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Das erste Mal sah er sie auf dem Weg zu seinem ersten Seminar.
Er war etwas zu spät für Volkswirtschaftslehre, aber wenn er sich die große Anzahl junger Menschen ansah, die so wie er noch immer auf der Suche nach ihrem Vortragssaal waren, würde sein Professor seine Verspätung hoffentlich entschuldigen.
Seine schwarze Umhängetasche schlug schmerzhaft gegen seinen Oberschenkel, während er eine der großen Freitreppen des gewaltigen Hauptgebäudes hinaufrannte.
Sein Blick war auf die Karte in seinen Händen gerichtet, mit deren Hilfe er hoffentlich seinen Vortragssaal finden konnte. Deshalb achtete er nicht wirklich auf seine Umgebung, bemerkte nicht das Ende der Treppe.
Im nächsten Moment trat er ins Leere, fand sich innerhalb von Sekunden schmerzhaft auf dem kalten Steinboden wieder.
Seine Handflächen brannten und er hatte nur zu deutlich das laute Klirren gehört, das ihm verkündete, dass seine Glasflasche zerbrochen war und seine Tasche nun unter Wasser stand.
Was für ein wundervoller erster Tag an der Universität...
Mit einem wütenden Grummeln stemmte er sich wieder in die Höhe, klopfte sich den Dreck von seiner Stoffhose und begutachtete dann den sich ausbreitenden Fleck auf seiner Tasche.
Wirklich wundervoll...
„Hey, alles in Ordnung?"
Überrascht sah er auf, wandte sich den Schritten in seinem Rücken zu.
Eine junge Frau hastete die Treppe hinauf, versuchte einen gewaltigen Stapel Papier in ihren Armen zu balancieren, während ihr eine beinahe goldene Haarsträhne immer wieder ins Gesicht fiel.
„Bitte?"
„Geht es Ihnen gut? Ich hab gesehen, dass Sie hingefallen sind...Sie sind nicht verletzt oder so?"
Inzwischen hatte sie mit ihm aufgeschlossen, warf ihm einen ehrlich besorgten Blick zu, woraufhin er sich verlegen mit einer Hand über den Nacken strich.
„Mir – mir geht es gut", brachte er hervor und sie atmete erleichtert durch.
„Schön zu hören..."
Ihr Blick fiel auf die nun zerknitterte Karte in seinen Händen und ein wissendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
„Erster Tag an der Uni, oder?"
„Könnte man so sagen..."
„Was studieren Sie denn, dann könnte ich Ihnen vielleicht den Weg zeigen", schlug sie vor und er blinzelte überrascht.
Warum wollte diese Fremde ihm so viel helfen?
Wo war der Haken bei der Sache?
„Ich studiere Politikwissenschaften und hätte jetzt Volkswirtschaftslehre", las er von seinen Notizen auf der Karte und sie dachte für einen kurzen Moment nach.
„Ich befürchte Sie sind im falschen Gebäude...Die Politikwissenschaftler sind im nächsten Haus, Volkswirtschaftslehre sollte im Erdgeschoss unterrichtet werden..."
Irgendwie schaffte sie es unter all dem Papier eine Hand zu befreien und deutete auf das Gebäude, sowie den sich darin befindlichen Saal im Erdgeschoss.
„Finden Sie hin, oder soll ich Sie begleiten?"
„Danke, ich glaub jetzt finde ich hin", lächelte er zurück und ihre blauen Augen strahlten.
„Freut mich! Dann noch einen erfolgreichen Tag", verkündete sie und war im nächsten Moment in den Gängen um ihn herum verschwunden.
Er blinzelte nur überrascht, bevor er sich zögerlich umwandte.
Jetzt hatte er noch nicht einmal ihren Namen erfahren...






Tipp: Öffnet die Playlist in einem extra Tab und hört sie bitte weiter an, während ihr die Geschichte liest. Vielen Dank und ganz liebe Grüße!

Let's fall in love like in the old movies - Damien/Dark x OCWhere stories live. Discover now