"Wie schnell die Zeit vergeht..."

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Ja, Ich weiß, das auf dem Foto ist Sofia. Ja ich weiß, Sofia ist nicht mehr mit Alvaro zusammen. Stellt euch einfach vor, dass es ungefähr so auch mit Nora aussehen würde. Also in der Geschichte hier.

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Am nächsten Morgen wachte ich schon wieder so unerträglich glücklich auf. Es roch nach Kaffee und frisch gebackenen Pfannkuchen. Als ich mich umdrehte und Alvaro nicht mehr neben mir lag, wurde mir klar, dass er der Grund dafür war, dass es so gut roch. Ich sprang aus dem Bett und ging in die Küche. Alvaro stand mit dem Rücken zu mir am Herd und sang leise ein Lied, vermutlich eins von seinen eigenen. Es war spanisch und es klang wunderschön. "Guten Morgen." sagte ich laut, als ich nur zwei Meter hinter ihm stehen blieb. Er zuckte zusammen und ließ den Pfannenwender fallen, mit dem er gerade einen Pfannkuchen gedreht hatte. "Erschreck mich doch nicht so!" sagte er entsetzt. Er sah so süß aus, dass ich nicht anders konnte, als ihn zu umarmen. "Sorry Alvaro, ich wollte dich nicht erschrecken. Naja... Zumindest nicht so sehr!" Ich grinste ihn an, als wir uns wieder gegenüber standen. Er schaute mich gespielt böse an und begann mich zu kitzeln. Ich versuchte mich zu wehren und ging rückwärts, bis ich gegen den Kühlschrank stieß. Alvaro ließ langsam von mir ab, seine Hände nahm er jedoch nicht von meinen Seiten weg. Er sah mir einige Sekunden glücklich in die Augen und kurz dachte ich, dass er runter zu meinen Lippen geguckt hatte. Aber dann löste er seine Hände von meinen Hüften und wandte sich wieder dem Pfannkuchen zu.

Ich deckte den Tisch und Alvaro stellte bald die Pfannkuchen in die Mitte. Ich schüttete uns Kaffe ein und wir frühstückten gemeinsam. "Daran kann ich mich gewöhnen, die Pfannkuchen sind der Hammer!" sagte ich und er bedankte sich für das Kompliment. Danach herrschte eine angenehme Stille. Erst beim Tisch abräumen redeten wir. Wir unterhielten uns darüber, was wir die nächsten drei Wochen tun wollten. Wir haben beide noch drei Wochen Urlaub (Alvaro hatte nur zwei Interview Termine und musste drei Mal zum Studio), darum überlegten wir uns sogar einige Sachen, die wir zusammen machen wollten. Wir verstanden uns schließlich super gut und wollten uns weiter kennen lernen.

.......... Zeitsprung: Drei Wochen später ..........

Wenn mein Leben so weiter geht, platze ich noch vor Glück. Ich meine... Ich will nicht egoistisch klingen, aber ein bisschen Glück hatte ich ja auch mal verdient. Nach all den letzten Jahren, die wirklich schlecht liefen, hatte ich es verdient, einen Menschen wie Alvaro in meinem Leben zu haben.

Jemanden, der mich nur durch seine Anwesenheit zum Lächeln bringt.
Jemanden, der mir das Gefühl gibt sicher zu sein.
Jemanden, der mir zeigt, dass ich wichtig bin.
Jemanden, der bei mir ist, auch wenn er nicht wirklich bei mir ist.
Jemanden, mit dem ich über alles reden kann.
Jemanden, der mich kennt.
Jemanden, dem ich blind vertrauen kann, auf den ich mich verlassen kann.

Dass Alvaro dieser Mensch ist, stellte ich am Ende meines Urlaubes fest:
Drei Wochen waren vergangen, seit ich mein neues Leben begonnen habe und seit Alvaro beschlossen hat, mir meine Sonnenbrille hinterher zu tragen. Drei Wochen, in denen wir uns fast jeden Tag trafen. Wir bezeichneten es nie als Dates, wenn wir gemeinsam ausgingen. Aber wir wussten, dass es irgendwie welche waren. Wer geht denn schon mit einem normalen Freund in ein romantisches italienisches Restaurant? Vermutlich niemand. Aber Alvaro und ich schon. Bestimmt fünf oder sechs mal.

Wir kamen uns immer näher, naja, eigentlich waren wir uns von Anfang an nah. Aber keiner von uns machte den nächsten Schritt. Wir kannten uns ganz gut und vertrauten einander. Wir hatten erst winzige und unbedeutsame Konflikte überstanden und wir kamen damit zurecht, dass er berühmt war. Wir wussten, wo wir hingehen konnten, ohne, dass er erkannt wurde. Einmal landete zwar ein Foto von mir in Alvaro's Jacke im Internet, aber seine Fans dachten zum Glück, dass wir nur normale Freunde sind. Waren wir ja auch. Aber irgendwie auch nicht. Wir hatten nie darüber geredet, was zwischen uns war. Und jetzt am Ende des Urlaubs musste ich das herausfinden. Ich kann unmöglich weiter studieren und mich jeden Tag fragen, was wir sind.

»Reset.«Where stories live. Discover now