Kapitel 4- Alles verloren

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Y/n kreischte auf dem Boden knieend nach Bucky. Er war weg. Jetzt war alles egal, ihr war alles egal. Als er eingefroren war, wusste sie wenigstens, dass sie sich irgendwann wiedersehen würden. Doch jetzt- Bucky hatte sich in Staub aufgelöst. Steve kam traurig auf Y/n zu und versuchte, sie wegzuziehen und ihr aufzuhelfen. Sie wehrte sich aber, trat und schlug wild um sich. "Lass mich los, Steve! Ich will nicht!" rief sie mit Tränen in den Augen und versuchte, sich loszureißen. Doch Steves starke Arme hielten sie weiterhin fest. "Steve, lass mich los, bitte" flehte sie. Doch er zog sie mit sich, weiter und aus dem Wald hinaus. "Y/n... er kommt nicht zurück. Es tut mir leid" sagte er immer wieder. Das war ein Fehler gewesen, denn diese Worte brannten sich jetzt in Y/n's Gehirn ein und ließen sie nicht los. Die Chitauri zogen sich zurück und rückten ab. Thanos' Werk war vollbracht. Der Krieg war vorbei, die Hälfte aller Lebewesen des Universums wurden ausgelöscht.

~ drei Wochen später ~

Y/n saß müde und geschwächt an der Bar des Avengers-Hauptquartiers. Natasha hatte ihr angeboten, bei ihr zu wohnen und Y/n hatte zugesagt. Aber nicht, weil sie Gesellschaft wollte. Sondern weil sie keinen Ort wusste, wo sie hingehen sollte. Die ganzen restlichen Wochen hungerte Y/n, trank wenig und wenn, dann nur Alkohol, sie schlief kaum, nahm Ecstasy-Tabletten und hatte Panikattacken. Y/n starrte aus dem Fenster. Es regnete und Gewitterwolken schauten dunkel auf die Erde herab. Y/n schaute zu ihrem Glas, das halbleer war. Sie nahm sich die Vodkaflasche, die daneben stand, und füllte ihr Glas auf. Dann trank sie es in einem Zug leer und stellte es wieder auf den Tisch. Seid sie hier angekommen war, hatte sie angefangen, viel zu trinken und Drogen zu nehmen. Einfach, weil sie keinen anderen Ausweg wusste. Natasha hatte ihr eigentlich verboten, Alkohol zu trinken. Von den Drogen wusste sie nichts. Y/n stand auf und ging ins Badezimmer, mit dem Vodka. Mit zitternden Händen durchwühlte sie die Schränke. Wo war nur diese verdammte Packung?!, dachte sie sich und raufte sich die Haare. Y/n brauchte das Zeug jetzt. Schnell. Nervös ging sie in ihr Zimmer. Dort lagen sie, auf dem Bett. 

Erleichtert schnappte Y/n sich die Packung und kippte sich gleich drei Tabletten in den Mund, die sie zusammen mit dem Vodka runterspülte

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Erleichtert schnappte Y/n sich die Packung und kippte sich gleich drei Tabletten in den Mund, die sie zusammen mit dem Vodka runterspülte. Den Alkohol bemerkte sie schon beinahe nicht mehr. Y/n hatte nicht bemerkt, dass eine Tasche auf ihrem Bett stand. Sie ging hin und öffnete sie. Und was darin lag, ließ sie schwitzen und zittern. Es waren Buckys Klamotten. Wo kamen die her?! Y/n musste nur an seinen Namen denken und schon tauchte das Bild vor ihrem inneren Auge auf. Bucky, der ihren Namen sagte und sich in Staub auflöste. Sie versuchte, ihren Atem unter Kontrolle zu bringen, was aber nicht funktionierte. Y/n ließ sich an ihrer Wand sinken und schaute auf ihre Hände, die so sehr zitterten, als hätte sie gerade fünf Stunden einen Presslufthammer gehalten. Sie versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Ihre Tränen hatte sie seit Tagen auch schon nicht mehr wahrgenommen. Im Grunde nahm sie gar nichts mehr war. Sie fühlte sich fremd. Plötzlicher Schmerz machte sich bei jeder Bewegung in ihrem Brustkorb breit. Wieder versuchte Y/n ihren Atem zu kontrollieren. Immer wieder tauchte Bucky auf. Kalter schweiß lief ihren Rücken hinunter. Y/n hörte, wie Natasha ihren Namen rief, doch aus irgendeinem Grund konnte sie nicht antworten. Ihr Herz raste. Natasha stand jetzt vor ihrer Zimmertür und klopfte. "Y/n, bist du da drin?" fragte sie. Keine Antwort. Natasha öffnete die Tür und fand Y/n, zitternd und schweißgebadet an der Wand lehnen. "Oh mein Gott, Y/n" rief sie und ging schnellen Schrittes auf sie zu. "Was ist- wieso hast du mich nicht gerufen?" Natasha schloss Y/n in ihre Arme und wog sie leicht hin und her. Y/n's Herz hatte aufgehört zu rasen und die Bilder verblassten allmählich. "Natasha, ich-" "Nenn mich doch endlich Nat." sagte sie liebevoll lächelnd. "Nat, ich... ich nehme Drogen." mit dieser Aussage hatte sie nun gar nicht gerechnet. Geschockt starrte sie Y/n an. "Was?" "Ich kann nicht mehr klar denken. Alles ist so- ich kann nicht mehr. Ich. Kann. Nicht. Mehr" flüsterte Y/n und ihre Stimme begann wieder zu zittern. "Hey hey, Y/n. Alles wird gut. Aber du musst damit aufhören. Seit Tagen kommst du nicht mehr aus deinem Zimmer und wenn doch, dann verschwindest du sofort wieder. Und du glaubst wohl auch, ich merke es nicht, wenn der Alkohol verschwindet?" Nat streichelte Y/n's Arm. "Komm, steh auf. Steve kommt gleich vorbei. Und du musst etwas essen" Y/n stand langsam auf. Ihr Blick fiel auf die Tasche auf ihrem Bett und sie blieb stehen. "Nat..." sagte sie. Nat verstand und nahm die Tasche mit hinaus. Y/n fühlte sich so schlecht, wie schon lange nicht mehr. Ihre kleine Welt war endgültig zusammengebrochen. Sie hatte Bucky, Sam, Wanda, Scott Lang; einfach alle Bezugspersonen, außer Natasha und Steve, verloren. Wozu lohnt es sich denn jetzt überhaupt noch, weiterzuleben?, dachte Y/n und betrat die weiße Küche. Sie setzte sich auf einen Stuhl im Essbereich und Nat bereitete etwas zu Essen zu. Kurze Zeit später aßen beide niedergeschlagen ihre Nudeln. Plötzlich klopfte es. Steve stand hinter ihnen. "Hallo Y/n, hallo Natasha" begrüßte er sie. Doch auch bei ihm war jegliche Freude aus der Stimme verschwunden. "Steve" sagte Y/n, stand auf und umarmte ihn. Es tat gut. Er schaute über ihren y/h/c Kopf hinweg und formte "Wie geht's ihr?" mit seinen Lippen. Natasha schüttelte den Kopf und zeigte einen Daumen runter. "Hey Y/n. Ich weiß, es ist schwer. Aber du schaffts das. Wir schaffen das" sie ließ ihn los. Und wieder erschienen die Bilder in ihrem Kopf. "K-können wir bitte über etwas anderes sprechen?" flehte sie. Er nickte. "Ganz wie du willst. Da fällt mir ein, es kommen nachher ein paar Leute vorbei, wenn es in Ordnung ist, würden sie gerne ein paar Tage bleiben" Vielleicht würde ein wenig Gesellschaft Y/n ja ablenken. "Wer kommt?" fragte sie und versuchte, eine interessierte Miene aufzusetzen. "Thor, Rhodey, so ein Waschbär-" "Er heißt Rocket" unterbrach Y/n ihn. "Rocket und ja. Das war's. Mehr sind nicht übrig" er brach ab. Y/n lehnte sich an die Wand und ließ sich hinuntergleiten. Ihren Kopf legte sie auf ihre Knie. "Wie konnte das nur passieren" murmelte sie. "Wir haben verloren. Ich verliere nie. Nie. Und- und wieso waren Iron Man und die anderen nicht da? Wir waren doch längst nicht alle! Clint hat auch gefehlt... Wie konnte das alles nur passieren" wiederholte sie und mittlerweile schon das dritte Mal an diesem Tag war Y/n kurz vor dem Zusammenbruch. "Ich weiß nicht, wo Tony sich aufgehalten hat. Wir haben verloren. Und das ist nicht schön, ich weiß. Aber wir müssen aufrecht stehen bleiben und weitermachen." meinte Steve. "Weitermachen?!" Y/n schaute hoch. Sie konnte ihre Gefühle nicht mehr kontrollieren und stand auf. "Weitermachen?!" wiederholte sie lauter. "Wir sollen weitermachen?? Wie soll das gehen, wenn alle, ALLE! die ich liebe weg sind? Abgesehen von dir und Natasha? Ich habe ALLES verloren, Steve!! ALLES! Wie soll ich weitermachen?! Und was ist, wenn ich gar nicht weitermachen will?! Ohne Bucky??!!" die letzten beiden Sätze brüllte Y/n beinahe. Sie wollte weg und zu Bucky. Die einzige Möglichkeit lag vor ihr. Sie griff sich das Fleischmesser und rannte kurzerhand ins Bad, wo sie die Tür abschloss. Steve und Natasha schauten sich geschockt an und rannten so schnell sie konnten hinter Y/n her. "Steve, tu doch was! Sie bringt sich noch um!" rief Nat. Beide blieben vor der Tür stehen und hörten Y/n schniefen. Sie stand vor dem Spiegel und hielt sich das Messer an die Kehle. Ihre Hand zitterte noch mehr, als Steve an der Tür klopfte. "Y/n?" fragte er vorsichtig. Wenn er jetzt etwas falsches sagen würde... "Y/n, bitte komm daraus. Ich wollte nicht- hör zu. Du bist nicht Schuld. Keiner hat Schuld. Und ja, Bucky ist tot, aber er hätte es niemals gewollt, dass du das tust. Dass du Drogen nimmst. Dass du anfängst zu trinken. Oder das du dich selbst umbringen willst. Er würde das nicht wollen, ihm täte es sehr weh, dich so zu sehen. Also bitte, bitte komm da raus und rede mit mir- mit uns." Y/n schloss die Augen und atmete tief durch. Doch plötzlich wurde ihr extrem schwindelig. Alles drehte sich, sodass sie sich am Waschbecken abstützen musste. Y/n verlor das Gleichgewicht, rutschte aus und fiel. Sie schlug mit dem Kopf gegen die Wand und alles wurde schwarz. Steve und Natasha hörten einen dumpfen Knall. Dann war alles still. "Y/n?" rief Steve und hämmerte gegen die Tür. "Oh Gott, bitte nicht" murmelte er. Natasha holte Schwung und trat die Tür ein. Und dort lag sie, an der Wand und mit einem blutenden Kopf. "Oh mein Gott... Steve, hilf mir" sagte Natasha und ging zu Y/n. Beide trugen sie raus und ins Behandlungszimmer. Sie legten sie auf die Liege und Steve stoppte mit einem Handtuch die Blutung, während Nat Bruce Banner anrief. "Hallo Natasha" meldete sich eine lustlose Stimme am Ende der Leitung. "Bruce. wir brauchen Hilfe. Schnell. Y/n, sie hat eine große Wunde am Kopf und ich kann nicht nähen... Medikamente sind auch kaum noch welche da. Bitte, komm so schnell es geht" sagte sie. "Stoppt jemand die Blutung?" fragte Bruce, der jetzt eilig seine Sachen zusammensuchte. "Ja, Steve ist bei ihr. Und könntest du mir noch einen Gefallen tun und eine komplette Untersuchung durchführen? Blutabnahme etc.? Sie ist nicht mehr Y/n." "Ok. Ich komme. Bin in zehn Minuten da" rief er noch und legte auf. Natasha versuchte, ihr rasendes Herz zu beruhigen, was zu ihrem Glück auch klappte. Sie ging zurück und sah Steve, der Y/n's Hand hielt und ihre Blutung stoppte. "Banner kommt und hilft uns" sagte sie. Steve nickte und schaute wieder zu Y/n die schwer atmete. "Steve. Sie ist am Ende und komplett verzweifelt. Was sollen wir tun? Wenn wir sie zu einem Therapeuten schicken, haut sie ab. Y/n ist nicht mehr sie selbst. Und sie isst nicht mehr. Zwar glaubt sie, es fällt mir nicht auf, aber..." "Wenn es für dich auch in Ordnung ist, würde ich öfters vorbeikommen. Vielleicht kann ich Y/n helfen, aufmuntern. Mir fällt schon was ein"  sagte Steve, als es plötzlich klingelte. "Bruce ist da" sagte Natasha und stand auf, um ihren Freund herein zu lassen.

I am 𝓌𝒶𝒾𝓉𝒾𝓃𝑔 for you || ᵇᵘᶜᵏʸ ˣ ʳᵉᵃᵈᵉʳ ᶠᵃⁿᶠⁱᶜᵗⁱᵒⁿ ᵗᵉⁱˡ ᴵᴵ Where stories live. Discover now