Kapitel 8

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Der Wecker riss Jess halb sieben unsanft aus dem Schlaf. Doch die Sonne schien schon, weshalb es ihr nicht ganz so schwer fiel sich aus der Decke zu schälen. Die letzten zwei Tage waren ganz schön anstrengend gewesen. Heute noch mal, und dann konnte sie es etwas ruhiger angehen lassen.
Als sie dann endlich kamen, packte Jess kräftig mit an, um all die Sachen ins Obergeschoss zu bringen. Die Packer schleppten sich gerade mit dem großen blauen Ledersofa ab, als Ryan vor dem Haus hielt und von seiner gelben Maschine stieg. „Bin ich zu spät?", fragte er und seine Haare sahen aus, als sein er soeben erst aus dem Bett gefallen.
„Nein, wir fangen grade erst an. Danke, dass du da bist", begrüßte sie ihren Kollegen und holte die nächsten Sachen aus dem Lastwagen. Auch Ryan schnappte sich gleich ein paar Sachen und brachte sie rauf in Jess' Wohnung.
Es dauerte etwa zwei Stunden, bis alles in der Wohnung war, doch dort stand es kreuz und quer überall herum. Jess bezahlte und verabschiedete die Helfer von der Spedition, bevor sie sich neben Ryan auf das Sofa fallen ließ. „Gott, was für ein Chaos!", meinte sie grinsend. „Hast du Hunger?"
„Nein, noch nicht. Aber was zu trinken wäre nicht schlecht", gab er lächelnd zurück.
„Klar, was kann ich dir bringen", sie erhob sich und ging zum Kühlschrank, den sie schon gefüllt hatte.
„Nur ein Wasser, danke." Als sie mit zwei Flaschen Wasser zurückkam und sich wieder neben ihn setzte, fragte er neugierig: „Was ist eigentlich in den vielen Kisten drin, Jess?"
„Mein Leben, Ryan, mein Leben!"
„Ein ganzes Leben in Kartons? Jetzt bin ich neugierig. Wollen wir loslegen?"
„Sicher. Ich würde sagen, als erstes der Teppich und die Couch darauf. Und dann der Schlafzimmerteppich und das Bett", schlug sie vor. Und so machten sie sich ans Werk und räumten erst mal alles soweit zur Seite, damit sie Platz hatten, sich zu bewegen. Sie legten den orange-blauen Teppich aus und fixierten ihn auf dem Parkettboden mit doppelseitigem Klebeband, damit er nicht mit der Zeit durch den Raum wanderte. Und dann kam eine neue Kraftprobe, denn nun hoben sie das Ledersofa an die richtige Stelle. „Himmel, ist das schwer!", schnaufte Ryan und strapazierte seine Armmuskeln weit mehr als sonst.
„Also,Ryan, ohne dich wäre ich echt aufgeschmissen." Jess wischte sich den Schweiß vom Gesicht und musste erst mal verschnaufen.
„Ja. Man gut, dass du einen großen starken Mann bei dir hast!", meinte er kichernd.
„So jetzt noch der Couchtisch, die Computerecke und das Terrarium. Der
Rest ist dann nur noch Kleinkram wie Deko und so weiter", sagte Jess.

Inzwischen war es Nachmittag und recht warm in der Wohnung, sodass
Jess den Thermostat, über den in Miami fast jede Wohnung verfügte, etwas
herunter regulierte. Dann stellten sie den schweren Mahagonitisch an
seinen Platz, der hervorragend mit den anderen Möbeln harmonierte. Der
Aufbau des Computers dauerte erheblich länger mit den ganzen Kabeln und
den Zusatzgeräten wie Scanner und Beamer. Und als das geschafft war,
bauten sie den letzten kleinen Schrank zusammen und stellten das noch
leere Terrarium darauf.
„So, das war's. Gute Arbeit, Ryan", lobte Jess ihren Kollegen und schlug
ihm anerkennen auf die Schulter. „Ein Bier zur Feier des Tages? Und ein
Sandwich dazu?"
„Sehr gerne. Inzwischen hab ich wirklich Hunger."
„Ich auch." Sie holte die kleine Mahlzeit und das Bier aus dem
Kühlschrank und stieß mit ihm auf die gute Zusammenarbeit an.
„Da sind immer noch einige volle Kartons", stellte Ryan amüsiert fest.
