two

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Ein weiterer Abend, an dem Louis nicht einschlafen kann.

Louis soll sich an eine gewisse Schlafroutine halten. Schon um einundzwanzig Uhr soll er sich ins Bett legen und versuchen zu schlafen. Er hat kein Problem damit, sich so früh ins Bett zu legen. Wenn es nach ihm ginge, könnte er immer im Bett liegen und in seiner kleinen Traumwelt sein. Aber das geht wegen vielen Gründen leider nicht.

Und außerdem kommt es höchstens einmal in zwei Monaten vor, dass er um diese Uhrzeit schon schlafen kann.

Nun liegt er seit fast drei Stunden im Bett und wartet. Wartet auf den Moment, in dem er endlich einschläft. Heute stört es ihn aber nicht zu sehr. Es nervt, aber heute akzeptiert Louis es einfach. Zumindest halbwegs. Ändern kann er es sowieso nicht.

Während Louis seine Augen geschlossen hat, sind seine Hände über der Decke und auf seinem Bauch verschränkt. Dieser hebt und senkt sich gleichmäßig mit seinem Atem.

In seinem Kopf tummeln Millionen von Gedankenfetzen herum. Louis vergleicht sie gerne mit Glühwürmchen. Er mag Glühwürmchen und dieser Vergleich beruhigt ihn. Zwar sind seine Gedanken immer noch hier und da, aber im Vordergrund stehen trotzdem noch die gelb-grünlich leuchtenden Insekten. Sie erleuchten die Dunkelheit, während er einschläft. Mal dauert es länger, mal geht es schneller.
Dass es heute wieder länger dauert, ist okay. Heute genießt er die schwebenden Punkte in der Dunkelheit sogar fast.

Manchmal stellt Louis sich auch vor, wie er selbst auf einer weiten Wiese oder am Waldrand steht und die Tierchen anstarrt. Es ist kaum zu glauben, wie viele es eigentlich sind. Der Anblick ist schön, aber Louis hofft insgeheim, dass die Menge an Leuchtkäfern, nicht alle einzelnd seine Gedanken darstellen. Dabei ist ihm eigentlich auch bewusst, dass man die Gedanken in dem Sinne nicht zählen kann. Doch was, wenn ihm sein Unterbewusstsein damit etwas vermitteln will? Wer weiß es schon ...

Es sind zu viele Gedanken, die ihm durch den Kopf schweben, das ist ihm bewusst und dieses Wissen reicht ihm für jetzt.

Louis seufzt. Er dreht sich, sodass er nun seitlich auf der Matratze liegt. Seinen Arm schiebt er abgewinkelt unter sein Kopfkissen, seine Beine zieht er an. Auch die Decke liegt nun höher und kitzelt ihn sanft am Kinn.

Wie war nochmal der Name des Jungen mit den grünen Augen?

Was gibt es morgen zum Abendessen? Er hat Lust auf Pizza.

Warum leidet er unter Insomnie?

Er mag die Farbe, in der Eirene sich ihre Nägel lackiert hat.

Lottie war heute wieder zickig, sie kann echt anstrengend sein.

Könnte Louis sich eine Superkraft aussuchen, wäre es fliegen. Louis würde gerne fliegen können. Oder teleportieren. Wäre ausreichend und gut schlafen eine Superkraft, würde er sich definitiv dafür entscheiden. Da ist er sich sicher.

Mist, warum kann er sich Namen nicht merken?

Gedanklich rollt Louis seine Augen.

Louis stellt sich vor, wie er mit Curly auf einer Bank sitzt. Mitten auf der Wiese, weit und breit ist nichts anderes zu sehen. Bis auf die Glühwürmchen. Er hört das Rascheln der Blätter auf Bäumen und er sieht, wie sich die Haare seines Sitznachbarn bewegen. So, als würde der Wind wehen, aber das ist nicht der Fall. Louis spürt keinen Wind, es ist komplett windstill. Wind mag er nämlich nicht. Blätterrascheln und wehende Haare des Mitschülers jedoch schon.

Er erinnert sich, als sie in der Schule einen Probealarm hatten. Sie mussten alle das Gebäude verlassen, durften nichts mitnehmen und es war kalt. Louis fror und sah sich nach Liam und Zayn um. Eirene war an dem Tag nicht da – ihr Glück!

fireflies - larry stylinsonWhere stories live. Discover now