|Kapitel 19|- Von Nasen, Deals und Lockvögeln

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Thomas geht langsam auf ihn zu.
"Das ist offensichtlich: Zeit."

Lawrence Stimme beginnt zu beben, fasst als würde er knurren.
"Und wieso denkst du ich bräuchte mehr Zeit? Seit Jahren leben wir hier, genug Zeit ist vergangen."

Thomas bleibt vor dem Crank stehen.
"Zeit für Gerechtigkeit. ANGST hat unsere Freunde, wir wollen sie zurück. Sie haben euch ausgenutzt und hier draußen zurück gelassen. Sie beuten Kids aus um das Serum herzustellen, das gerade durch Ihre Adern fließt, Lawrence. Sie sagen selbst es sind viele Jahre vergangen und Sie haben recht. Ich denke es wird Zeit sich endlich für all das zu rächen, oder etwa nicht?"

Erwartungsvoll lauschen wir alle dem Gespräch vor uns.
Zuerst hatte ich Angst Thomas würde etwas Dummes sagen, doch dann hat er seine kleine und doch epische Kampfansage gemacht. Besser hätte es keiner von uns ausdrücken können.

Eine Weile lang beäugt Lawrence den Läufer vor sich, dann streckt er ihm seine rechte Hand entgegen. Die Hand mit den seltsamen, schwarzen Auswüchsen. Doch Thomas zögert keine Sekunde und schließt seine Hand um die von Lawrence.

"Ruht euch aus", meint der Mann dann, "heute Abend besprechen wir gemeinsam alles Weitere."

Gally bedeutet uns ihm zu folgen. Wir gehen nicht wie erwartet die Treppen nach oben, sondern laufen einen unscheinbaren und dunklen Flur entlang, der uns in eine große Halle führt.
Erneut verschlägt es mir den Atem, denn hier sind so viele Menschen, dass ich sie gar nicht zählen kann. Einige stehen um prasselnde Feuer herum und wärmen Essen auf, wieder andere liegen in einer Ecke und schlafen, manche stehen in Grüppchen zusammen und reden oder sitzen an der Seite und bekommen die Serum-Infusionen. Auch einige Kinder rennen spielend umher und fangen sich gegenseitig.

"Wow", meine ich an Gally gerichtet, "das ist ja unglaublich hier!"

"Das erinnert mich immer wieder an die Lichtung. So unterschiedliche Menschen leben in einer Gemeinschaft zusammen. Und mich haben sie direkt aufgenommen, dafür bin ich ihnen sehr dankbar."

Wir gehen in einen an der Halle angrenzenden Raum und legen dort unsere Sachen ab.
Newt lässt sich sofort an der Wand auf den Boden sinken.

Ich gehe vor ihm auf die Knie.
"Wie geht's dir? Du sieht sehr erschöpft aus."

"Ich fühle mich als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen. Ich habe langsam keine Kraft mehr Liv. Alles tut weh, es breitet sich aus. Schau dir nur mal meinen Arm an."

Er sieht sich kurz um, um sich zu versichern, dass wir nicht beobachtet werden, dann zieht er seinen Ärmel nach oben. Der Anblick seines Unterarms versetzt mir einen Stich ins Herz. Die dunklen Adern sind viel dichter als noch vor einigen Tagen und verschwinden in Richtung Oberarm unter seiner Jacke.

Ich muss schlucken.

Newt zieht den Ärmel wieder nach unten und legt mir dann seine kranke Hand auf die Wange.
"Kopf hoch, okay? Mach dir jetzt um mich keine Sorgen. Ich denke nach ein paar Stunden Schlaf geht es mir gleich besser. Außerdem sieht unser Gally so aus als würde er dringend mit dir sprechen wollen."
Er nickt in die Richtung unseres bewaffneten Freundes, der seine Augen auf mich geheftet hat.

Ich schüttele den Kopf.
"Newt ich kann dich doch jetzt nicht allein lassen, was wäre ich denn für eine Freundin?"

"Meine beste, immernoch. Ich möchte sowieso schlafen, da sitzt du dann eh nur dumm neben mir herum. Also kannst du genauso gut mit Gally quatschen."

"Und wenn etwas ist?"
Besorgt blicke ich ihn an.

Newt zieht seine Mundwinkel nach oben, doch schon diese Bewegung scheint ihn sehr viel seiner Kraft zu kosten.
"Die anderen sind doch auch alle da. Du kommst ja bald wieder, mir passiert schon nichts."

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Where stories live. Discover now