Kapitel 21: Graue Augen

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Pov. Maurice

Wir liefen jetzt schon eine ganze Weile und es wird auch schon dunkel. Ich lief hinter Micha her und schaut immer wieder auf seinen Arm, der halb aus Metall bestand. Es war meine Schuld. Ich habe ihn so verletzt, dass ist nun eine Sache für die Ewigkeit. Ob er mir das je verzeihen kann? Naja, eigentlich ist es ja Maudado gewesen, der ihn die Prothese verpasst hat, aber ich hätte ihn auch garnicht erst die Kontrolle überlassen sollen. Also ist es auch meine Schuld. Ganz allein meine Schuld.

Ich schaute zu der untergehenden Sonne und dann zu Micha. Wir gingen immer weiter und es wurde immer dunkler. Ob wir überhaupt noch hier raus kommen? Und unsere Freunde sehen? Ich weiß es nicht.

Plötzlich blieb Zombey stehen und sagte:,,Maurice, schau! Dort ist eine Hütte! Vielleicht können wir dort übernachten oder dort ist jemand der uns helfen kann!" Ich schaute in die Richtung, in die er zeigte. Tatsächlich, dort, ein paar Meter weiter, stand eine kleine Hütte aus Holz.,,Na, dann nix wie los." meinte ich nur und wir liefen zu dieser Hütte. Doch bevor wir die Hütte erreichen konnten, brach Micha zusammen. Er hielt sich mit seiner normalen Hand am Kopf fest und sang langsam zu Boden.,,Micha!" rief ich und kniete mich sofort zu ihm.,,Micha, was ist los? Wo hast du Schmerzen? Was ist passiert?" fragte ich in Panik. Was ist mit Micha los? Ich konnte ihn ja auch nicht helfen, denn wenn ich ihn berühre, dann erleide ich einen Stromschlag. Man, was mach ich jetzt!?

Micha keuchte und versuchte irgendwie Luft zu bekommen. Ich saß einfach nur daneben und konnte nichts machen. In diesem Moment fühlte ich mich wieder nutzlos. Ich war doch schon immer nutzlos. Schon immer zu nichts zu gebrauchen. Jedem war ich doch immer nur ein Stein am Bein. Nervend, Dumm und dämlich. Ich war einfach so ein schlimme Person und bin es immernoch. Ich spürte den Wind und hörte nur abgedämpft, aber dass warnicht lange. Denn ich bekam einen Stromschlag.

Ich schreckte auf und sah zu Micha, der mich entschuldigend, aber auch mit Schmerzen, anschaut. Es hatte mir den Stromschlag verpasst, damit Dado nicht die Kontrolle haben kann. Er ist echt wundervoll und STOP! Ich darf so nicht denken, sondern sollte Micha jetzt helfen! Genau!

Ich schaute Micha an, der mich auch an schaute und was ist sah erklärte mir schon einiges. Seine Besonderheit. Seine Augen, sie...Sie sind weder weiß noch blau...Sie sind Grau...Anscheinend verträgt sich Zombeys Besonderheit nicht so gut mit der Handprothese. Oh nein.

,,Micha, kann es sein, dass deine Besonderheit nicht mit der Prothese klar kommt?" fragte ich ihn und er schaut auf seine Prothese, dann schaute er mich wieder an und nickte leicht.,,Und was machen wir dagegen?" fragte ich und er sagte:,,Weiß...ich nicht...entweder wir...müssen die Prothese...abnehmen...oder wir lassen...sie dran...aber ich habe...keine Ahnung, ob...ich das überlebe..." brachte er keuchent heraus.

,,Die Prothese abnehmen könnte dich auch umbringen! Dann könntest du verbluten! Also nein! Wir müssen sie dran lassen. Wir müssen nur warten bis es morgens wird und dann sind deine Augen ja wieder normal, oder?" fragte ich ihn und schaute in seine Grauen Augen. Er nickte und sagte mit Schmerzen:,,Dann brauchen...Wir aber einen Unterschlupf...wie die Hütte." Er zeigte auf die Hütte, die im Mondlicht funkelte und ich verstand. Ich muss ihn irgendwie in die Hütte schaffen.,,Warst du so nett und würdest..." er verzog schmerzhaft das Gesicht, als er versuchte aufzustehen.,,Ich mach das schon Micha." sagte ich und wollte ihn gerade hochheben, als ich einen Stromschlag bekam. Dieses Halsband!!! Es ist ja soooo nervig!!! Aber ich zieh das durch, für Micha!!!

Ich hob, troz der echt schmerzhaften Stromschlägen, Micha hoch und trug ihn vorsichtig zur Hütte.

Die Tür war nicht verriegelt und ich ging rein. Ich legte Micha auf das Bett was gleich rechts an der Wand stand. Er bedankte sich bei mir, während ich die Tür schloss. Die Hütte war zwar klein, aber es passte echt viel rein. Links war eine kleine Küche, links hinten ein paar Regale und rechts über den Bett ein Fenster, dahinter rechts war ein kleiner Tisch mit zwei Holz Stühlen. Allgemein war die Hütte sehr ,,holzig" wenn man das so sagt. Es sah aber jetzt nicht sooo unbewohnt aus. Es sah sogar recht ordentlich aus. Wer hier wohl wohnt?

Ich schaute zu Micha, der auf dem Bett lag. Er schaut mich an und lächelte, dann legte er sich wieder hin und versuchte zu schlafen. Ich sah das er schmerzen hatte, aber ich konnte ihn nicht helfen.

Da merkte ich, dass es hier nur ein Bett gab. Ich konnte aber schlecht mit Zombey ein Bett teilen, denn 1. Ich würde ihm Platz wegnehmen 2. Würde ich nur Stromschläge bekommen, wenn wir uns berühren und 3. Ach, dass wäre mir schon ein bisschen...unangenehm...neben so einen schönen Körper zu liegen. Ähhh, ich meine, ja es wäre einfach zu eng...zu eng...

Ich beobachtete Micha beim einschlafen und legte mich dann auf den Boden und versuchte auch zu schlafen. Was hoffentlich klappt.,,Gute Nacht Micha." sagte ich noch bevor ich einschlief.

Meine anderen ich's (Zomdado/Kürbistumor)Where stories live. Discover now