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Daraufhin verschränke ich seine Hand mit meiner und sage: „Absolut. Immerhin gehörst du zu meiner Familie!"

Nach meinen Worten presst er die Lippen aufeinander und bekommt auf einmal ganz rote glänzende Augen, versucht aber dennoch zu lächeln.
Dann schluckt er schwer und leckt sich einmal über die Lippen. Im nächsten Moment umarmt er mich kräftig aber liebevoll, so als wäre es unsere letzte Umarmung. Das beschert mir nun auch feuchte Augen und es bildet sich ein Klos in meinem Hals.

Wir lösen uns erst voneinander als sein Handy erneut klingelt. Harsch murrt er ein „Ich komme ja schon!" und steckt es wieder weg.
„Ich rufe dich nach dem Auftritt heute Abend an, okay?" sagt er fragend und nimmt mein Gesicht in seine Hände.
„Ist gut. Grüß die Anderen von mir." sage ich nickend.
Nach einem letzten liebevollen Kuss dreht er sich zur Tür und verschwindet für eine für uns unbekannt Zeit.

Die erste Zeit, nachdem Kookie gegangen ist, verbringe ich damit mir das Haus genauer anzusehen. Die obere Etage ist nur für mich. Hier gibt es drei Zimmer und ein Bad. Im Untergeschoss hat es sich Frau Kim gemütlich gemacht. Hier sind ebenfalls drei Zimmer aber zusätzlich gibt es noch neben dem Bad, noch die am Wohnzimmer angrenzende Küche.

Da Haus ist ist auch voll unterkellert. Hier findet man neben einem Technik und Hauswirtschaftsraum noch meinen Tanzraum. Oder wie Frau Kim ihn beschreiben würde ‚der leere Raum mit Spiegeln'.
Der Garten ist ist umschlossen von hohen Hecken und Sträuchern, weshalb es nicht so leicht ist, von draußen einen Blick hineinzuwerfen.

Draußen finde ich auch Frau Kim, die grade dabei ist in einem Gemüse Beet Unkraut zu jäten.
„Guten Morgen, Frau Kim," begrüße ich sie.
Ein wenig erschrocken sieht sie sich um.
„Ach, du bist es Kindchen. Nenn mich doch Su Bin. Immerhin leben wir nun ja zusammen," lacht sie.
Ich glaube ich habe damals eine gute Wahl getroffen, als ich mich für sie entschieden habe.
„Danke, das weiß ich sehr zu schätzen. Auf eine gute Wohngemeinschaft."
„Ist dein Freund etwa schon wieder weg?"
„Ja leider. Er hat einen Anruf bekommen und musste früher los," antworte ich ein wenig bedrückt.
„Komm, hilf mir ein wenig, dann kannst du mir erst einmal erzählen was los ist."

Da ich eh noch keine Lust habe mich häuslich einzurichten, denn es würde ja bedeuten, dass ich mich auf einen längeren Aufenthalt hier einstelle und das möchte ich ja nicht wirklich. Also wühle ich auch im nächsten Moment mit meiner neuen Mitbewohnerin in der Erde.

„Ich arbeite in der Musik Branche und musste immer schon als Mann auftreten. Das war am Anfang hat nicht so leicht," beginne ich und muss an den Gedanken daran Lächeln. Heute kann ich mir die Aufnahmen kaum ansehen, weil ich so krampfhaft versucht habe cool und männlich rüberzukommen.
„Mit den Jahren habe ich festgestellt, dass ich einfach ich sein kann. Ist das hier auch Unkraut?"
„Ja, und das auch," wird mir auf meine Nachfrage erklärt.

„Auf jeden Fall, habe ich mich schon früh in Jungkook verguckt."
„Der Junge Mann von gestern?" unterbricht sie mich.
„Ja, genau der. Seit Ende letzten Jahres sind wir auch zusammen. Naja und durch meine Umstände drohe ich nun aufzufliegen. Weshalb ich rausgeworfen wurde."
„Aber die hätten dich doch eine Weile pausieren lassen können oder so," wirft sie nun bestürzt ein.
„Hätte man. Aber das Gespräch verlief überhaupt nicht gut. Ist das hier Unkraut?" frage ich mal wieder.
„Nein, das wird mal ein Rettich. Was sagt denn dein Freund dazu?"
„Der ist ziemlich wütend auf das Management, genauso wie die anderen Fünf."
„Noch mehr junge Männer?" fragt Su Bin überrascht.
„Ja," lache ich über ihre Reaktion.
„Du treibst es ja wild!"
Wieder muss ich lachen.
„Die anderen sind nur Kollegen, wobei.... eigentlich sind sie meine zweite Familie. Wir haben nun schon sieben Jahre zusammen gelebt. Wenn sich der bevorstehende Trubel wieder gelegt hat, lade ich sie alle mal ein, dann kannst du dir selbst ein Bild von ihnen machen."
„Sieben Jahre sind lang für dein Alter."
„Das stimmt," sage ich lächelnd. Wir haben in der Zeit auch eine ganze Menge zusammen erlebt.

Lie - eine Lüge viele Dramen (Jikook)Where stories live. Discover now