Kapitel 13

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Gesagt, getan. 2 Stunden später befinden wir uns alle mit einem Drink in der Hand in einem Club und bewegen uns im Takt der Musik. Ich stehe gerade an der Bar und schaue belustigt den anderen zu, wie sie „tanzen", als sich ein Man neben mich stellt, fast doppelt so alt wie ich. „Hey Süße, kann ich dir was zu trinken kaufen?", lallt er. Ich drehe ihm langsam den Rücken zu. „Nein danke, ich habe noch was zu trinken", entgegne ich nur. „Bist du dir da auch ganz sicher?", flüstert er hinter mir und ich spüre seine Hand auf meiner Taille. Reflexartig schlage ich seine Hand weg und drehe mich um. „Ja ich bin mir sicher, lassen sie mich in Ruhe!" „Oh, so verklemmt...gefällt mir", antwortet er. Ich merke, wie Angst langsam in mir hervorkriecht. Ich drehe mich um und will einfach gehen, doch der Mann umgreift meine Handgelenke und das nicht gerade zärtlich. „Jetzt hab dich doch nicht so, Kleine", säuselt er. Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien, doch er lässt nicht locker. „Lassen sie mich los, sie tun mir weh!", schreie ich schon fast hilflos. Doch bevor der Mann erneut etwas erwidern kann, trifft eine Faust direkt auf seine Backe und der Mann stolpert nach hinten. Ich schaue nach rechts und Roger steht wutentbrannt neben mir und haut dem Mann erneut eine runter. „HAST DU SIE NICHT GEHÖRT DU IDIOT? SIE HAT NEIN GESAGT!" Er schlägt erneut auf den Mann ein, dieser ist jedoch wieder ein bisschen zu sich gekommen, weshalb er ebenfalls auf Roger einprügelt. Eine Schlägerei startet und hat schon bald die Aufmerksamkeit vieler Gäste auf sich gezogen. „Roger, hör auf!", schreie ich, doch er hört nicht auf mich. Irgendwann kommen endlich mal die anderen Bandmitglieder und sie schaffen es, Roger von dem Typ loszubekommen. „Roger, was ist denn in dich gefahren?", ruft Brian empört. „Dieser...Vollhorst hat Aria belästigt!", rechtfertigt Roger sich und zeigt auf dem Mann, der mit blutender Nase auf dem Boden liegt. Freddie zieht scharf die Luft ein, läuft wutentbrannt auf den Mann zu, der sich gerade wieder hingestellt hat, und haut ihm ebenfalls eine rein, sodass er wieder zu Boden fällt. Danach rennt er auf mich zu und umarmt mich fest. „Freddie! Gewalt ist keine Lösung...aber er hats verdient!", bemerkt Brian und wir machen uns so schnell wie möglich aus dem Staub. Die Anderen laufen schon zum Auto, doch ich stoppe am Eingang. Erst jetzt realisiere ich, was gerade eigentlich passiert ist. Ich lehne mich an der Wand an und rutsche langsam zu Boden. Wie weit wäre der Typ wirklich gegangen, wenn Roger nicht dazwischengekommen wäre? Ich war zum Glück noch nie in so einer Situation gewesen, doch jetzt stehe ich einfach nur unter Schock. Ich umschlinge meine Beine mit meinen Armen und merke, dass ich am ganzen Körper zittere. Langsam fließt mir eine Träne über meine Wange. Roger bemerkt es zuerst und rennt sofort zu mir zurück. „Aria...es ist alles in Ordnung!", versucht er mich zu beruhigen. Er sieht, dass ich am ganzen Körper zittere, nimmt mich in den Arm und streichelt meine Haare. „Was...denkst du, wie weit er noch gegangen wäre?", schluchze ich in seinen Arm. „Ich weiß es nicht, Aria. Aber ich war ja zum Glück da", grinst er. „Ja, aber was, wenn du nächstes Mal nicht da bist?" „Aria, ich werde immer da sein!" Bevor ich etwas darauf erwidern kann, sind die anderen auch schon zu uns gelaufen. „Aria, willst du diesen Kerl anzeigen?", fragt Brian mich. Ich schüttle den Kopf. „Er war betrunken und es ist ja nicht ausgeartet", antworte ich. „Das rechtfertigt aber nicht sein Verhalten", meint Freddie. „Das stimmt! Ich würde dich niemals belästigen...also auch keine andere Frau!", fügt Roger hinzu, nachdem die anderen ihn komisch angestarrt haben. „Ich auch nicht", sagt Freddie stolz. „Ich auch nicht", pflichtet Brian ihm bei. Roger hilft mir hoch und wir laufen gemeinsam zum Auto. „Ich übrigens auch nicht", grinst John mich an. „Dann wäre das ja wohl auch geklärt...", lache ich.

