sein", murmelte er, nachdem er den Becher geleert hatte.

„Schmeckt ganz okay. Denke ich. Und jetzt das Regelbuch." Ethel verlangte jedoch erst einmal einen Kuss, welchen Jughead ihr unter Protest gab. Daraufhin nahm ich der Möchtegernprinzessin das Heft ab und ging die Treppe wieder hinauf.

Weit kam ich jedoch nicht, da rief Jughead mich zurück. Das Mädchen hatte doch wirklich am vergifteten Kelch genippt.

Wir brachten sie also daraufhin in die Notaufnahme und warteten, bis sie aufwachte. „Sie ist sowas von bescheuert", murrte ich.

„Ja ist sie. Aber es ist jetzt vorbei." – „Nein. Das ist erst der Anfang. Ihr habt euch bewiesen und ihr werdet demnächst eine Botschaft vom König erhalten", fabelte Ethel, die anscheinend gerade erwachte.

„So ein Schwachsinn."

Eine knappe Stunde später betrat ich mit Fangs und SweetPea das Pops Diner. Wir drei waren gestylt und herausgeputzt. Heute würde die Eröffnung von Veronicas berühmter Flüsterkneipe sein. „Wow Jenna, dieses Kleid sieht Hammer aus", war das erste, was ich von Reggie hörte, als er uns innen empfing. „Danke Regg, dir steht der Anzug aber auch nicht schlecht."

Reggie grinste und blickte zu Fangs. „Pass auf deine Freundin auf, sie sieht heute verdammt scharf aus." Ebenfalls grinsend legte Fangs einen Arm um meine Hüfte.

„Das weiß ich doch, schließlich ist sie meine Freundin." Anscheinend hatte er heute gute Laune, denn er gab mir einen kurzen Kuss, ehe wir die Treppen hinunter in die Bar stiegen.

„Hey Kevin, schön dich zu sehen", grüßte ich meinen Bruder begeistert.

Die restliche Truppe war ebenfalls da. Genau wie Jughead waren meine Lippen immer noch blau, was ich versucht hatte, mit einem Lippenstift abzudecken.

„Wir treffen uns nach der Feier noch einmal kurz bei mir. Ich möchte mit dir noch einmal kurz über das Buch reden", flüsterte Jones mir zu, ehe Josie mit ihrem ersten Lied begann.

Meine baldige Stiefschwester klang wirklich gut und ich bewegte meine Hüften sanft zu den Klängen. Fangs legte seine Arme von hinten um mich und verteilte sanfte Küsse an meinem Hals, die ich mit einem Lächeln genoss.

Die Party endete kurz vor Mitternacht und da ich sowieso noch mit zu Fangs wollte, machten wir einen kurzen Abstecher zu Jugheads Trailer. Natürlich hatte ich meinen Vater informiert, dass ich mit zu Fangs gehen würde, hatte aber keine Antwort darauf bekommen.

Die dazugehörige Antwort erhielt ich, sobald wir in Jugs Trailer war. Er sah ziemlich verwüstet aus. „Scheiße", kommentierte Betty und FP kam aus einer Ecke auf uns zugestürmt.

„Wo zum Teufel habt ihr das her?" Hinter ihm waren Alice und mein Vater. „Habt ihr dieses Spiel gespielt?" Ich schüttelte den Kopf. „Lüg mich nicht an Jenna, ich seh doch das Blau auf euren Lippen!"

FP war ziemlich in Rage, während mein Vater schweigend neben ihm stand. „Was zum Teufel geht hier vor sich? Was verheimlicht ihr uns?" Nun wurde auch Alice hysterisch.

„Wo habt ihr das her? Wer hat es euch gegeben." Jug wollte bereits erklären, woher wir es hatten, doch Betty unterbrach ihn. „Kein weiteres Wort, bis sie uns sagen, was hier vor sich geht."

So wie sie von dem Buch redeten, schien es so, als hätten sie es bereits gespielt. Es endete jedoch damit, dass FP es außen verbrannte. „Ihr werdet dieses Spiel nie wieder spielen. Habt ihr das verstanden?"

Schweigend gingen die Erwachsenen, während ich mit Jug und Betty noch weiter am Feuer stehen blieb, ehe ich mich von der Feuerstelle entfernte und zu Fangs in den Trailer ging.

Doch obwohl dieses Exemplar vernichtet wurde, gingen die nächsten Wochen hunderte von ihnen durch die gesamte Stadt und plötzlich spielte jeder G&G.

Riverdale - Die Stadt voller GeheimnisseDonde viven las historias. Descúbrelo ahora