Die Wahrheit

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Ich wachte auf, als mein Wecker um neun Uhr klingelte. Ich machte mir Cornflakes zum Frühstück und ging dann duschen. Ich wusste nicht nicht, was ich den Tag über machen wollte und schaute erstmal meine Nachrichten durch. Eine Nachricht viel mir direkt auf: Sie war von Alvaro.
»Hey Nora, ich wollte nur sagen, dass es echt cool war, mit dir zu reden. Wenn du heute noch nichts vor hast, könnten wir ja einfach wieder was machen?
~ Alvaro«
Ich freute mich und schrieb sofort zurück.
»Hey Alvaro, ich würde mich freuen, wenn wir was machen würden. Hast du denn eine Idee, was?«
Ich hatte gehofft, dass wir uns wiedersehen, denn ich wollte unbedingt sein Geheimnis herausfinden. Alvaro antwortete. Er fragte, ob es in drei Stunden vor dem Cafe passt. Ich stimmte zu und räumte noch meine Wohnung auf. Im Radio lief Musik, die perfekt zu meiner Situation passte. Es war etwas spanisches und absolute gute Laune Musik. Ich machte ich mich fertig und ging dann mit meinen Kopfhörern in den Ohren los zur Bahn. Eine Viertelstunde später sah ich Alvaro schon vor dem Cafe stehen. Ich ging auf ihn zu und er zog mich in eine Umarmung.

"Es ist zwar warm, aber warum die Sonnenbrille?" Fragte ich. "Also... ja. Die Sonnenbrille. Na weil. Äh. Es ist schon sehr sonnig und das ist doch voll stylisch, oder? Was dagegen?" Er schien keine gute Erklärung zu finden. Ich lachte und er grinste erleichtert. "Ist ja gut, dann siehst du erst recht wie das Gegenteil von einem Badboy aus." Meinte ich. "Vielleicht zeig ich dir ja irgendwann Mal meinen Bad Boy look." Er lachte. "Du bist so positiv, ich glaube kaum, dass du das so richtig schaffst!" Sagte ich und stieß ihm in die Seite, während wir ohne Ziel los liefen. "Es ist bestimmt schwer, aber es geht!" Sagte er gespielt beleidigt. Wir verließen den Alexanderplatz und liefen wieder zur Spree, wo wir uns auf eine Bank setzten. Wir quatschen wieder zwei Stunden lang ohne Pause und es wurde nie langweilig. Er erzählte immer noch nicht, was er beruflich macht, aber ich hakte auch nicht mehr so wirklich nach. Er wird es schon noch erzählen.

"Wollen wir was essen gehen?" Fragte ich und er nickte. Er stand auf und zog mich mit hoch. Wir gingen zu McDonalds, holten uns Pommes und jeder einen Burger und setzten uns an einen Tisch. Er erzählte, dass er Mal für ein paar Wochen in Afrika gewesen ist und dass er da neue Freunde gefunden hatte. "Was macht man denn so in Afrika?" Fragte Ich. "Naja. Ich war ja beruflich da, also arbeiten. Aber es war fast wie Urlaub." "Beruflich. Wenn du mir Mal sagen würdest, was du beruflich machst, dann könnte ich mir da besser was drunter vorstellen, Alvaro." Ich sah ihn nur lächelnd an. "Puuuh, OK. Ich rede da so ungerne drüber. Ich meine, danach ändert sich meistens die Freundschaft zwischen mir und der Person, der ich das erzähle und naja, es wird komisch und äh..." Er hielt inne. "Ich denke nicht, dass sich so viel verändern wird. Ich meine, wir kennen uns ja noch nicht lange und ich finde dich echt nett." Meinte Ich. "Ich dich auch, ich will das nicht direkt kaputt machen... Weißt du was? Ich erzähl es dir, aber nur, wenn du versprichst, mich danach nicht anders zu behandeln oder dich anders zu verhalten." Meinte er. Wow, er machte echt ein Geheimnis daraus, es muss wohl wirklich außergewöhnlich sein, was er macht. "Versprochen, es wird sich nichts ändern." Er schloss seine Augen und legte seinen Burger ab. "OK. Also. Ich hab ja gesagt, dass ich gerne Musik mache." Er machte eine Pause. Ich wartete. "Naja, und das ist eben auch mein Beruf. Ich bin Sänger und tatsächlich ziemlich bekannt... und ich wusste nicht, ob du mich daher irgendwie kennst oder nicht." Ich war sprachlos. Wie konnte ich nur so blind sein! Darum kam mir der Name so bekannt vor. "Darum die Sonnenbrille und darum warst du am Anfang auch so unsicher?" Fragte ich. Er nickte. Ich lächelte und er schien erleichtert zu ein, dass ich keine große Szene daraus machte. "Ok, das ist cool. Aber ich kenne dich wirklich nicht." Sagte ich, so war es ja auch. Ich hatte Mal was von ihm im Radio gehört, aber mehr auch nicht. "Naja, ich singe auch eher spanische Songs und naja, es ist sehr schön jemanden kennenzulernen, der mich nicht als Star wahrnimmt sondern als Menschen." "Tja, also ich kenne dich als einen sehr sympathischen jungen Mann, der mir wegen einer Sonnenbrille hinterhergelaufen ist und mit dem ich einfach so reden kann, ohne mich zu verstellen." Sagte ich und Alvaro sah dankbar aus.

Wir gingen eine Stunde später wieder nach draußen, es war noch wärmer geworden und wir gingen durch schattige Straßen. Am Abend kamen wir wieder beim Fernsehturms aus. "Was machst du diese Woche noch so?" Fragte ich ihn. "Morgen Vormittag habe ich ein Interview und übermorgen eine Aufnahme im Studio, aber sonst nichts. Danach habe ich erstmal Urlaub. Und du? Du hast auch Urlaub?" Ich nickte. "Ja, drei Wochen noch." "Cool, dann könnten wir ja was unternehmen?" Fragte er und ich stimmte ihm zu. "Ich muss jetzt aber langsam nach Hause, sehen wir uns morgen Nachmittag?" Fragte er. Ich stimmte erneut zu und wir verabredeten uns für 16 Uhr. Er wollte mich mit dem Auto abholen und mir was zeigen. "Ich freu mich drauf!" Sagte ich. "Ich mich auch! Ach ja, nochmal danke, dass du keine Aufstand gemacht hast oder sowas. Ich hoffe echt, dass wir uns als normale Menschen kennen lernen und nicht anders." "Wie gesagt, ich kenne dich bis jetzt als 'normalen' Menschen, das wird sich auch nicht ändern. Versprochen." Sagte ich und wir umarmten uns kurz. Wir fuhren beide nach Hause.

Ich hatte schon das Bedürfnis, zu googeln, wer er so ist, aber ich hielt mich selber davon ab. Ich hatte ihm ja quasi versprochen das nicht zu machen. Und ich wollte ihn auch als Menschen kennen lernen, nicht als Superstar. Ich lernte den Rest des Tages Klavier, um mich abzulenken. Das klappte wie immer gut und Abends telefonierte ich mit Lilly, meiner besten Freundin aus meinem 'Neuen' Leben. Ich erzählte ihr von meiner Bekanntschaft mit einem jungen Spanier aber ich sagte nicht, wer er wirklich ist. Erstmal wollte ich sehen, was passiert. Nach einem Disney Film (ja auch mit 26 kann man noch Disney Filme gucken!) legte ich mich schlafen.

»Reset.«Where stories live. Discover now