1 Monat später

Heute ist Johns Hochzeittag. Alle sind sehr aufgeregt und springen wie wild in der Wohnung umher. Ich darf Veronicas Trauzeugin sein, da wir uns sehr gut miteinander verstehen und Freddie darf Johns Trauzeuge sein. (Für den Pfarrer hats doch nicht ganz gereicht😉) „Ich mach mich mal auf den Weg zu Veronica", rufe ich, als ich die Wohnung verlasse. Bei ihr angekommen laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren: Ihre Freundinnen haben sie schon umgezogen und versuchen sich gerade an ihrer Frisur. „Aria, du kommst gerade rechtzeitig", lacht Veronica. „Wir können Hilfe bei der Frisur und beim Makeup gebrauchen" „Wird gemacht!", antworte ich. 2 Stunden später bin ich fertig und Veronica sieht einfach umwerfend aus. „Aria, du musst dich auch noch umziehen", bemerkt sie. „Stimmt, ich kann schlecht in dieser Jogginghose gehen", antworte ich lachend. Als wir zusammen shoppen waren, habe ich mich für ein langes, schlichtes, hellblaues Kleid mit dünnen Trägern entschieden. Dazu trage ich passendes Makeup, Schmuck und Schuhe. Als ich aus Veronicas Zimmer rauskomme, starrt sie mich an. „Du stiehlst mir ja die Show!" „Ach was! Du wirst definitiv die Schönste von allen dort sein! Also...gehen wir?", zwinkere ich ihr zu. Sie lächelt nervös und nickt. Im Taxi bekommt sie jedoch Panik. „Was ist, wenn er mich vorm Altar sitzen lässt?" „Veronica, das passiert doch nur in Serien! Das wird er bestimmt nicht tun! John ist doch der süßeste Ehemann, den man sich vorstellen kann" „Ja, da hast du Recht", stimmt sie mir lachend zu und ihre Anspannung legt sich etwas. Bei der Kirche angekommen, steigen wir aus. „Also ich...geh dann schonmal rein. Bis gleich!" Ich umarme sie nochmal fest und laufe rein. Von Weitem sehe ich schon die Band, die gerade ihre Instrumente stimmt. Natürlich werden sie einige Lieder spielen. Für John springt heute Paul McCartney, ein guter Freund der Band, ein. Alle 5 drehen sich gleichzeitig zu mir um, Freddie rennt als Erster auf mich zu. „Aria, Darling du siehst ja unglaublich aus!", giggelt er. Er erdrückt mich halber. „Danke Freddie, du siehst auch sehr...ungewöhnlich aus!", lache ich, nachdem ich wieder Luft bekomme. Freddie trägt nämlich einen Anzug und das ist, zumindest in den 70ern, ein sehr ungewohnter Anblick an ihm. „Ungewöhnlich gut?", lacht Roger hinter uns. Freddie boxt ihn in den Arm, doch Roger ignoriert ihn, kommt auf mich zu und umarmt mich ebenfalls. „Hi, du siehst umwerfend aus", flüstert er mir ins Ohr und gibt mir einen Kuss auf die Wange. „Sie sehen auch nicht schlecht aus, Mr. Taylor", gebe ich lachend zurück. Nachdem ich auch den Rest begrüßt habe, setze ich mich auf meinen Platz. So langsam wird es still in der Kirche. Die Band beginnt „Can't help falling in love with you" zu spielen (nach langem Überreden hat Freddie endlich zugestimmt, zum Einzug kein Queen Lied zu spielen). Alle stehen auf und schauen nach hinten. Victoria läuft langsam mit ihrem Vater auf uns zu, sie sieht wirklich atemberaubend aus. John staunt auch nicht schlecht😉 Der Gottesdienst beginnt und die Band spielt noch einige Lieder, wie „You're my best Friend", den Song hat John ja schließlich für Veronica geschrieben. Elton John ist auch da und singt „Your Song", einer meiner Favoriten. „I hope you don't mind that I put down in words how wonderful life is while you're in the world", beendet er seine Auftritt. Eine kleine Träne kullert mir runter. Es ist einfach zu schön. Dieses Lied, John und Veronica, die sich die ganze Zeit angrinsen...ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Roger mir ein Tempo reicht. „Wieso heulst du jetzt?", fragt er verwundert. Leise schaubend nehme ich sein Tempo an. „Vielleicht weil es schön ist Roger?", antworte ich. „Hmm", gibt er nur zurück. „Ihr seid übrigens für meine Hochzeit schon gebucht", sage ich. „Ach wirklich? Werde ich da auch noch gefragt oder...?", lacht er. „Psscccchhht", macht Brian genervt in unsere Richtung. „Dein ‚Psscchhht' ist lauter als alles andere", sagt Roger trocken, weshalb ich nurnoch mehr lachen muss. Schließlich sagen sich John und Veronica gegenseitig ihre Ehegelübde, und ich habe schon wieder Tränen in meinen Augen. Das ist doch zu süß, um war zu sein! Wortlos reicht Roger mir ein weiteres Tempo und ich nehme es an. Freddie und ich, die Trauzeugen, stehen auf und stellen uns jeweils neben John und Veronica. Der Pfarrer legt das Tuch über die Hände der beiden und Roger kommt und bringt die Ringe. „Ich bin auch zu etwas nützlich", grummelt er und alle müssen lachen. „John Richard Deacon, willst du diese Frau zu deiner angetrauten Ehefrau nehmen, um mit ihr zusammen zu leben nach Gottes Gesetz im heiligen Stand der Ehe? Willst du sie lieben, ermutigen, ehren und bei ihr bleiben in Krankheit und Gesundheit und keine andere Frau haben, nur ihr treu sein, bis dass der Tod euch scheidet? Dann beantworten sie diese Frage jetzt mit ‚Ja, ich will'" John grinst und bejaht. Als Veronica ihm dies gleichtut, verkündet der Pfarrer: „Ich erkläre sie nun zu Mann und Frau. Sie dürfen die Braut jetzt küssen" Alle jubeln und die beiden küssen sich leidenschaftlich. Roger stoßt mir in die Seite. „Brauchst du nochmal ein Tempo?", grinst er schelmisch. Ich verpasse ihm gespielt beleidigt ebenfalls einen Stoß in die Seite. „Warte erst mal ab, bist du einmal heiratest", warne ich ihn lachend. Zusammen gehen wir in ein Restaurant, feiern, essen, trinken und tanzen bis tief in die Nacht. Um ca 4 Uhr gehen wir alle in unsere Wohnung, John und Veronica bleiben jedoch an der Türschwelle stehen, da sie natürlich Zeit für sich allein haben wollen. Wir bedanken uns alle gegenseitig für den schönen Tag. „Wir ähm...müssen euch noch was sagen" beginnt John und er und Veronica können nicht aufhören zu grinsen. Alle starren die beiden wie gebannt an. Veronica führt ihre Hand langsam zu ihrem Bauch. „Ich bin schwanger" haucht sie. „AHHHHHH" Freddie entfährt ein hoher und lauter Schrei, woraufhin alle zusammenzucken. „Freddie...die NACHBARN!", mahnt Brian mit seinem Killerblick. Freddie erdrückt John und Veronica. „OH mein Gott, wie toll! Darf ich Patenonkel werden?", grinst er. „Das...wissen wir noch nicht", lacht John. Nachdem wir ihnen alle nacheinander gratuliert haben, fallen wir quasi in unsere Betten.

you make me live

Oh, you're the best friend
That I ever had
I've been with you such a long time
You're my sunshine
And I want you to know
That my feelings are true
I really love you
Oh, you're my best friend

Queen - Journey to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt