Kapitel 16//Bruchtal 2

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Autor pov.
Die Halle in Elronds Haus war voller Leute: zumeist Elben, aber auch einige von anderer Art. Wie Frodo erkannte.
Elrond, wie er es gewohnt war, saß in einem großen Sessel auf einer kleinen Estrade am Kopfende der langen Tafel, und neben ihm saßen auf der einen Seite Glorfindel, auf der andern Gandalf.
Frodo betrachtete sie voll Neugier. Elrond, von dem doch in so vielen Erzählungen die Rede war, hatte er noch nie gesehen und rechts und links neben ihm erschienen nun auch Glorfindel und sogar Gandalf, den er doch gut zu kennen glaubte, mit einem Mal als Herren von Rang und Würde.
Glorfindel war groß und schlank, das Haar golden schimmernd, das Gesicht edel, jugendlich, furchtlos und heiter, die Augen hell und scharf. Seine Stimme klang wie ein Orchester, Weisheit leuchtete ihm von der Stirn, und wie viel Kraft in seiner Hand war, konnte man nur ahnen.

Elronds Gesicht war zeitlos, nicht alt und nicht jung, doch stand die Erinnerung an viel Freud und Leid darin eingeschrieben. Sein Haar war dunkel wie Schatten im Zwielicht und mit einem silbernen Reif gekrönt; seine Augen waren grau wie ein schöner Abend, und aus ihnen schimmerte ein Licht wie von Sternen. Ehrwürdig sah er aus wie ein König mit vielen Wintern auf dem Scheitel und doch rüstig wie ein kampferprobter Krieger in der Fülle seiner Kraft. Er war der Herr von Bruchtal und ein Mächtiger unter den Elben wie unter den Menschen.

In der Mitte der Tafel, vor den gewebten Wandbehängen, stand ein Sessel unter einem Baldachin, und darin saß eine Dame, lieblich anzusehen und in weiblich abgewandelter Gestalt Elrond so ähnlich, dass Frodo sogleich eine nahe Verwandtschaft erriet. Jung war sie und auch wieder nicht jung. Die Flechten ihres dunklen Haars waren noch von keinem Rauhreif versilbert; ihre weißen Arme und das reine Gesicht waren makellos und glatt, und der Sternenschein leuchtete auch aus ihren Augen, die grau waren wie die wolkenlose Nacht. Über der Stirn trug sie eine Haube aus silberner Spitze, mit kleinen, weiß glitzernden Edel steinen besetzt; doch an ihrem fließenden grauen Kleid war kein Schmuck außer einem Gürtel von in Silber getriebenen Blättern.

So also sah Frodo die Dame, die erst wenige Sterbliche mit eigenen Augen gesehen hatten: Elronds Tochter Arwen, von der es hieß, in ihr sei Lúthiens Ebenbild wieder auf Erden erschienen; auch Undómiel wurde sie genannt, denn sie war der Abendstern ihres Volkes. Lange hatte sie bei der Sippe ihrer Mutter, in Lórien, jenseits des Gebirges gewohnt, und erst vor kurzem war sie nach Bruchtal zurückgekehrt, ins Haus ihres Vaters. Ihre Brüder Elladan und Elrohir aber waren nicht da; sie waren auf Fahrt. Oft ritten sie mit den Waldläufern des Nordens weit über Land und vergaßen niemals die Qualen, die ihre Mutter in den Höhlen der Orks erlitten hatte. Laurea begleitete die Zwillinge oft und half ihnen bei ihrer Vergeltung.

Man hat Frodo seinen Sitz hobbitgerecht mit mehreren Kissen erhöht hatte. Es wurde ein aus gelassenes Fest, und die Speisen übertrafen alles, was sein Hunger sich nur wünschen konnte. Es dauerte eine ganze Weile, bis er zum ersten Mal von seinem Teller aufsah oder ein Wort mit seinen Nachbarn redete.

Zuerst schaute er nach seinen Freunden. Sam hatte darum gebeten, seinem Chef bei Tisch aufwarten zu dürfen; worauf ihm klargemacht wurde, dass er bei dieser Gelegenheit selbst ein Ehrengast sei. Also saß er jetzt zusammen mit Pippin und Merry am oberen Ende eines Seitentischs dicht bei der Estrade. Streicher und Dinelleth waren nirgends zu sehen.

Rechts neben Frodo saß ein Zwerg von würdigem Aussehen und in prächtiger Kleidung. Sein überaus langer Gabelbart war weiß, fast so schneeweiß wie das feine Tuch seines Gewandes. Er trug einen silbernen Gürtel und um den Hals eine Kette von Silber und Diamanten. Frodo hielt beim Essen inne, um ihn zu betrachten.
"Seien Sie gegrüßt und willkommen!" sagte der Zwerg und wandte sich ihm zu. Dann stand er sogar von seinem Stuhl auf und verbeugte sich. "Glóin, zu Diensten." Sagte er und verbeugte sich noch tiefer.

"Frodo Beutlin, zu Ihren und Ihrer Familie Diensten." Erwiderte Frodo, wie es sich gehörte, stand vor Überraschung auf und warf dabei die Sitzkissen herunter. "Vermute ich richtig, dass Sie der Glóin sind, einer von den zwölf Gefährten des großen Thorin Eichenschild?"

"Richtig." Antwortete der Zwerg, sammelte die Kissen auf und erwies Frodo die Ehre, ihm wieder auf seinen Sitz zu helfen. "Und ich muss nicht erst fragen, denn man hat mir schon gesagt, dass du der Neffe und Adoptiverbe unseres ruhmreichen Freundes Bilbo bist. Gestatte, dass ich dir zu deiner Genesung gratuliere!"
"Danke sehr!"

"Du hast einige sehr merkwürdige Abenteuer erlebt, habe ich gehört." Sagte Glóin. "Ich bin sehr neugierig, was gleich vier Hobbits dazu bringt, sich auf eine so weite Reise zu begeben. Seit Bilbo mit uns kam, hat man dergleichen nicht mehr gesehen. Aber vielleicht sollte ich nicht nach den näheren Umständen fragen, weil Elrond und Gandalf nicht geneigt scheinen davon zu reden."
"Ich glaube, wir sprechen besser nicht davon, oder wenigstens noch nicht." Sagte Frodo höflich. Er dachte sich, dass die Sache mit dem Ring selbst in Elronds Haus kein Thema für ein Tischegespräch wäre.

Um das eben klar zustellen die Szene ist eigentlich aus dem Buch und ich habe sie nur etwas um geschrieben (die nächsten Kapitel auch)Aber ich wollte sie gerne drinne haben, weil ich sie echt gerne mag und dadurch ein Lied mit rein nehmen konnte 😅

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Um das eben klar zustellen die Szene ist eigentlich aus dem Buch und ich habe sie nur etwas um geschrieben (die nächsten Kapitel auch)
Aber ich wollte sie gerne drinne haben, weil ich sie echt gerne mag und dadurch ein Lied mit rein nehmen konnte 😅

𝓦𝓪𝓻 𝓸𝓯 𝓗𝓮𝓪𝓻𝓽𝓼 2//Legolas ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt