Sioux ~ Captured by the Tesseract | Loki Serien Special |

VIII. Du bist kalt Loki Laufeyson

When you can't look on the bright side,
I will sit with you in the dark

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Genervt stöhnte Loki auf und stützte seine Hände an den Hüften ab.

"Hätten Sie den Tesseract nicht aufgehoben, wären sie in einer Zelle in Asgard gelandet." Entschlossen drückte Mobius den Knopf am Computer, welcher ein weiteres Bild heraufbeschwor. Zunächst zeigte es nur das all zu bekannte Gewand mit den schwarz grünen Aspekten. Doch schon bald erkannte man das silberne glänzen einer Metallkette, welche bis zu seinem Hals gespannt war. Das Klimpern des kalten Eisens bestätigte den Fakt, dass Loki eindeutig in Ketten gelegt war.

Verdutzt schaute ich zu Loki, der nur fragwürdig den Kopf hob. Dieses Bild hatte selbst seine Aufmerksamkeit aufgefangen. Das Hologramm von Loki lief direkt auf Frigga zu, welche ihren Sohn aus besorgten Augen anschaute. "Loki" sprach sie sanft.

Doch anstatt sich auf die ruhige Gesprächsabende hinab zu begeben, spiegelte sein Blick nur Kälte und Arroganz. Nicht ansatzweise zeigte er Reue oder Traurigkeit. Es schien ganz so, als wäre das für ihn nicht mehr als ein Witz. "Hallo Mutter" grüßte er heiter. "Erfülle ich dich mit stolz?"

"Bitte, mach es nicht noch schlimmer." flehte sie traurig.

"Was ist das?" verlangte Loki zu wissen. "Das ist Unsinn! Mehr Trugbilder? Das ist nie passiert." brabbelte Loki verwirrt.

"Für sie nicht." Mobius pausierte kurz und hob die Hand. "Noch nicht." Als er keine Regung auf unseren verwirrten Gesichtern sah, seufzte er und schüttelte den Kopf. "Die TVA kennt nicht nur ihre Vergangenheit. Wir kenn ihr ganzes Leben. Wie sich alles abspielen soll." sagte er und machte eine umfassende Handgestik, die das Ausmaß ihres Wissens darstellen sollte. "Kann tröstlich sein, wenn sie es zulassen."

"Das ist absurd" weigerte sich Loki stets.

"Dann bin ich auch nicht deine Mutter" erklang Friggas verletzte Stimme auf einmal wieder. Nun war Loki in anderen Klamotten gekleidet. Zwar immer noch Grün und schwarz, doch gemütlicher und weniger elegant. Wie damals, als wir in seinem Zimmer Stunden lang Bücher lasen.

Bei dem Anblick ging Loki wie hypnotisiert ein paar Schritte an mir vorbei. Überrascht stellte ich fest, wie Loki's Augen gefesselt von den Bildern, einen kompletten emotionssturz erlitten. Sie waren nicht mehr kalt und versteinert. Nein, sie wirkten verunsichert und bereits jetzt traurig. Als hätte er Angst, was da auf ihn zukommen würde.

"So ist es." antwortete Loki's Stimme mit schweren Herzens.

"Du hast eine erstaunliche Auffassungsgabe." sprach Frigga und trat näher heran. "Bei allen anderen, nur nicht bei dir selbst" flüsterte sie traurig. Leicht ballten sich meine Fäuste als dieses Trauerspiel vor mir mein Herz erreichte. Was soll das? Loki in Ketten und im Kerker, Frigga voller Trauer und dann noch die Worte, mit welchen er sie bestückte? Ist das wirklich, was uns in Asgard erwartet hätte?

Hellhörig wurde ich wieder, als ich auch meine Stimme hörte. Sofort löste sich die Anspannung und ein überraschter Luftaustoß verließ meine Kehle. Vor mir erkannte ich ein vor Wut und Trauer rasendes Abbild meines selbst. Ich sah den Schmerz in meinen Augen und wie sehr sie von der Gestalt des Mannes vor ihnen litten, wenn nicht sogar leichte Panik widerspiegelten. Ich wusste nicht, was der Anfangspunkt dieses Gespräches war oder mein Abbild dazu animierte diesen unterschwelligen Anflug von Angst gegenüber Loki zu verspüren, doch die nächsten Worte waren dafür so klar wie nichts vergleichbares.

"Du bist kalt Loki Laufeyson." keifte meine Stimme entrüstet, während unmittelbare Abneigung in ihr widerhallte.

Mein Körper durchfuhr bei den Worten sofort eine Art Stromschlag, welcher mich leicht zittern ließ. Fassungslos hörte ich den Worten zu, wollte jedoch nicht glauben, dass sie meinen Mund verließen. Egal, was mich in der Zukunft dazu trieb. Ich hab Loki noch nie bei diesem Nachnamen genannt. Kam was wolle. Es war für mich immer ein Name, der Loki von mir davon schieben würde, der ihn abgrenzen und in gewisser Wiese verstoßen würde. Es wäre die unterschwellige Mitteilung ihn ebenfalls für das zu halten, was ihm sein Verstand fälschlicher Weise vorgaukelte zu sein.