kapitel 11

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Ich rieb meine Hände wie verrückt aneinander und versuchte so die Eiskristalle wieder wegzubekommen, doch es half nichts.
„Du bist wütend, nicht wahr?" fragte mich mein Vater grinsend.
„Ja." gab ich genervt von mir.
„Beruhig dich, dann gehen sie von alleine weg."
Durch diese Aussage wurde ich aus irgendeinem Grund noch wütender und nun färbten sich meine kompletten Unterarme bläulich. Er grinste nur und legte sich an der Wand an.
Die ganze Situation provozierte mich nur noch mehr und ich wusste echt nicht was ich mache sollte.
Ich begann sogar rumzuschreien und gegen die Wand zu treten, aber es half nichts.
Mein Vater beobachtete mir die ganze Zeit nur amüsiert.
Irgendwann atmete ich einfach tief durch und ich spürte wie meine Arme sich wieder zurück färbten.
„So, da Madame jetzt endlich fertig ist, können wir jetzt anfangen zu üben?"
„Von mir aus."
Ich musste mich echt zusammenreißen nicht wieder blau anzulaufen.
Tatsächlich gelang es mir sogar. Die nächsten paar Stunden verbrachte ich damit zu versuchen bestimmte Dinge einzufrieren oder aus Eis in meinen Händen zu erzeugen. Es klappte mehr oder weniger. Aber nach einer Zeit verging mir die Lust und ich wollte mich in mein Zimmer zurück ziehen.
„Wo gehts denn hin?" fragte Loki mich.
„Rein, ich hab keine Lust mir und es ist anstrengend."
„Ich dachte du hattest vor die Weltherrschaft zu übernehmen." sagte er grinsend.
„Dafür ist morgen immer noch genug Zeit. Und wofür brauch ich das alles eigentlich? Können wir nicht einfach eine Bank ausrauben und dann Leute anheuern alles für uns zu tun? Ich finde das viel entspannter, du nicht auch?"
„Ist ja ein schöner Plan, aber so einfach funktioniert sowas nun nicht. Und wenn du den Tresor mit deinen Kräften knacken willst, musst du diese beherrschen sonst wirst du schnell verhaftet als du denkst."
„Na gut, ich geb mich geschlagen. Eine halbe Stunde und dann ist Schluss."
„Na dann los."
Ich verbrachte also noch eine weitere halbe Stunde mit großteils misslungenen Versuchen alles mögliche einzufrieren.
Als die Zeit endlich um war, freute ich noch auf eine warme Dusche, doch nur Sekunden später fiel mir ein, dass daraus nichts werden würde. Egal, kaltes Wasser hin oder her, so langsam wurde es echt wieder Zeit.
Ich zwang mich selber schnell eine Runde kaltes Wasser zu ertragen und fühlte mich danach sogar tatsächlich besser.

Als ich das Bad wieder verließ traf ich direkt auf meinen Vater. Ich wusste zwar, dass es keine gute Idee sein würde, aber trotzdem entscheid ich mich dafür eine Konversation über meine Mutter anzufangen.
„Ich nehme mal schwer an, dass du ein bisschen Zeit für mich hättest, da es hier keine große Anzahl von möglichen Aktivitäten gibt, oder?" fragte ich einfach.
„Nein?" erwiderte er verwirrt.
„Gut, dann wäre jetzt doch der perfekte Zeitpunkt über eine ganz bestimmte Person zu reden."
„Und die wäre?"
„Meine Mutter. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen bevor du mir gesagt hast was mit ihr los ist."
„Lexi, ich hab keine Zeit dafür." sagte er genervt.
„Doch die hast du. Und wenn nicht musst du sie dir eben nehmen." gab ich von mir.
„Ich möchte darüber nicht mit dir reden." sagte er und wollte gerade weggehen.
„Ach ja? Und warum nicht wenn ich fragen darf? Was ist eigentlich los?! Habe ich dir je was getan oder was? Ich will einfach nur was über meine Mutter wissen, schließlich kenne ich nicht mal ihren Namen!" schrie ich ihn an.
„Elizabeth Taylor. Jetzt zufrieden?!" schrie er mich ebenfalls an.
„Nein, bestimmt nicht. Was ist so verdammt schwer daran mir zu sagen, was eigentlich passiert ist?!"
„Du würdest es nicht verstehen!"
„Ach ja, und warum nicht wenn ich fragen darf?! Du weißt doch gar nichts über mich, also woher willst du wissen, dass ich es nicht doch bestehen kann?!"
Er schwieg eine Sekunde doch dann begann er wieder zu brüllen.
„SO DAS REICHT JETZT. GEH AUF DEIN ZIMMER SOFORT." befahl er mir.
„UND WIESO SOLLTE ICH DAS TUN?! DU HAST MIR REIN GAR NICHTS ZU SAGEN. MEIN GANZES LEBEN LANG HAT ES DICH KEIN KLEINES BISSCHEN GEKÜMMERT WAS MIT MIR PASSIERT, ABER JETZT PLÖTZLICH ENTFÜHRST DU MICH SOGAR UND VERLANGST, DASS ICH DIR HELFE OBWOHL DU DER JENIGE BIST DER MIR ETWAS SCHULDET?!" schrie ich und übertrumpfte sogar ihn bei der Lautstärke. Daraufhin ging ich in mein Zimmer, knallte die Tür zu und schmiss mich in mein Bett.
Es dauerte nicht lange bis die ersten Tränen direkt aus meinem Auge aufs Kissen fiel.
Ich war wütend, aber nicht nur auf meinen Vater, sondern auch auf mich.
Mal wieder war ich die die an allem schuld war.
Ich war diejenige die den Streit provoziert hatte und vor allem die die angefangen hatte.
Trotzdem war es nicht nur wegen mir. Ich Verstand einfach nicht warum er mir kein bisschen über meine Mutter erzählen wollte.
Schließlich wusste ich eigentlich nichts über sie, gerade mal ihren Namen und wie sie aussah.

𝐜𝐥𝐮𝐞𝐥𝐞𝐬𝐬 - 𝗅𝗈𝗄𝗂𝗌 𝖽𝖺𝗎𝗀𝗁𝗍𝖾𝗋Where stories live. Discover now