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Endlich, nach 5 Jahren war ich wieder offiziell in St.Pauli angekommen. In meinem herrlich bunten, verrückten und geliebten Kiez wo ich jeden kannte, zumindest jeden waschechten Kiezianer. Der berühmt berüchtigte verruchte Stadteil in welchem ich geboren wurde. Der Stadtteil, wo ich zwischen Tattoostudios, Bordellen, Sexshops und Kneipen groß wurde.

Damals mit 17, wo ich gerade die Schule beendete, zog ich für meine Ausbildung ins 290 km entfernte Berlin zu meiner Oma mütterlicherseits. Dort lebte ich auch bis vor drei Tagen. Mein Papa hatte vor fünf Wochen einen schweren Autounfall, wegen dem er nun an den Rollstuhl gefesselt war. Als ich meinen sonst so aktiven Vater das Erste mal vor zwei Woche im Rollstuhl sah, war ich erschrocken.

Vor zwei Woche bat er mich auch, erstmal wieder nach Hamburg zurück zu kommen. Mein Vater hielt sogar Rücksprache mit seinem Geschäftspartner und besten Freund, dass ich seinen Job im Tattoo-Studio erstmal übernahm.

Natürlich sagte ich nicht nein. Ganz im Gegenteil, ich machte kurzen Prozess. Ich suchte mir in St. Pauli eine große Drei-Zimmer-Wohnung im Erdgeschoss, kündigte in Berlin alles, packte meine sieben Sachen und zog dann vor drei Tagen nach Hamburg zurück. Ich meldete mich hier an und verlegte meine Bank sowie meine Versicherungen alle nach Hamburg. Alles meinem Vater zur liebe.

Mit vielen Gedanken in meinem Kopf, dekorierte ich meine Wohnung noch zu Ende, ging mich duschen, putzte meine Zähne und ging anschließend in mein Schlafzimmer um mich umzuziehen. Ich wollte heute endlich mal wieder übern Kiez schlendern.

In meinem hellen großen gemütlich Schlafzimmer angekommen, ging ich zu meinem Kleiderschrank, suchte mir zusätzlich zu meiner Unterwäsche noch was zum drüberziehen raus und zog mich an(siehe Bild).

In meinem hellen großen gemütlich Schlafzimmer angekommen, ging ich zu meinem Kleiderschrank, suchte mir zusätzlich zu meiner Unterwäsche noch was zum drüberziehen raus und zog mich an(siehe Bild)

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Fertig angezogen, schminkte ich mich dezent, machte mir einen hauch Parfüm rauf, packte alles wichtige in meine Tasche und verließ meine helle Wohnung. Ich wohnte direkt aufn Kiez sogar in der direkten Nähe der Reeperbahn, weshalb ich mein Auto, welches auf den überwachten Parkplatz hinterm Block stand, nicht brauchte.

Es war schon weit nach 22Uhr, weshalb die ganzen Ratten St. Paulis nun zusammen mit den Partymenschen und den Touris, aus ihren dunklen Löchern krochen und der Kiez, auch vor der Reeperbahn, in bunten Lichtern getaucht war. Ich ging die Straße entlang bis ich beschloss über die Reeperbahn zu schlendern.

Ich ging eine Zeit durch die bunten Menschenmassen, bis mein Blick an einem Rollstuhlfahrer hängen blieb, der mir nur allzu bekannt war. Ich ging auf ihn zu und erblickte meinen Vater.,, Papa, was machst du hier? Du sollst dich doch ausruhen!" meckerte ich meinen Vater an, den ich mit einer Umarmung begrüßte.,, Hallo Prinzessin. Ich ruh mich den ganzen Tag aus, ich brauchte mal einen Tapetenwechsel. Ich bin ein Kiezianer, du kannst mich nicht in der Wohnung einsperren.". Ich meckerte noch kurz mit meinen Vater,, Ach haltn Sabbel du Sabbelbüdel." lachte Papa. Ich verdrehte lachend die Augen, stellte mich hinter den Rollstuhl und schob meinen Vater über die Reeperbahn während wir über Gott und die Welt redeten.

Wir gingen auch an zahlreiche Angels vorbei, ich kannte natürlich auch viele von ihnen ich bin immerhin hier großgeworden vorallem mit den älteren Angels die Freunde meines Vaters waren, aber ich beachtete sie nicht, da ich mich voll und ganz auf meinen Vater konzentrierte. Eine Zeit später, fanden wir uns zum Abschluss vor dem Elbschlosskeller wieder.

Ich zog den Rollstuhl meines Vaters die Bahnen der vierstufigen Treppe runter und betrat schließlich zusammen mit ihm die kleine muffig Kultkneipe, wo sich hauptsächlich die gescheiterten Kiezianer, die Durchgedrehten, die Abgebrannten, die Einsamen, die Heimatlosen und der ,Abschaum' der Gesellschaft rumtrieben.

Es dauerte keine 10 Sekunden, da kam bereits Daniel, der Wirt der Kneipe sowie ein guter Freund meiner Familie, zu uns. Aufgrund des Faktes, dass Daniels Vater der beste Freund meines Vaters war, wuchs ich logischerweise mit ihm auf.

Daniel begrüßte Papa mit einem Handschlag und dann umarmte der gedrungene kräftige Mann mich,, Moin Mäuschen, lange nicht mehr gesehen, du bist groß geworden. Wie geht's dir?" fragte er lächelnd. Schon immer nannte er mich Mäuschen, ich hatte mich daran gewöhnt. Ich erwiderte die Umarmung natürlich,, Hey, ja fünf Jahre ist es her da war ich noch knackige 17. Mir geht's gut, ich meine ich bin endlich wieder aufn Kiez. Wie geht's dir?" fragte ich lächelnd.,, Jetzt biste knackige 22.." lachte er und fuhr fort,, Mir geht's auch gut besonders jetzt, wo ich dich endlich wieder sehe. Du erhellst meinen Abend.". Ich lachte,, Alter Schleimer.". Daniel grinste nur und schob Papa zu einen der Tische neben der Bar.,,Ein Bier, das weiß ich und was kann ich dir schönes bringen?" fragte er mich während ich mich neben Papa setzte.,, Überrasch mich.".

Daniel verschwand neben der Theke und alle alteingesessenen Hasen hier begrüßten meinen Vater und mich. Damals war ich jeden Freitagabend mit meinem Vater, meinem Zwillingsbruder Milan und meiner großen Schwester Rena hier oder auch mal alleine.

Daniel kam mit zwei Astra Urtypen und einer Astra Kiezmische wieder. Er setzte sich zu uns, reichte mir die Kiezmische und meinem Vater das zweite Astra. Wir redeten eine Zeit über Papas Unfall sowie meiner Zeit in Berlin und davon, dass ich jetzt vorerst Papas Platz im Tattoostudio übernahm, eher Daniel zurück an die Arbeit musste. Mein Vater und ich redeten mit allen möglich Menschen, ich tanzte mit meinem Vater so gut ich konnte, sang lauthals die Lieder mit und genoss die Zeit.

Knapp drei Stunden später brachte ich meinen Vater nachhause, der nur zwei Straßen von mir entfernt lebte. Ich verabschiedete mich mit einem Kuss von ihm, eher ich zu mir ging. Man gut war bereits Sonntagmorgen, hieß also, ich konnte Gott sei Dank ausschlafen.

Zuhause angekommen, schloss ich die Tür auf, betrat meine Wohnung, zog meine Schuhe aus und ging müde in mein Schlafzimmer wo ich mich umzog. Vom Schlafzimmer ging ich ins Badezimmer um meine Zähne zu putzen und um mich abzuschminknen. Anschließend ging ich wieder zurück in mein Schlafzimmer, wo ich mich auf mein großes weiches Bett fallen ließ, mich zudeckte, das iPhone ans Ladekabel machte und wenige Minuten später bereits tief und fest schlief.

High auf Liebe ||Marten81||Where stories live. Discover now