Kapitel 6

80 2 5
                                    

Mittlerweile waren 6 Monate vergangen. Mary und Freddie treffen sich täglich, sind jedoch noch kein Paar. Wahnsinn, dass ich schon so viel Zeit mit der Band verbracht hatte. Kann es immernoch ein Traum sein? Ein Traum dauert schließlich nicht 6 Monate an...ich weiß immer noch nicht, was genau das hier ist, jedoch genieße ich es sehr, da es mehr ist als ich mir je erträumt habe.

Roger, Freddie, Brian und ich sitzen in ihrer kleinen Wohnung und warten, bis der letzte Bewerber eintritt. Es kann, nein, es muss nur John sein. Bis jetzt war er nämlich noch nicht aufgekreuzt. Kann ich eigentlich durch meine Anwesenheit Queen's Geschichte verändern? Kann ich die Zukunft verändern? Diese Gedanken werden von Rogers Rumgenörgel unterbrochen. „Das gibts doch nicht! Schon ein halbes Jahr suchen wir einen verdammten Bassisten und haben immer noch nicht den richtigen gefunden. Wenn sie keinen guten Charakter hatten, konnten sie jedoch gut spielen, aber wenn sie nicht gut spielen konnten, hatten sie keinen guten Charakter!" Wenn mir dieser Spruch nicht aus einem Interview, welches in ca. 13 Jahren stattfinden würde, bekannt vorkommt...verrückt! Als hätte jemand meine Gebete erhört, vernehmen wir alle ein Klopfen an der Tür, woraufhin eine junge Person eintritt. Niemand geringeres als Deacy! Ich stoße innerlich einen Jubelschrei aus. „Hallo", sagt er schüchtern. „Ich heiße John Richard Deacon und wurde am 19. August 1951 geboren", stellt er sich vor. Ich unterdrücke ein Lachen. Wenn der wüsste, dass dieser Spruch mal zu einem der größten Insider der Queenfans werden würde. „Uns ist egal, wann du Geburtstag hast...solange du gut Bass spielen kannst", erklärt Roger etwas ungeduldig. Er hat wohl die Hoffnung auf einen perfekten Bassspieler schon aufgegeben. Dann warte mal ab Roger. Das wird dich gleich vom Hocker hauen! „Er meint es nicht so, es war nur ein harter Tag für uns!", besänftigt Freddie John. „Also zuerst kannst du uns ein Stück deiner Wahl spielen und danach noch ein Stück, was wir dir vorgeben", erklärt er ihm. John nickt und fängt an zu spielen. Wie immer ist er sehr gut und talentiert. Ich bin nicht so begeistert wie die anderen, da ich natürlich schon weiß, was für ein unentdecktes Talent in John schlummert. Ich drehe mich nach links, um den Blick der restlichen Bandmitglieder zu sehen. Alle starren John mit offenem Mund an. Als dieser fertig ist, sagt erst mal niemand etwas. „Das war wirklich....richtig gut", bricht Brian das Schweigen. „Als nächstes wirst du das Bass-Solo in meinem neuem Lied ‚Liar' spielen", kündigt Freddie an, während er John die Noten gibt. „Liar" hat Freddie erst vor kurzem geschrieben. Es beinhaltet ein ziemlich schwieriges – und schnelles – Basssolo, jedoch traut Freddie es ihm zu. Als John auch dieses Lied perfekt meistert, ist die Gruppe völlig perplex. „Gut ähm...John wir melden uns", sagt Roger. John bedankt sich und geht. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hat, starren sich alle entsetzt und gleichzeitig freudig an. „Wir haben ihn!", jubelt Freddie. „Er hat echt alles, was ein guter Bassist benötigt" pflichtet Roger ihm bei. „Ich denke auch, er hat gute Qualifikationen", fügt Brian hinzu. „Ohhh da spricht ja der Experte", witzelt Roger. „Was denkst du Aria?", fragt Roger mich darauf. Es war immer noch komisch, dass er meinen Namen ausspricht. Alle von ihnen. Sowas passierte eigentlich immer nur in meinen Träumen. „Ich denke auch, dass ihr ihn gefunden habt!", meine ich. Alle jubeln. „Ich werde ihn morgen anrufen", kündigt Freddie an. „Wieso erst morgen?", fragt Brian verwirrt. „Na was denkt der denn sonst von uns? Dass wir 3 verzweifelte Männer sind, die nur so auf ihn gewartet haben?" „Habt ihr ja irgendwie..." murmle ich, woraufhin alle lachen.

-Nächster Tag-

Es ist der erste März 1971. An diesem Tag wurde Geschichte geschrieben. Es ist sozusagen Queens Geburtstag. Ich weiß noch, wie ich in dem Jahr 2021 Queens fünfzigsten Geburtstag gefeiert habe. Viel Musik, Videos, Dokus, Platten, Tränen, Freude...leicht schmunzle ich in mich rein, als ich meinen täglichen Morgenkaffee trinke. Brian macht echt den besten Kaffee auf der ganzen Welt! Nach einigen Minuten stehen auch Roger und Freddie auf. Wir frühstücken gemeinsam. Danach greift Freddie zum Telefon und wählt Johns Nummer. Irgendwie finde ich das gerade so aufregend! Ich bin schließlich live dabei, wenn die beste Band überhaupt gegründet wird! „Hallo John, hier ist Freddie von „Smile"...wir haben wirklich lange überlegt und sind zu dem Entschluss gekommen, dich aufzunehmen!", beginnt Freddie das Gespräch. „Wirklich lange überlegt würde ich das nicht nennen", murmelt Roger und grinst. Freddie verscheucht ihn mit einer Handbewegung. Daraufhin grinst er. Wahrscheinlich kann John sein Glück gerade kaum fassen. „Wieso feiern wir das heute Abend nicht? Wollen wir uns um 8 im ‚Kensington Club' treffen?" schlägt Freddie vor. Einige Minuten später erzählt er uns, dass John zugesagt hat, woraufhin wir uns alle für den Club fertig machen. Ich war noch nicht oft in einem Club, weshalb es mir schwerfällt, eine Kleiderauswahl zu treffen. Außerdem weiß ich auch nicht, wie genau ich mich dort verhalten soll. Ich bitte Freddie um Rat, welcher mich in sein Zimmer drückt. Er hält mir einen knappen schwarzen Lederrock mit einer weißen luftigen Bluse entgegen. „Das hier darling! Das ist nicht zu brav, jedoch auch nicht zu aufdringlich!", bewertet er mein Outfit. Skeptisch nehme ich ihm die Kleidungsstücke aus der Hand und ziehe sie an. Ein Blick in den Spiegel sagt mir, dass Freddie Recht hat. Kurze Zeit später peppt Freddie noch mein schwarzes, lockiges Haar etwas auf, schminkt mich und zieht mir passende Schuhe an. Eine halbe Stunde später stehen wir alle abmarschbereit vor der Tür. Ich spüre Rogers „Abcheckerblick" auf mir ruhen. Ich hasse dieses Gefühl und würde am liebsten im Erdboden versinken. Schließlich laufen wir alle zusammen los und sind 10 Minuten später im „Kensington Club". John wartet bereits und wir geben uns eine kurze Umarmung zur Begrüßung. Einige Minuten darauf sitzen wir schon an einem Tisch. „Also...ich dachte, da wir als Band nun quasi einen Neustart machen, brauchen wir auch einen neuen Bandnamen. Was haltet ihr denn von ‚Queen'?", beginnt Freddie. Ich schmunzle. Jetzt passiert es wirklich. „Queen? Wie die Queen von England? Als eine Männergruppe? Ich weiß nicht Freddie...", antwortet Brian skeptisch. „Brian, das ist doch der Punkt! Das ist etwas, womit niemand rechnet. Es ist außergewöhnlich, genauso wie wir!", grinst Roger. „Also ich bin dafür", fügt er hinzu. „Ich stimme eher Brian zu...ich weiß nicht...wollen wir uns für den Anfang nicht etwas Neutraleres aussuchen?", meint John. „Kommt schon guys...das ist doch cool! Sich ‚Queen' zu nennen ist quasi verboten, es ist unerhört, es ist...das was unsere Musik repräsentieren soll. Wir wollen doch frischen