kapitel 13

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Mit großer Mühe schaffte ich es selbst mit meiner Bettdecke unauffällig in mein Zimmer.
Zuerst schloss ich mein Fenster, schaltete mein Licht ein und setzte mich in der Decke eingekuschelt auf mein Bett.
Jetzt einschlafen konnte ich nicht.
Einer der Gründe dafür war, mal wieder alles was in meinem Kopf so herumschwirrte.
Ich wusste nicht was ich denken sollte.
Hatte ich mein Vater die letzten Tage über komplett falsch eingeschätzt oder war gerade einfach nur der falsche Zeitpunkt?
Ich konnte weder das eine noch das andere mit Sicherheit bestätigen. Dafür kannte ich ihn viel zu wenig.
Überhaupt wusste ich fast nichts über ihn, abgesehen davon, dass er schnell überreagiert, wenn ich ihn auf meine Mutter anspreche und, dass er eine Menge an Menschen umgebracht hat.
Er war zwar mein Vater, aber eigentlich ein komplett fremder Mann.

Da ich so in Gedanken versunken war, bemerkte ich nicht wie sich meine Tür öffnete.
Als dann letztlich jemand mein Zimmer betrat.
Ich dreht mich sofort zu jener Person um und sah mein Vater dort stehen.
„Ich hab das Licht brennen sehen... wieso bist du im diese Uhrzeit noch wach?" fragte er ruhig.
„Ich- ich kann nicht einschlafen." hab ich zurück.
„Liegt das vielleicht daran, dass es hier drin ziemlich kalt ist?" fragte er grinsend.
„Vielleicht... aber warum bist du noch wach?" fragte ich.
„Ach, ich musste einfach mal nachdenken..." sagte er und blickte langsam in Richtung Boden.

Wir beide schwiegen einige Zeit, bis er sich dann schließlich neben mich setzte und wieder zu reden began.
„Es- Es tut mir leid..." sagte er verlegen.
„Mir auch, ich hätte nicht die ganze Zeit nach meiner Mutter fragen sollen. Ich denke du hast deine Gründe warum du es mir nicht erzählen willst." antwortete ich.
„Schon gut. Ich hätte es dir direkt sagen sollen... es fällt mir nur schwer über sie zu reden..."
Sein Blick senkte sich wieder und ich sah wie ihm eine Träne über die Wange lief.
Er wischte diese sofort weg und diese unangenehme Stille trat wieder ein.

„Ich glaube ich sollte wieder gehen." gan er von sich und wollte gerade aufstehen.
„Von mir aus kannst du gerne eine Weile bleiben." erwiderte ich und lächelte ihn an.
Er lächelte zurück und nahm wieder vollständig Platz.

„Wenn du willst erzähle ich dir etwas über deine Mutter." teilte er mir mit.
„Meinst du das Ernst? Denn wenn das jetzt wieder so enden wird wie vorher-"
„Ich mein es ernst."
Mein Lächeln wurde breiter.
„Also sie sah dir ziemlich ähnlich. Du hast ihre Augen und sie hatte auch lange braune Haare. Jedes Mal wenn ich dich ansehe, fühlt es sich so an als ob ich ihr direkt in ihre Augen sehen würde..."
Während er das alles erzählte rollten ihm wieder eine Tränen über die Wange.
„Sie war selbstbewusst, charismatisch, eigentlich ziemlich perfekt..."
Er schwieg eine Weile und schien in Gedanken zu sein.
„Sie hört sich echt toll an, ich hätte sie gern kennengelernt." unterbrach ich die Stille nach einigen Sekunden.
„Sie dich auch... aber ihr blieb nichtmal eine Chance."
Mehr Tränen bildeten sich in seinen Augen, jedoch noch bevor sie wieder über sein Gesicht kullerten wischte er sie zur Seite.
„Sie hat sich nichts lieber gewünscht als eine Tochter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie stolz auf dich wäre... im Gegensatz zu mir." fügte er hinzu.
Ich wusste nicht genau was ich darauf antworten sollte und lehre deswegen nur meinen Kopf an seine Schulter an und legte meinen Arm um ihn.
So saßen wir dort, sagten kein einziges Wort und wollten beide das selbe.
Diese eine Frau zurück, mit der auch nur eine weitere Minute alles verändern könnte.

𝐜𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬 - 𝗅𝗈𝗄𝗂𝗌 𝖽𝖺𝗎𝗀𝗁𝗍𝖾𝗋Where stories live. Discover now