54 CINCUENTA Y CUATRO

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In Bluse und Unterwäsche tappe ich ins Schlafzimmer. Wie jeden Abend sollte er auf dem Bett liegen mit dem Laptop auf dem Schoß und diesen zuklappen, sobald er mich sieht. Ich habe es doch gesagt: Irgendetwas läuft hier falsch.

Verwirrt blicke ich mich im Schlafzimmer um, aber entdecke keinen Agustín. Bevor ich weiter nach ihm suche, ziehe ich mir die Bluse aus und tausche diese gegen eines von Agustíns Shirts aus. 

Warte, seine Stimme kam aus der Küche. Ich laufe wieder durch den Flur, um zu der Küche zu gelangen.

„Gusti, ich will wissen, was-"

Verdutzt bleibe ich im Türrahmen stehen. Er ist nicht alleine in der Küche. Gegenüber von ihm am Esstisch sitzt die Hexe. 

Das kann doch nicht wahr sein. Ich habe diese Frau seit Monaten nicht mehr gesehen und wieder steht sie wie aus dem Nichts vor meiner Nase. 

Der Spanier und sie drehen ihre Köpfe in meine Richtung. Ich bin nicht eifersüchtig - ich bin es nie. Aber ich sollte dringend mit Agustín darüber reden, dass er sich einen männlichen Assistenten suchen sollen. Gar nicht eifersüchtig - rede dir das weiter ein.

„Was sucht sie hier?", frage ich ihn.

Ich versuche nicht einmal meine Unzufriedenheit zu verstecken. Ich gehe um den Tisch herum, um an die Kaffeemaschine zu gelangen. Ich brauche Kaffee, damit ich gleich keinen Mord begehe.

Ihr abschätziger Blick wandert über Agustíns Shirt, welches ich trage. Na, dieses Glück hast du nicht?

„Ich kann jetzt auch schon gehen", murmelt sie.

Sie macht diesen typischen Move. Sie macht Anstalten aufzustehen, aber will eigentlich gar nicht gehen. Insgeheim hofft sie, dass Agustín sie davon abhalten wird und sich dann mit mir deswegen streiten wird. Dass wir uns dann trennen, sie mit ihm zusammenkommen kann und die beiden dann in einem Einfamilienhaus auf irgendeiner Farm mit einem Sohn leben werden.

Kopfschüttelnd widerspreche ich meinen Gedanken. Nicht mit mir.

„Ja, warte, ich kann dir helfen", biete ich ihr meine Hilfe an. 

Ich glaube, dass ich mich verhört habe.

Mit einem Lächeln gehe ich auf sie zu, während mein Kaffee brüht. „Sind das alle Sachen?", erkundige ich mich, als ich einige Mappen in meine Hand nehme. 

„Was-...Ja, das sind alle", räuspert sie sich.

„Komm, ich begleite dich", mit aller Kraft versuche ich sie nicht durch den Flur zu schubsen, sondern lasse sie vor mir gehen. 

„Bis morgen, Liza", verabschiedet sich Gusti von ihr, während er mich anschaut. Sein Blick zeigt mir, dass er mir nichts von dem hier abkauft. 

„Tschüss, Agustín", sagt sie noch immer verdutzt. Hinter mir schließe ich die Tür zu der Küche. 

Sobald wir an der Haustür gelangen, halte ich sie auf. 

„Lass dich nicht mehr hier blicken. Lass die Finger von Agustín und lass mich einfach in Ruhe", zische ich und das Lächeln weicht mir aus dem Gesicht. 

Diese Frau will es einfach nicht verstehen. Was sucht sie mitten in der Nacht in unserer Wohnung? Was sucht sie nur hier?

„Hier", damit werfe ich ihr die Sachen vor die Füße, was für einen lauten Knall sorgt, welcher aber durch das Zuknallen der Tür abgedampft wird. 

Ich stampfe wieder zurück zur Küche, reiße die Tür auf und blicke zu Agustín. Der Arme hat schon Angst vor dir

Ich bin in letzter Zeit einfach nur gestresst und ich habe keine Ahnung, warum. Vielleicht liegt es daran, dass ich zu sehr arbeite? Aber bald habe ich Urlaub.

Agustín ~ Believe me Where stories live. Discover now