„Das sind bloß noch Kleider, Bücher, Geschirr und was man sonst noch so
braucht. Das findet nach und nach seinen Platz. Ich hoffe nur, das
Bücherregal ist groß genug."
„Wieso, wie viele Bücher hast du denn?"
„Nur noch an die vierhundert. Viele hab ich in New York verschenkt, weil
ich sie nie alle unterbringen könnte", antwortete Jess und verzehrte den
Rest ihres Sandwiches.
„Vierhundert? Und ich dachte schon, ich wäre eine Leseratte. Da kann man
sich bestimmt mal austauschen."
„Ganz sicher. Sobald alle ihren Platz gefunden haben, kannst du sie
gerne durchsehen."

Kurze Zeit später brachte Jess Ryan nach unten und verabschiedete
sich mit einer Umarmung von ihm. „Danke, dass du mir geholfen hast. Bei
Gelegenheit lad ich dich zu einem Drink ein, versprochen."
„Werd ich mir merken. Wir sehen uns morgen im Labor. Und mach nicht mehr
so lange, das war ein hartes Wochenende", meinte Ryan, bevor er in auf
seine Maschine stieg und davonfuhr. Jess wandte sich wieder zum Haus um
und befestigte die zuvor gefertigten Namensschilder an Briefkasten und
Klingel.
Sie hatte ihren Vorgesetzten seit gestern nicht gesehen und es war auch
gut so,denn sie wollte Professionell bleiben,denn schließlich ist er ihr
Vorgesetzter.
Jess machte weiter an die Arbeit und dekorierte die Wohnung weiter.
Als sie fertig war setzte sie sich auf ihre Couch und sah das gelingende
Ergebnis an und war stolz auf sich „ohne die anderen hätte ich das nicht
hinbekommen und den Rest mache ich nach der Arbeit" sagte sie glücklich
und ging ins Bad um sich ein heißes Schaumbad einzulassen „das hab ich
mir Reglung verdient,nach der ganzen Arbeit" murmelte sie vor sich hin.
Nach einer Weile stieg sie aus der Wanne und zog sich ihre Boxershorts
an die dunkelblau mit Seehundemotiven war und ein weißes Top und ging ins
Bett,denn sie war fix und fertig.

Am nächsten morgen,kam sie nur sehr schwer aus dem Bett,sie drückte den
Wecker immer wieder auf die Snooze Funktion,als auf einmal der
Nachrichtensprecher sagte „Guten Morgen Miami,es ist 7:30 Uhr und es
sind schon 20 Grad..." Jess saß plötzlich Herde im Bett „Waaaasss schon
7:30. Scheisse ich komme zu spät zur Arbeit" fluchte sie und rannte ins
Bad,nahm eine schnelle Dusche und ging in die Küche machte sich schnell
ein Toast,sie sah wieder auf die Uhr „7:45,jetzt aber los,das Toast esse
ich unterwegs".
Sie rannte die Treppe hinunter und sprang in ihren Hummer und fuhr
Richtung Departement,als sie auf dem Highway war kam sie in einen Stau,da
sich ein Unfall ereignet hat „ahhhhh....dass kann doch jetzt nicht wahr
sein auch das noch" fluchte sie vor sich hin.
Es ging nur im Schritttempo voran,es war bereits 8:15.
Als sie sich umsah um irgendwie schneller voran zu kommen,sah sie einen
grauen Hummer mit der Aufschrift CSI und sah das es Ryan war der genauso
begeistert war wie sie.
Sie schrieb ihm eine Nachricht „Na auch schlecht aus dem Bett gekommen".
„Woher weißt du das ich stehe auf dem Highway im Stau".
„Ich stehe fast neben dir :-)"
Ryan drehte sich um und sah Jess in ihrem Wagen,er grinste und winkte
ihr zu.
Nach gefühlten 2 Stunden ging es weiter,sie fuhren dann endlich zum
Department,als sie ankamen stieg Jess aus und fluchte vor sich hin,Ryan
kam auf sie zu „Hey,reg dich nicht auf passiert schon mal" und nahm sie
in den Arm,in dem Moment kam Horatio aus dem Gebäude und sah wie Ryan
Jess umarmte,was ihm gar nicht gefiel. Er ging in Richtung seinem Hummer
setzte sich rein sah nochmal zu Jess und Ryan die auf den Weg zum
Eingang machten und fuhr los.