Wind in die Musikbranche hauchen, oder?", fragt Freddie. Keine Antwort. „Na gut, es steht also 2 zu 2. Lassen wir doch einfach Aria entscheiden!", schlägt Freddie vor. Verwirrt starre ich ihn an. „Tut mir leid, aber wieso soll sie denn entscheiden, wie unsere Band, von der sie kein Mitglied ist, heißt?", fragt Brian. „Sie ist modern und weiß, was gut bei den Menschen ankommt", kontert Freddie. Widerwillig nicken Brian und John. Nun starren alle mich an. Es liegt jetzt tatsächlich in meiner Hand, ob die berühmteste Band überhaupt Queen heißen soll...was würde eigentlich passieren, wenn ich den Vorschlag jetzt ablehnen würde? Würde die bekannteste Band in 50 Jahren dann zum Beispiel als ‚Kings' berühmt sein? Aber nein, ich will die Zukunft nicht ändern. Queen ist Teil meines Lebens und sie sollen auch verdammt nochmal so heißen. „Ich...ich bin ganz Freddie und Rogers Meinung. Queen hat etwas Außergewöhnliches was ihr auch verkörpert. Außerdem ist es so wie ihn „Your majesty". Stellt euch doch mal vor, wie cool das wird. Ein Stadium ist proppenvoll und eine Person kündigt euch an mit ‚Her majesty: Queen'. Das wäre doch der Wahnsinn!", begründe ich meine Meinung begeistert. Freddie und Roger nicken eifrig, Brian und John scheint die Idee so langsam auch zu gefallen. Wir bestellen alle etwas zu trinken, für mich jedoch erstmal etwas Alkoholfreies. „Also ist es abgemacht...AUF QUEEN!", verkündet Freddie und hebt sein Glas. „AUF QUEEN!", jubeln alle und stoßen an. Wir beginnen uns zu unterhalten und lernen John erstmal richtig kennen. Wir reden über Gott und die Welt und ich merke, wie alle mit der Zeit betrunkener werden. Freddie überredet mich, einen Cocktail zu bestellen. Er versichert mir, dass so gut wie kein Alkohol darin vorhanden ist. Schließlich willige ich ihn und sitze nun hier mit meinem Cocktail, welcher gar nicht so schlecht schmeckt. Gelegentlich nippe ich daran, jedoch stürze ich ihn nicht runter, so wie die anderen. Als ich gerade von meinem Glas aufschaue, sehe ich direkt in Rogers blaue Augen. Wie lang starrt er mich schon an? Als er ziemlich spät erst realisiert, dass ich seinen Blick bemerkt habe, schaut er schnell weg. Tss..als ob ich das nicht gesehen habe. Nach einer Weile schwingen alle das Tanzbein auf der Tanzfläche. John hat jetzt schon einige seiner Moves drauf. Auch Brian und Freddie tanzen wie wild. Roger kommt auf mich zu und streckt mir seine Hand entgegen. Ich checke erst spät (in dem Cocktail war mehr drin als gedacht – Freddie, du kannst morgen was erleben!), dass er mit mir tanzen will. „Oh nein, das passiert ganz sicher nicht", lache ich und versuche ihn mit einer Handbewegung zu verscheuchen. Jedoch bleibt er stehen. „Komm schon!", fordert er mich erneut auf. „Ich tanze nicht", erwidere ich nur. „Noch nicht", murmelt er, ergreift meine Hand, ohne auf meine Reaktion zu warten und zieht mich auf die Tanzfläche. All das geschieht in weniger als 5 Sekunden. Entgeistert starre ich ihn an, woraufhin er nur seine Hände auf meine Taille legt und beginnt sich im Takt der Musik zu bewegen. „Ich denke, du lässt mir keine Wahl", seufze ich übertrieben gespielt und lege meine Hände um seinen Nacken. „Da hast du vollkommen Recht", grinst er. Bald schon lösen wir uns wieder voneinander, da ein rockiges Lied gespielt wurde. Wir „tanzen" wie verrückt zur Musik. Einige Minuten später wird jedoch ein sehr langsames Lied gespielt, woraufhin Rogers Hände wieder meine Taille ergreifen. Er zieht mich ganz nah, zu nah für meinen Geschmack, an sich heran. Aus irgendeinem Grund genieße ich es jedoch auch. Man bekommt schließlich nicht jeden Tag die Chance mit Roger Taylor zu tanzen, oder? Deshalb schlinge ich meine Arme um seine Hals und lehne meinen Kopf an seine Brust. Er hat eigentlich die perfekte Größe für mich...nicht viel zu groß, jedoch etwas größer als ich, aber genau richtig, nämlich so, dass ich mich bei einem Kuss nicht strecken mu- Kuss? Aria, reiß dich zusammen! Soweit wäre es nicht gekommen, wenn du nichts getrunken hättest! Aber ich habe mir wohl etwas Mut angetrunken...Vollkommen in meinen Gedanken verloren, merke ich gar nicht wie Rogers Hand langsam weiter runterwandert. Bevor er jedoch jegliches Körperteil von mir berühren kann, packe ich blitzschnell mit meiner Hand seine und führe diese wieder zurück zu meiner Taille. Ich hebe meinen Kopf. „Ich noch nicht betrunken genug, um das nicht zu merken", flüstere ich in sein Ohr. „Das lässt sich schnell ändern", meint er mit einem Blick zur Bar. Entgeistert starre ich ihn an. Plötzlich wird mir die komplette Situation so unangenehm, dass ich am liebsten davonrennen würde. „Sag mal...hackts eigentlich? Du willst mir grad weismachen, dass du mich abfüllen wolltest, nur damit d"- In diesem Moment werde ich von Freddie unterbrochen. „Darlings, es wird so langsam öde hier, lasst uns abhauen". Ich wende mich von Roger ab und folge Freddie zum Ausgang. Am besagten Ort verabschieden wir uns von Deacy und verabreden uns für den nächsten bzw. diesen Tag. Kurz darauf sind wir auch schon in der Wohnung angekommen. „Ich hau mich aufs Ohr", meint Brian und verschwindet in seinem Zimmer. „Same", murmelt Freddie nur und verschwindet ebenfalls. Na toll. Jetzt sind nurnoch Roger und ich im Wohnzimmer. Ich fühle mich wie in einem schlechten, kitschigen Film. „Ist noch was?", frage ich ihn etwas gereizt. Schließlich muss ich ja im Wohnzimmer bleiben, da ich auf der Couch schlafe. „Aria, es tut mir leid, was passiert ist. Können wir drüber reden?", fängt er an. „Nicht jetzt, ich will meine Ruhe haben", antworte ich kühl, jedoch verletzt mich auch sein trauriger Blick. „Wir können meinetwegen morgen reden, okay?", schlage ich vor. Er nickt, wünscht mir eine Gute Nacht und betretet sein Zimmer. Ich lege mich auf die Couch und schlafe binnen Sekunden ein.

Dancer Dancer

Why don't you kick off your dancing shoes and come and ride with me? 


Heyyy darlings;)

Ich habe gerade Ferien und deshalb vielleicht mehr Zeit, zu updaten. Schreibt mir bitte gerne in die Kommentare, wie euch die Story bis jetzt gefällt, das motiviert unglaublich. Natürlich könnt ihr auch Verbesserungsvorschläge schreiben, was immer ihr möchtet. 

Schönen Abend euch:)

Queen - Journey to the pastWhere stories live. Discover now