55 CINCUENTA Y CINCO

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XXX Alles und Nichts XXX

Sein Griff wird schwächer, da er bemerkt hat, dass er mir meine Kraft und alles, was in mir gesteckt hat, geraubt hat. 

Das stimmt nicht. Ich gebe nicht auf, vor allem nicht so einfach.

Sobald sein Griff locker wird, nehme ich Schwung mit meinem ganzen Körper und schubse ihn mit meinem Körper auf den Boden.

Er ist so groß wie ich. Er ist nicht im Vorteil. Schweratmend drücke ich seinen Körper gegen den Boden. Er ist noch immer überrascht von meiner Handlung, weswegen ich den Moment ausnutze. 

Ich hole die Pistole, die ich die ganze Zeit über versteckt am Bauch gehalten habe, hervor und halte sie an seine Schläfe.

„Fahr in die Hölle", krächze ich, bevor ich abdrücke und eine Kugel durch seinen Schädel jage. 

Pow.

Ich sehe mir nicht an, wie sich seine Augen drehen, wie das Blut aus seinem Kopf fließt und wie er stirbt. Der Mistkerl hat einen längeren, qualvolleren Tod verdient. 

Ich rolle mich von seinem Körper ab und hole tief nach Luft.

Orientierungslos halte ich mich an der Wand fest. Ich drücke mir die Hand an den Bauch, weil dieser mir noch immer am meisten wehtut. Das linke Auge ist halb geschlossen, mein Kopf dröhnt und mein Sichtfeld ist verschwommen. 

Agustín. 

Schwach greife ich nach dem Funkgerät an meiner Schulter, welches abgeschaltet ist und halb demoliert ist. Ich drücke den roten Knopf. „Agent Cooper hier, ist Agustín Reyes im Saal?"

„Ich wiederhole: Ist Agustín Reyes im Saal?", wiederhole ich mich nach einigen Sekunden. 

Ich halte mich an der Wand fest und versuche mithilfe dieser aufzustehen, aber rutsche immer wieder aus Neue ab. 

„Elaina, Carter ist hier. Agustín ist nicht hier. Es fehlt jede Spur von ihm und Álvaro", gibt er alarmierend von sich.

„Die Truppen haben das Gebäude durchsucht, aber nichts gefunden. Alle Personen befinden sich im Saal. Komm hierhin", fordert er mich auf. 

„Elaina, du wirst dich nicht auf die Suche nach ihm begeben, das machen die Agenten. Komm hier her! Ich befehle es dir!"

„Das geht nicht. Ich muss Agustín finden. Unten im Keller ist eine Leiche", beende ich meine Ansage und schalte das Gerät ab. Carter würde mich nur ablenken. 

Ich hole einige Male tief Luft, bevor ich einen neuen Versuch starte, um aufzustehen. Ich schlucke hart und drücke mir die andere Hand gegen den Bauch. 

„Komm schon", flüstere ich. 

Tatsächlich schaffe ich es. Ich stehe auf meinen Beinen, die jede Sekunde zusammenklappen könnte, gegen die Wand lehnend. 

Agustín wurde von dem Agenten nach oben gebracht. Einige Sekunden danach ging eine Tür auf und schon war es leise. Sie sind nicht im Gebäude, da dieses abgesichert wurde. 

Die Tür ging rechts auf. Sie sind wieder in das Hauptgebäude gegangen. Im Gebäude sind sie nicht. Sie müssen also das Gebäude verlassen haben. Jedoch müssen sie in der Nähe sein, da es zu auffällig wäre, wenn ein Sicherheitsmann mit Agustín das Gebäude verlassen würde.

Wo könnte man jemanden umbringen ohne entdeckt zu werden? Zumindest nicht sofort. Die Garagen. 

Ich gehe durch den Notausgang und schleppe meinen Körper zähneknirschend durch den langen Flur. Dieser muss irgendwo in den Garagen enden. Das grelle Licht erhellt sich über meinen Kopf, während ich lautstark gehe. 

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now