Als Jess ins Labor kam wurde sie sofort von Natalia umarmt „Man du
machst Sachen" und gab ihr ein Kuss auf die Wange „Ach war halb so
schlimm,aber wenn ich ehrlich bin hat es sogar Spaß gemacht" und lachte,
Natalia schüttelte nur den Kopf „naja. So los komm wir müssen weiter
machen. Es muss noch ein DNA-Test gemacht werden,ach und Horatio wollte
mit dir reden."
„Ok,dann werde ich mal den Test machen dann ins Büro gehen" sagte sie
seufzend.
Danach machte sie sich auf den Weg in Horatios Büro,aber er war nicht da
so ging sie zu Calleigh in die Ballistik und wollte sich bei Ihr
bedanken das sie geholfen hatte.
Als sie ankam war Calleigh gerade damit beschäftigt,Schussproben zu
vergleichen.
„Guten morgen Cal" sagte Jess leicht müde.
Calleigh sah vom Mikroskop auf „Guten morgen Jess,Man du siehst aber
gerädert aus,was passiert." sagte sie überrascht.
„Ach,hör auf erst bin ich zu spät aufgewacht und dann steh ich noch ewig
im Stau" seufze sie.
„Ach das kommt schon mal vor" lächelte Cal sie an.
„Cal,ich wollte mich nochmal bei dir bedanken,dass du mir geholfen
hast,ohne euch hätte ich das nicht so schnell geschafft".
„Dafür sind Freunde doch da" und nahm Jess in den Arm.
„Na dann mache ich mich mal wieder auf den Weg in die Höhle des Löwens"
sagte sie.
„Warum musst du zu Horatio?" fragte Calleigh überrascht.
„Ich weiß es nicht,Natalia hatte mir vorhin Bescheid gesagt".
„Na dann viel Glück" grinste sie Jess an.
Jess ging noch zum Büro und Horatio war da er war über ein Stapel Berichte gebeugt.
Jess klopfte an die Tür und ging hinein.
„Du wolltest mich sprechen,Horatio?" sagte sie mit fester Stimme.
„Ja,setzt dich."
Jess tat dies auch gleich.
„Es geht um dein außergewöhnlichen Einsatz letztens,ich bräuchte noch deine Aussage!"
„Ok,gebe ich dir heute Abend"
„Gut.Dann bis heute Abend"
Jess ging wieder an die Arbeit und vergaß völlig die Zeit,als Natalia zu ihr sagte „Hey,komm wir machen Feierabend für heute"
„Oh schon so spät,ja sich dann lass uns los" und ging mit Natalia zum
Ausgang und beide lachten da Jess ihr erzählt hatte wie Eric sich beim
Aufbau des Bücherregal angestellt hatte.
Horatio kam um die Ecke und sah Jess und Natalia wie sie beide lachen,er
sah Jess gerne wie sie lachte.
„Oh hey Horatio wir machen Feierabend. Den Bericht schmeiße ich dir in
den Briefkasten" gab Jess von sich als sie ihn sah.
„Ja,schönen Feierabend euch beiden.Mach das nehme ihn dann morgen mit"
und verabschiedete sich von den beiden Damen.
Als Jess zu Hause ankam ging sie erstmal duschen und machte dann ihren
Bericht fertig,sie ging runter und wollte ihn gerade in den Briefkasten
werfen und das Namensschild an die Klingel machen als eine bekannte
Stimme sie erschrecken lies „Heißt das, Du bist schon eingezogen?",
fragte die Stimme und Jess fuhr erschrocken herum. Horatio schmunzelte
sie an, als er auf sie zukam.
„Horatio. Ja, seit heute bin ich offiziell Deine Nachbarin", bestätigte sie.
„Dass das so schnell geht, hätte ich nicht für möglich gehalten. Vor
zwei Tagen warst du doch gerade einmal beim Malern."
„Ich hatte viel Hilfe. Calleigh, Ryan,Eric und du waren ja vorgestern
da, und wir haben so viel geschafft, dass ich gestern die Möbel kommen
lassen konnte. Ryan hat beim Einrichten geholfen, und nun sieht es fast
wohnlich aus", erläuterte Jess ihrem Vorgesetzten.
„Also hast du das ganze Wochenende geschuftet", stellte er fest.
„Ja.Ich wollte dir gerade den Bericht in den Briefkasten werfen" und gab ihm den Bericht in die Hand.

