Vergangenheit

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"Bist du wach?!" Ich konnte spüren wie jemand an einem meiner beiden Arme zog. Als ich versuchte meine Augen zu öffnen, erkannte ich das Gesicht des Horrorclowns und meines Entführers Joker. Ich nickte. "Jetzt schon." Murmelte ich mit verschalfener Stimme. "Hunger?" Wieder nickte ich. Er verließ dass Zimmer und kam wenige Minuten später mit einem Teller Brot zurück. Er stellte mir diesen einfach so hin. Ohne irgendeinen Kommentar dazu abzulassen. Geschockt dankte ich ihm. "Ist, okay." Mit diesen Worten war er erneut verschwunden. Warum war er jetzt gerade so freundlich zu mir, also ohne mir irgendwie Angst zu machen. In Ruhe aß ich mein Brot auf. Ja, er hatte mir wirklich nur eine kleine Scheibe Brot gebracht, ohne Belag. Aber ich fand es ja schon toll von ihm, dass er mich nicht zusammengeschissen hatte. Als ich aufgegessen hatte, erhob ich mich von der Liege und machte mich auf den Weg zur Küche. Oder bessergesagt, ich machte mich auf die Suche nach ihr. Rasch öffnete ich die Tür des Zimmers, in dem ich mich befand. So leise wie ich konnte, schlich ich mit dem Teller durch seine Wohnung. "Alice, was willst du hier?!" Shit, er stand hinter mir. "Äh...ich suche die Küche. Ich wollte aber nur den Teller wegbringen." Er sah mich streng an. "Stimmt das?" Ich nickte schnell. So nach dem Motto: Ich geh jetzt in die Küche, hol Messer und stech den Joker tot, beobachtete er mich. Jede meiner Bewegungen ganz genau. "Ich sehe es, wenn Jemand mich anlügt." "Ich hab aber nicht gelogen, ich wollte einfach nur den Teller nicht bei mir im Zimmer stehen lassen. Ist dass denn so schwer zu glauben?!" Auch ich hatte mittlerweile gemerkt, dass mein Tonfall zickiger geworden war, in dem Moment. "Weißt du eigentlich, warum ich dir dass nicht glaube?" Ich sah gespannt auf ihn. "In meiner Küche, hätte ich genug Waffen, um mich zu töten. So viele Messer aller Art. Versetze dich doch mal in meine Lage, würdest du dein Opfer einfach dahin gehen lassen, wo es genug finden würde, um dich auszuschalten." Ne, niemals. Dass wäre quasi Selbstmord. "Ich kann in Deinem Gesicht sehen, dass du dies auch nicht so zulassen würdest." Da wollte ich einmal nett und höflich sein und dann darf ich nicht mal in die Küche. "Gut, dann bringt der Clown demnächst die Teller selbst Weg!" Gerade war es mir egal gewesen, dass er mich gleich wieder bedrohen könnte, ich musste da einfach mal meine Meinung sagen. "Undankbares Pack und ich habe dich von deinem langweiligen Leben befreit." Nun wurde auch ich richtig wütend. "Befreit?! Du hast mich entführt! Mich meinen Eltern genommen! Du hast doch ganz genau gesehen, wie sehr sie mich wegen dir vermissen!" "Wolltest du dass denn etwa nicht, Alice? Du hattest das Gefühl dich würde Niemand vermissen, wärst du plötzlich verschwunden und jetzt bist du es." Versuchte er beruhigend auf mich einzureden. "Es war ein Gedanke und kein Wunsch, du Psycho!" "Aber nun hast du deine Antwort, bist immer noch nicht zu frieden?" Energisch schüttelte ich mit dem Kopf. "So ist die Realität nunmal, Menschen sind schlimme Wesen. Sie denken nie nach, bevor sie handeln, sie feuern einfach drauf los." Ich hatte mir geschworen, dass solange er ruhig bleibt, ich es auch bin, um noch mehr Drama vorzubeugen. Ich ignorierte alles, was er mir gesagt hatte und fragte ihn etwas was mich interessiert hatte und dass schon von Anfang an. "Woher kommen diese Narben?" Er sah zur Seite. "Mein Vater war Alkoholiker, er rastete so gut wie jeden Tag aus. An diesem einen Abend war es schlimmer als sonst. Zu allerst schlug er mit seiner vollen Bierflasche auf meine Mutter ein, bis sie sich nicht mehr regte. Später kam er dann auch auf mich zu. Da ich Tränen geweint hatte, weil ich unter Schock nur daneben stand. 'Warum denn so Ernst?!' Fragte er mich bedrohlich und gespielt besorgt klingend. Ein wenig später fragte er noch, ob ich nicht einmal für ihn lächeln könnte, ich hatte damals ähnlich wie du reagiert. Das hatte ihm nicht gefallen, also verhalf er mir zum ewigen Lächeln und schnitt mir ein Grinsen ins Gesicht." Stille. Ich hatte in dem Moment alles erwartet, außer dass. Also geschah zum Teil seine Vergangenheit auch mir. "Aber nun sehe ich das komische daran. Denn jetzt lächle ich immer!" Sein Lachen ertönte in der Dunkelheit. Ich fragte ihn weiter aus. "Warum die Schminke?" "Um zu zeigen, wer ich wirklich bin." "Warum all die Morde und Toten Menschen?" Ich blieb kalt, mit meinen Fragen. "Weil es mir Spaß macht, Leute leiden zu sehen und da hör ich auch nicht auf, wenn jetzt zum Beispiel Comissioner Gordon angetanzt kommt und meint dass ich aufhören soll. Ich meine, würdest du deine Leidenschaft, das Singen aufgeben, wenn jemand dir es zu verbieten versucht?" Darauf konnte ich nicht so schnell und schlagartig antworten. Warum wusste er so vieles über mich, doch ich so gut wie nichts, über ihn? "Woher willst du dass wissen, mit dem singen?!" Er grinste. "Alice, alice, alice, ich kenne dich nunmal." Er behielt mich ganz genau im Blick, damit auch ich ja nichts anstellen konnte. Am liebsten hätte ich ihn jetzt auch noch gefragt, warum er so freundlich am Morgen war. Doch ich beließ bei den interessantesten Fragen. Joker musterte mich. Genauer gesagt, die Narben die, ebenso wie seine, am meinem Mund ihren Platz hatten. Ohne mich noch auf ein weiteres Gespräch mit meinem Entführer einzulassen, ging ich wortlos wieder in Richtung Zimmer. Auf dem Weg dorthin, konnte ich die ganze Zeit seine Blicke auf mir spüren. Ich sah nicht mehr nach hinten. Dies würde ich wahrscheinlich niemals wieder tun, da diese eine kleine Geste mir mein komplettes Leben versaut hatte. In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich auf die steinharte Liege, auf der ich schlafen musste. Ich hatte vorhin mit meinem Leben gespielt. Ich hatte alles riskiert, nur um ihm einmal meine Meinung zu sagen. Ich dachte, er würde mich sofort ohne wenn und aber niedermetzeln und mich in den Keller werfen, oder halt dahin bringen, wo er seine Opfer normalerweise zurückließ. Doch er verschonte mich. Warum? Warum, wollte Batman mich nicht retten, aber der Joker mich am leben halten? Ich wusste auf keiner dieser Fragen eine angebrachte Antwort. Ich wollte sie aber wissen. Nein, ich MUSSTE sie wissen und wenn er mir sie nicht freiwilig geben wollen würde, würde ich sie halt selbst herausfinden. 

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Joooo, hier ist ein neues Kapitel und so. :D

Das Bild dass ich hier verlinkt habe, ist eine 

Überarbeitung von mir, aber selbst gezeichnet habe ich

dies leider nicht....:D :(

Naja, egal. Wie hat euch dieses Kapitel gefallen?

Lasst es mich doch in den Kommentaren wissen. :)

Wisst ihr die Antwort auf die Frage? 

Also, warum der Joker sie noch am leben hält?

Nein? Tja, pech. Ich weiß es. :D

Bis zum nächsten Kapitel,

eure Cat. ^^

Wenn das Leben dir einen Psycho schenktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt