twenty-one

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Die Nacht habe ich bei Leon geschlafen und jetzt liegen wir kuschelnd im Bett.
„Ich liebe dich so sehr.", murmelt er verschlafen und drückt mich noch mehr gegen seine Brust.
„Ich liebe dich auch.", antworte ich und küsse ihn sanft auf die Lippen. Seine Haare fallen ihn chaotisch ins Gesicht und er hält seine Augen nur mühsam auf. Eine Strähne wische ich ihn beiseite und lächle ihn an. Wir liegen eine Weile schlummernd, reden und küssend da, bis es an der Tür klopft. Seufzend löst mein Freund, welcher nur eine Boxershorts trägt, sich und öffnet die Tür. So schnell er weg war, ist er auch schon wieder da.
„Och komm, einmal guten Morgen.", vernehme ich von außen.
„Wer war das?", frage ich und setzte mich aufrecht aufs Bett.
„Nur Ole und noch ein Teammitglied mit der Kamera.", brummt er und wir machen uns fertig. Er zieht ein weißes Shirt mit Kragen an, was ihn unglaublich steht. Ich ziehe ihn an dem Kragen zu mir und küsse ihn nochmal.
„Du bist heute ganz schön anhänglich, Prinzessin.", stellt er fest, ich zucke mit den Schultern und verlasse das Zimmer.
Vorm Tourbus begrüße ich Jimi, der jetzt wieder dabei ist. Er erzählt, dass der Award echt langweilig war. Mit fällt auf, das Raban nicht da ist.
„Wo ist Raban?", frage ich daher, bekomme aber keine Antwort von den anderen.
Nach einer Weile sprintet mein bester Freund in den Bus und verkündet, dass er verschlafen hat.
„Willkommen in meinem Leben.", sage ich lachend.
„Das ist gegen meine Ehre, passiert nie wieder!", verspricht er.
„Schnuggi, welche Ehre?", kommentiere ich ironisch und die anderen fangen an zu lachen.
Jetzt geht es weiter nach Bremen und Raban regt sich schon wieder darüber auf, das er verschlafen hat. Im hinteren Abteil machen die Jungs irgendetwas mit ihren Handys und ich lehne verträumt an Leons Schulter. Er malt kleine Kreise über meinen Rücken und unterhält sich mit den anderen.
„Alles gut?", flüstert er mir ins Ohr. Ich nicke und lächle ihn an.
Im Cinestar in Bremen angekommen geben wir wieder Interviews und hier geht es echt krass ab.
Der Ablauf ist wie immer und die Fragen sind auch nicht besonders. Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Tagen schon erwähnt habe, dass ich mit Leon zusammen bin und daraufhin die Menge angefangen hat zu schreien.
Im Bus lese ich mir ein paar Fanbriefe durch und schaue mir Geschenke an.
Weiter geht's nach Lüneburg und auf der Fahrt macht Jimi ein Snapchat Bild von Leon und es sieht wirklich lustig aus.
„Schnieke Blondi! Richtig knorke.", lache ich und gebe ihn einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
In Lüneburg ist überall die Hölle los, obwohl es Sonntag ist. Bevor wir auf die Bühne müssen, biegt Marlon seinen Finger ganz komisch.
„Ewww.", sage ich angewidert und er muss lachen.
„Es war ein riesen Kino und sau viele Fans! Ich glaube, ich habe noch nie soviele Autogramme auf einmal gegeben", gebe ich Auskunft in das Mikro, welches mir entgegen gehalten wird.
„Jetzt fahren wir nach Buchholz, das ist ungefähr hier, Hamburg in der Nähe-", erklärt er und zeigt mit seiner Hand in der Luft irgendwo hin. Ich mache mich natürlich über ihn lustig: „Wo? Zeig nochmal!"
„Och man, lass mich!", beschwert er sich. „In Buchholz werden wir aufs Zimmer gehen und dann bowlen.", erzählt er weiter.
Dies tuen wir jetzt auch, aber wenn ich eins nicht kann, dann ist es Bowling spielen.
„Du musst den Ball Mental leiten!", ruft mir Raban die ganze Zeit, wie ein verrückter zu.
Zur Hilfe kommt Leon, stellt sich hinter mich und zusammen werfen wir die Kugel und diesmal war ich gar nicht so schlecht. Freudig klatsche ich mit ihm ein und setzte mich auf meinen Platz.
„Leute, könnt ihr eure Hose nicht wie ein normales Menschen hoch ziehen? Ich muss nicht von jedem die Unterwäsche sehen.", beschwere ich mich, aber immernoch lachend. Ist das irgendwie im Trend, das die Hose so weit unten ist, dass man die komplette Boxershort sieht? Wer hätte es gedacht, Raban hat gewonnen. Mit seinem super Tipp, den Ball Mental zu leiten.

Der nächste Morgen ist angebrochen und es ist der letzte der Kinotour. Heute bin ich wirklich nicht gut drauf und sehr traurig. Wer weiß, wann ich die Jungs und Jani wieder sehen werde?
Hamburg ist das letzte Kino für DWK, also für immer. Die Jungs geben die ganze Zeit Interviews, wo sie sagen, dass sie zwar traurig sind, aber das Leben weitere geht. Ich hingegen muss wirklich mit den Tränen kämpfen, Abschiede fallen mir wirklich sehr schwer. Auch wenn es Schwachsinn ist, jetzt schon so traurig zu sein. Ich sollte lieber die Zeit noch genießen, solange ich kann, aber ich mag mir einfach kein Leben ohne die Idioten vorstellen. Bei diesen Gedanken kuschle ich mich noch mehr an Leon und eine einzelne Tränen läuft mir über die Wange. Mein Freund streicht sie weg und legt seine Hände sanft auf meine Wangen.
„Hey, nicht weinen! Es ist doch noch nicht vorbei!", versucht er mich aufzumuntern und drückt mir einen langen Kuss auf die Lippen. Es geht mir schon gleich viel besser und ich beschließe die Zeit jetzt noch zu genießen.
Hier passiert nicht viel außergewöhnliches.
„Wie geht es euch denn jetzt? Ich meine, heute ist euer letzter Tag.", fragt er Reporter.
„Die Jungs sind halt die ganze Zeit so 'ja das Leben geht weiter und alles muss Mal Enden' und ich saß halt die ganze Zeit im Bus heulend, weil ich das hier nicht aufgeben möchte. Alle hier sind halt meine 2. Familie geworden und ich werde es echt vermissen, sie jede Sommerferien zu sehen!", gebe ich ehrlich zu. Nach ein paar mehr Fragen gehen die Fans aus dem Saal und wir warten hier. Leider muss sich Janina schon von uns verabschieden, da sie schon zum Flughafen muss.
„Tschüss Kleine! Ich werde dich so unendlich vermissen!", verabschiede ich mich und sie erwidert es. Auch die anderen umarmt sie und dann müssen wir schon in den letzten Saal - für immer.
„Ihr seid das allerletzte Kino!", verkündet Joachim, daraufhin ruft er alle auf. Und wir gehen auf die Bühne, Marlon wollte gerade auf die Bühne, als er hin fliegt.
„Haha Maul dich erstmal.", lache ich leise, er steht wieder auf und geht auf die Bühne.
Ein letztes Mal sagen wir nochmal unseren Spruch auf und ich bin schon wieder den Tränen nah.
„Ich mag nochmal was sagen!", melde ich mich nach dem Filmzitat zu Wort und mir wird das Mikro überreicht.
"So viele Worte sind geschrieben und so viele Träume sind gelebt.
Ihr habt uns mit Applaus getragen, wir durften auf dem Gipfel stehen.
Doch nichts im Leben ist unendlich, der Abgrund folgt nach dem Zenit.
Jede Erinnerung ist zu wertvoll, um nur aus Stolz kein Ende zu sehen.
Wir danken Euch für all die Jahre!
Auch wenn es weh tut, ist es Zeit für uns zu gehen, auch wenn es gerade am schönsten ist.
Kein Augenblick ist je verloren, wenn er im Herzen weiterlebt.
Das Leben wird jetzt anders sein, doch die Erinnerung bleibt ewig bestehen.
Wir werden Euch niemals vergessen!
Jeder von uns geht seinen Weg.
Unser Glück und Schicksal trägt Euren Namen, ihr habt gezeigt, das alles möglich ist.
Keine Träne soll uns begleiten, egal wohin die Reise geht, all die schönen Bilder bleiben.
Einmal noch wollen wir Eure Stimmen und Gekreische hören, einmal noch Eure Hände sehen.
Lasst uns zusammen Abschied feiern und im Herzen für alle Zeit zusammen stehen.
Es ist Zeit zu gehen. Bitte vergesst niemals, dass alles gut ist, solange ihr wild seid!", schluchze ich doch ein wenig zum Ende hin und nach meiner Rede fängt die Menge an zu kreischen und zu schreien. Die Mannschaft umarmt mich fest und Leon gibt mir einen Kuss.
Wieder draußen geben wir noch Auskunft wie es uns gerade geht und dann geht es zur letzten Autogrammstunde in Hamburg.
Mit dem Bus fahren wir zum Flughafen und Jani ist noch da. Wir erzählen ihr, von dem Gitter, was durchgebrochen ist und verabschieden uns nochmal. Nun ist alles vorbei.
Irgendwann bricht schließlich jedes Kartenhaus zusammen - es ist nur eine Frage der Zeit.

Clara am Set von den wilden Kerlen!Where stories live. Discover now