fourty - four

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RYUJIN POV.

Auf weichen Knien, die der Konsistenz nachgiebigen Schaumstoffes gleicht, versucht sich Yuki in das nun mit mir geteilte Zimmer zu retten, nachdem Jungkook sich endgültig von uns abgewandt und vermutlich in seine eigenen vier Wänden zurückgezogen hat.

Schmunzelnd, mache auch ich mich auf den Weg zu Yukis Raum, der sich hinter der schmalen Türe, mit den vielen abstrakten, verschnörkelten Schnitzungen – aus denen mein phantasiearmes Auge absolut nichts sinnhaftes herausfiltern kann – befindet.

Doch noch bevor ich das wellig geformte, kalte Eisen der Türklinke zu fassen bekomme, wurde ich von einem festen, jedoch nicht schmerzenden Griff an meiner Schulter zurückgehalten, weswegen ich mich nur verwundert erneut herumdrehe.

Eindrucksvolle, maliziöse¹ Augen starren mich durchdringlich an, während die warme Hand steht's bestimmend auf meiner schmalen Schulter ruht.

»Ich will mit offenen Karten spielen und dir nur klar machen, dass ich dir noch keineswegs vertraue oder etwas dergleichen. Und ich hoffe schwer, dass du nicht das gutgläubige Herz der Anderen und unser aller Vertrauen missbrauchst. Verräter beißen bei uns ziemlich schnell ins Gras.«
Eine derartige Dosis an spritzigem Gift, das sicherlich sogar einen massigen Elefanten in die Knie gezwungen hätte, fließt in ihren scharfen Worte mit, die ihr schneidend über ihre Zunge rollen.

Ohne jegliche Antwort meinerseits abwartend, lässt sie mich dort seufzend mit tief hängenden Schultern zurück.

Ich verstehe ihr Misstrauen nur zu gut, auch ich bin von ängstlicher Natur und würde mir Sorgen um das Wohl meiner Liebsten machen, jedoch erhoffe ich mir, die ihre Sympathie und Vertrauen bald für mich zu gewinnen, da ich schließlich mehr als nur angewiesen auf diese Zufluchtsstätte bin.

Meine Gedankengänge, die mich wie Unkraut zu überwuchern drohen, von einem langezogenem Quietschen – das mich stark an die hohe, grelle Stimme der alten Lore erinnerte, die alle Sonnentage zu uns in den Laden gestapft war und lautstark nach Gebäck gefiepst hatte – unterbrochen.

Eine besorgte Yuki steht in dem robusten Türrahmen; stets den silbernen Türknauf mit ihren feinen Händchen umgriffen.

»Alles in Ordnung, warum kommst du denn nicht mit rein?«
Ihre zarte Stimme schwingt so hauchdünn, wie eine Schicht beiges Pergamentpapier, wobei ihre zierliche Statur genau so zerbrechlich und dürr zwischen den mächtigen Balkengewirr dieses Hauses wirkt.

Ein schwaches, jedoch ehrliches Lächeln umspielt sogleich meine schmalen Lippen, als ich beruhigend ihr zunicke, um darauf ihr in das kleine Zimmer zu folgen.

SKIP + JUNGKOOK POV.

Gähnend, lehne ich mich an die ächzende Holzwand der Hütte, während ich gelangweilt auf das Eintreffen der Damen warte, die mal wieder meinen Stunden für das ihre Kleiden benötigen zu müssen.

Bereits geraume Zeit stehen Chanyeol, Taehyung, Jimin und meine Wenigkeit, in unseren feinsten Kleidungsstücken; in Lackstiefeln und gerafften Hemden im Eingangsbereich, wobei man beinahe meinen könne, wir dienen nur dem Auffangen vom umherschwirrenden Staube.

Beinahe die Hoffnung, auf deren Kommen aufgegeben, stoße ich mich leicht von der gemaserten Wand ab, als ich plötzlich Klackern hoher Schuhe auf dem glatt polierten Parkettboden von oben wahrnehme, die an aufgeregtes Hufgetrappel auf hügeligem Kopfsteinpflaster erinnern.

Die Blicke unser aller sofort – wie der eines treudoofen Hundes, der das Rufen seines Herrchens wahrgenommen hat – zu der hölzernen, ineinander gedrehten Wendeltreppe schnellend, erfassen unsere Augen sogleich wunderhübsche Tüllkleidchen, die bauschig zierliche Gestalten umgeben.

MY REBEL | J.JkWhere stories live. Discover now