twenty-four

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Na Jaemin

Sonntag

Ziemlich nervös sitze ich auf dem Rücksitz unseres Autos. Wir sind gerade auf dem Weg zu meiner Mum in die Klinik; mein Dad fährt und Junseo sitzt ebenfalls mit vorne.

Was Jeno gestern alles gesagt hat stimmt, aber diese Angst, dass etwas passieren könnte ist einfach zu groß. Sie wird ganz sicher einen krassen mentalen Zusammenbruch erleiden. Und das wäre in ihrem Zustand nun mal alles andere als gut.

Als wir dann nach einiger Zeit angekommen sind, steige ich aus dem Auto aus und sehe mich auf dem Gelände um. Ich war noch nie hier und hatte mir den Ort eigentlich auch irgendwie düsterer vorgestellt. Im Gebäude angekommen, stelle ich dann fest, dass es wirklich nett eingerichtet ist. Es wirkt wohnlich und nicht wie irgendeine Anstalt.

Bei einer Art Empfangstresen klärt mein Vater alles wichtige und dann machen wir uns auch schon auf den Weg zum Zimmer meiner Mutter. Ich hab wirklich ziemlich Angst...

Nach einem Klopfen betreten wir das Zimmer und meine Mutter ist überglücklich uns zu sehen. "Was macht ihr denn hier? Es ist wirklich schön, euch alle zu sehen!", sagt sie freudig, während sie mich fest in den Arm nimmt. Danach sind auch Junseo und mein Vater dran.

Wir reden eine Weile über Zuhause und wie dort alles läuft, dann räuspert sich mein Vater und beginnt langsam zu sprechen. Er erklärt, dass die Reha gut gelaufen ist, aber eben auch, dass er eine neue Frau gefunden hat. Ich sehe währenddessen nur still auf meine Hände und warte darauf, dass es vorbei ist.

"W-Was..?", ist das einzige, was meine Mutter mit einer sehr leisen und gebrochen Stimme herausbekommt, bis sich komplett in Tränen ausbricht. Sie droht vom Bett zu fallen und will auf meinen Vater eingeschlagen, jedoch hält Junseo sie fest und zieht sie in seine Arme. Er ist wirklich ein guter Sohn...

"Ich bitte dich, du-"

"Hau ab!", kreischt sie plötzlich ziemlich laut. "Ich will dich nicht mehr sehen!"

"M-Mama, beruhig dich...", versuche ich sie nun ebenfalls zu beruhigen, aber dabei muss ich selbst versuchen, meine Tränen zurückzuhalten. Ich kann beide Seiten irgendwie verstehen, aber ich will trotzdem nicht wahrhaben, dass das gerade alles passiert.

"Ich geh mal ein paar Minuten an die frische Luft. Jaemin, komm mal mit.", meint mein Vater dann und obwohl ich meinen Kopf schüttle, hebt er mich hoch und trägt mich mit nach Draußen.

Dort angekommen stellt er mich wieder auf dem Boden ab, behält mich aber fest in seinen Armen, da ich nun wirklich angefangen habe zu weinen. Ich weiß wirklich nicht seit wann ich so sensibel bin, aber ich kann dagegen gerade trotzdem nichts tun. Mich macht das alles einfach immer noch fertig.

"Es wird alles gut.", sagt er sanft und streicht mir sanft über den Rücken, ehe er mir noch einen Kuss auf die Stirn drückt. Ich liebe meinen Vater... Aber meine Mutter doch auch und ich will einfach nicht, dass er uns verlässt.

"G-Glaubst du wirklich?", frage ich leise und muss mich zusammenreißen, zumindest halbwegs normal zu sprechen.

"Ja, ganz sicher. Gib ihr ein bisschen Zeit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr eigentlich auch so geht. Wahrscheinlich nicht so sehr wie mir, aber wir wussten beide auch schon vor meinem Unfall, dass nicht mehr alles so ist wie früher. Wahrscheinlich war es nur eine Frage der Zeit, bis wir auseinandergegangen wären.", erklärt er und ich weite meine Augen.

"W-Was? Und warum weiß ich davon nichts? Ihr habt nie etwas gesagt..."

"Es war ja auch noch lange nicht sicher. Außerdem ist das kein Thema, was man einfach so mit seinen Kindern bespricht.", meint er weiterhin sanft. Ich nicke, denn er hat ja recht... Ich würde das wahrscheinlich genauso sehen.

Ich brauche noch eine Weile, bis ich mich wieder komplett beruhigt habe. Nachdem ich noch einmal tief durchgeatmet habe, löse ich mich von meinem Vater, der mir noch einmal durch die Haare streicht.

"Geh nochmal zu Mama. Lasst euch so viel Zeit, wie ihr wollt, ja? Ich werd hier draußen warten; ich denke das ist besser.", sagt er dann, weshalb ich nicke.

Meine Wangen brennen durch mein Weinen, aber das wird sich wohl bald wieder legen. Bevor ich reingehe, wische ich mir über die Augen, um meine restlichen Tränen loszuwerden.

Drinnen angekommen, gehe ich direkt zu dem Zimmer meiner Mutter, jedoch komme ich mir selbst ziemlich langsam vor. Und auch als ich vor der Zimmertür stehe, bleibe ich noch einige Sekunden stehen, bevor ich diese öffne.

"Jaemin, mein Kleiner...", murmelt meine Mutter leise und löst sich aus Junseo's Armen, um ihre eigenen um mich zu legen. Ich erwidere die Umarmung fest und streiche ihr etwas über den Rücken.

Ich hoffe, dass alles irgendwie gut wird...

sweet lies - nominحيث تعيش القصص. اكتشف الآن