Ein Mann verändert dein ganzes Leben

Doppeldate

Pünktlich um 17 Uhr trafen wir uns an der großen Eingangstür zum Set.
Ian hatte angeboten, gleich zusammen zu Nina zu fahren, weshalb Nina und ich in der Mittagspause bereits einkaufen waren.
Luca und ich freuten uns darauf, auch mal außerhalb von Set Zeit gemeinsam zu verbringen, was wegen den langen Tagen sonst kaum möglich war.
Die Taxifahrt dauerte nur wenige Minuten, da Nina wie wir anderen auch, sehr dicht am Set wohnte.

"Los, kommt schon rein!", Nina winkte uns in ihre Wohnung hinein.
Da Luca und Ian die Einkaufstüten trugen, hielt ich ihnen die Tür auf und ging als letzte in die Wohnung.
Sie ähnelte der von Matt und Candice, hell und modern.
"Stellt die Tüten einfach in die Küche.", wies Nina die Männer ein.
Ich folgte ihnen und half Nina so gut es ging, die Sachen einzuräumen.

"Möchtet ihr was trinken?", fragte Ian uns.
Er und Luca einigten sich auf Bier, Nina und ich wollten lieber ein Glas Sekt.
Wir setzten uns gemeinsam aufs Sofa und redeten hauptsächlich über die Arbeit und die kommenden Termine.
In zwei Wochen würde ich nämlich zusammen mit Ian, Nina, Paul, Candice und ein paar weiteren von 'TVD' nach New York fliegen, PR Termine oder so.
Bei dem Gedanken vermisste ich Luca jetzt schon, ich hatte mich an die Tage mit ihm gewöhnt.

Wir hatten uns ziemlich verquatscht, denn es war bereits 20 Uhr, als mein Magen anging zu knurren.
"Hättet ihr was dagegen, wenn wir gleich kochen? Ich hab echt ziemlichen Hunger..", fragte ich in die Runde.
"Wo du es so sagst, ich hab auch ziemlich Hunger mittlerweile..", stimmte Nina mir zu.
Also gingen wir mit unseren Getränken in die Küche und bereiteten alles zusammen vor.
"Das Fleisch müsst ihr braten, sowas kann ich nicht!", gab Nina zu und wir mussten Lachen.
Wir Frauen kümmerten uns kurz um das Gemüse und räumten dann schon ein wenig auf, was jedoch nicht allzu lange dauerte.
Da die Männer noch am kochen waren und sich eh nur über Sport und Autos unterhielten, setzten Nina und ich uns wieder aufs Sofa und gönnten uns ein weiteres Gläschen Sekt.

"Luca ist echt süß, er hat immer ein Auge auf dich, den ganzen Tag über, eben beim kochen auch.", flüsterte Nina mir zu und ich musste bei dem Gedanken lächeln.
"Ja, das ist er!", schwärmte ich vor mir hin. "Und wie läufst bei die und Ian?", ich zwinkerte ihr zu.
"Er ist echt aufmerksam und man merkt wie sehr er sich anstrengt, dass alles gut läuft. Er war seit den fast jeden Tag und jede Nacht hier, keine Ahnung wann er das letzte mal bei sich zu Hause war... Bleibst du heute bei Luca?", erzählte Nina.

Bleibst du heute bei Luca?
Die Worte gingen in meinem Kopf hin und her.
Ich und Luca waren erst zwei Wochen zusammen und was würde Matt wohl sagen wenn ich bei Luca übernachten würde?
"Ehh... eigentlich nicht, aber mal sehn was sich ergibt.", ich stotterte vor mich hin so nervös wurde ich bei diesem Thema.
Ich schaute mich nervös um und sah das unsere Gläser leer waren: "Ich hol mal die Flasche Sekt aus der Küche.", sagte ich und stand auf.
Ich ging um die Ecke und blieb kurz vor der Küche stehen.
"Frag sie doch einfach ob sie mit zu die kommen will heute...", hörte ich leise Ians Stimmte, "sonst läuft da nie was zwischen euch, wenn ihr euch nur am Set seht."
"Ja stimmt schon, aber ich bin mir nicht sicher ob sie das überhaupt will..", Luca klang etwas niedergeschlagen.
"Ich will nur die Flasche Sekt.", erklärte ich als ich dann doch in die Küche trat.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Ian Luca mit dem Ellenbogen anstupste, doch er sagte kein Wort, er lächelte nur etwas gezwungen.
Ich ging zurück zu Nina, die bereits wartete und mich etwas verwirrt ansah.
Ich wollte mich gerade setzten, da riefen Luca und Ian aus der Küche, dass das Essen fertig wäre.
Wir deckten schnell den Esstisch und setzten uns dann alle zusammen um zu essen.
Es war ziemlich still am Tisch, aber es war diese ungemütliche Stille, wenn keiner weiß was er sagen soll.
"Es schmeckt echt gut, meine ihr nicht auch?", Nina probierte etwas unbeholfen das Schweigen zu beenden.
Wir alle nickten bloß.
Draußen war es bereits dunkel, wie hatten schon fast 22 Uhr, durch die Fenster schienen die bunten Lichter der Stadt.
Doch auf den schönen Ausblick konnte ich mich nicht konzentrieren, in meinem Kopf war zuviel los.

Matt sagt andauernd, dass ich mein Leben hier genießen soll, warum sollte er etwas dagegen haben, dass ich bei Luca schlafe?
Und generell, was spricht schon dagegen bei meinem Freund zu schlafen?
"Luca?, ich ließ es so beiläufig klingen wie es nu ging, "kann ich nachher mir zu dir? Wir müssen morgen ja eh beide zum Set", ich lächelte ihn an und plötzlich musste er auch total grinsen.
"Natürlich! Du bist bei mir immer Willkommen Süße.", es machte mich total glücklich ihn so happy zu sehen.
Wir aßen noch in Ruhe weiter, jetzt aber nicht mehr schweigend.
Später setzten wir uns wieder aufs Sofa, nachdem wir die Küche aufgeräumt hatten, und tranken noch etwas während wir uns weiter über alles mögliche unterhielten.
Kurz vor Mitternacht beschlossen Luca und ich zu fahren, da wir an nächsten Tag alle früh rausmussten.
"Kommt gut nach Hause ihr zwei!", sagte Nina als sie mich zum Abschied umarmte.
"Danke für den netten Abend!", sagte ich zu den beiden, die dicht an dicht im Türrahmen standen.
Wie hatten eine halbe Stunde zuvor bereits ein Taxi gerufen in das wir nun nur noch einzusteigen brauchten.
Luca hielt schon den ganzen Abend fest meine Hand und jetzt wo wir im kühlen Taxi saßen, nahm er mich in den Arm, damit ich nicht fror.
Ich fühlte mich etwas unwohl bei dem Gedanken jetzt mit zu Luca nach Hause zu fahren, aber ich wusste innerlich, dass das totaler Quatsch war.
Matt war zwar etwas überrascht als ich ihn sagte, dass ich bei Luca schlafen würde, doch er unternahm keinerlei Anstalten es mir abzuschlagen.
"Ich Liebe Dich!", als Luca das sagte musste ich erstmal schlucken.
Weder er noch ich hatten bisher wirklich "ich liebe dich" gesagt...
Er lächelte mich an während er seine Hand an meine Wange legte.
"Ich liebe dich auch.", und es stimmte was ich ihm da sagte.
Ich liebte ihn wirklich!
Dann zog er mich zu ihn heran und küsste mich so sanft, wie er es bei unserem ersten Kuss getan hat.