„Darf ich mir das vorläufige Ergebnis ansehen? Als Gegenleistung für einen Kaffee natürlich. Du siehst aus, als könnten du einen gebrauchen."
„Stimmt. Ich bin ganz schön erledigt." Jess folgte Horatio in dessen Wohnung und wartete, bis dieser den Kaffee gekocht und in zwei Tassen gefüllt hatte.
Dann ging sie mit ihm in ihre Wohnung, wo er sich neugierig umsah.
„Ich bin erstaunt, was man in zwei Tagen alles schaffen kann. Es ist
toll geworden. Stilvoll, effizient, gemütlich", meinte er ehrlich.
„Danke. Nur noch ein paar Kleinigkeit, dann bin ich fertig."
Horatio sah sich weiter interessiert in der Wohnung um, während Jess ihn dabei schmunzelnd beobachtete und ihren Kaffee trank. Dieser Blick entging ihm natürlich nicht und er erkannte deutlich ihren Scharfsinn.
Jessica beschloss, ihrem Vorgesetzten noch mehr zum Nachdenken zu geben
und öffnete einen weiteren Karton, aus der sie ihre Staffelei holte und
vor einem der Fenster aufbaute. Dann verschwand sie im Badezimmer, wo
noch immer ihre Sachen aus dem Hotel waren, und nahm ihre Gitarre mit ins Wohnzimmer, wo sie sie an die Wand lehnte.
„Noch mehr neue Facetten an Dir?", fragte er lächelnd, denn seiner neuen Kollegin schien es richtig Spaß zu machen, ihm immer mehr Rätsel aufzugeben.
„Davon hab ich noch einige, Boss", versicherte sie ihm und sah ihn herausfordernd an.
„Das glaube ich. Ein Allround-Talent, deren Schwächen ich noch nicht so
ganz herausgefunden habe. Vielleicht liegt das an der noch fehlenden
Inneneinrichtung? An den persönlichen Dingen?" Horatio nahm diese Herausforderung nur zu gerne an, denn Rätsel zu lösen war ihm schon immer ein Vergnügen. Und ihres auch, seiner Meinung nach.
„Vielleicht solltest du es dann noch einmal probieren, wenn die Wohnung komplett fertig ist! Dann kommst du vielleicht hinter meine Schwächen."
„Könnte sein. Wir werden sehen. Kann ich dir irgendwie noch helfen?",wollte Horatio wissen.
„Es sind nur noch einige Karton auszupacken. Das will ich Dir nicht zumuten."
„Das wäre keine Zumutung, sondern die Befriedigung angeborener Neugier", entgegnete er. „Neugierde ist der Katze Tod."
„Aber sie hat bekanntlich auch neun Leben, nicht wahr?"
„Touché! Wie viele der neun Leben sind denn noch übrig?"
„Noch einige, hoffe ich." Er schmunzelte, als Jess schließlich nachgab und auf zwei der mittelgroßen Kartons deutete.
„Die Bücher müssen ins Regal. Wenn Du mir helfen willst?"
„Na klar. Alphabetisch sortiert nach dem Autor?"
„Ja, und unterschieden in Fachliteratur und Belletristik. Aber ich will
keine Lacher hören", drohte sie schelmisch grinsend.
„Versprochen. Dafür bin ich viel zu gespannt. Sagt man nicht, kennst du
das Bücherregal eines Menschen, kennst du den Menschen?"
„Sagt man. Oder der Mensch wird noch undurchsichtiger."
„Wir werden sehen. Müssen wir die Bücher vorher katalogisieren?"
„Schon fertig. Wir können also gleich loslegen." Jess öffnete die erste
Kiste und reichte ihm die Liste, auf die er interessiert einen ersten
Blick warf, während Jess die Bücher herausholte. „Das sieht auf den
ersten Blick interessant aus." Nacheinander las er die Namen der Autoren und die Buchtitel vor, die Jessica dann der Reihenfolge nach einordnete.
Und plötzlich, sie waren mit der Fachliteratur fertig und bei der Belletristik angekommen, entwich Horatio doch noch ein leises Prusten.
„Was interessantes gefunden?", fragte Jess und drehte sich zu ihrem
Vorgesetzten um und sah ihn gespielt vorwurfsvoll an.
„Allerdings!", erwiderte er grinsend und hielt drei Bände der berühmt-berüchtigten ‚Emanuelle'-Reihe hoch. Sofort wich Jess jegliche Farbe aus dem Gesicht, bevor sie vor Scham feuerrot wurde.
„Äh... die sollten eigentlich in einen anderen Karton", stammelte sie und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Solche Bücher, von denen sie einige besaß, sollte ihr Boss natürlich nicht sehen.
„Das ergibt aber eine interessante Mischung", feixte er weiter und reichte ihr die Bücher, die sie sofort im Schlafzimmer verschwinden ließ.
Horatio ließ absichtlich unerwähnt, dass auch er einige solcher Bücher wohlverwahrt in seinem Schlafzimmer hatte. Doch besser, niemand wusste davon, sonst würde eventuell sein Ruf leiden.
Als Jess zurückkam, machte sie wieder einen unbeteiligten Eindruck und widmete sich wieder dem Bücherregal. Und auch Horatio erwähnte den interessanten Fund nicht mehr.
Als endlich alle Bücher verstaut waren, begutachtete Jess noch einmal kritisch das große Regal. Irgendetwas stimmte da noch nicht so ganz. Und dann fiel es ihr ins Auge. Sie hatte doch tatsächlich Shakespeare neben Karen Slaughter, einer der besten Krimiautorinnen,
eingeordnet, was auf keinen Fall so bleiben konnte. Also nahm sie ihre komplette Shakespeare-Sammlung wieder heraus und verfrachtete sie in ein Extra-Regalbrett.
„So, das dürfte es gewesen sein", meinte sie und betrachtete zufrieden
das Resultat.
„Sieht gut aus. Und aufschlussreich", meinte Horatio.
„Und, teilst Du deine Erkenntnisse mit mir?", fragte Jess verschmitzt.
„Irgendwann, vielleicht", sagte er geheimnistuerisch. „Geduld scheint nicht zu deinen Stärken zu gehören."
„Es ist sogar eine ausgesprochene Schwäche, das gebe ich zu."
„Und nun, womit geht es weiter?"
„Noch nicht genug? Schön. Nun, such Dir einen Karton aus." Jess forderte ihn heraus und war gespannt, was seine Neugier erregte.
Alle Kartons waren beschriftet, und er sah sie sich genau an, sich Jess' prüfenden Blick voll bewusst.
Ein großer Karton mit der Aufschrift ‚Gemälde' erregte seine Aufmerksamkeit, genau wie Jess vermutet hatte.
„Ich hab's geahnt", seufzte sie und öffnete den Karton.
„Hoffentlich sind alle heil geblieben." Nacheinander holte sie die in alte Laken eingeschlagenen Bilder heraus und lehnte sie vorsichtig gegen den Couchtisch.
Es waren elf von ihr gemalte Bilder, was sie ihm jedoch nicht verriet. „Die größte Schwierigkeit wird sein, für alle den richtigen Platz zu finden."
„Vielleicht kann ich Dir einen Tipp geben. Darf ich sie sehen?"
„Warum nicht?" Sie wickelte nacheinander alle Bilder aus den Laken, und Horatio sah sie sich interessiert an.
„Hast Du die alle gemalt?"
„Einige davon", wich sie aus und grinste.
Sie packten die Gemälde zu ende aus und gingen dann damit durch die
Wohnung, bis sie für alle einen guten Platz gefunden hatten.

Es war spät geworden, als sie zusammen auf dem Sofa saßen und sich eine Flasche Bier schmecken ließen.
Noch immer standen etliche Kartons in der Wohnung herum, doch das störte sie nicht mehr. Jess war erledigt von dem langen arbeitsintensiven Wochenende und konnte ein Gähnen kaum mehr unterdrücken.
„Ich sollte jetzt besser gehen, bevor Du noch im Sitzen einschlafen", bemerkte Horatio, trank den letzten Rest aus seiner Flasche und erhob sich.
„Vielen Dank für deine Hilfe, Horatio", bedankte sich Jess bei ihrem Boss. Sie begleitete ihn zu Tür.
„Keine Ursache. Schlaf Dich sich aus, damit Du morgen früh fit bist."
„Das werde ich. Gute Nacht."
Nachdem sie wieder allein in ihrer neuen Wohnung war, ging Jess noch schnell duschen und schlief dann ein, sobald ihr Kopf das Kissen berührte.

CSI MIAMIWhere stories live. Discover now