Everything stays --Shigadabi ff--

29-/Ich hätte es besser wissen müssen

Touya PoV.

Nachdem ich Tenko noch hinterher geschaut habe- nur um sicher zu gehen, dass er tatsächlich noch weiss wo sein Zielort liegt natürlich, schwenkt mein Blick wieder zu meiner Mutter.
Ich schaue sie gleichgültig an und frage schnell, was denn nun so wichtig wäre.
Tenko hatte grade so gute Laune, ich hoffe diese kleine Verzögerung stört ihn nicht allzu sehr.

"Also ich- ich finde es sehr schön, dass du dich wieder mit Tenko verstanden hast, Nao hatte mir etwas von ihm erzählt... Nur muss ich dir etwas gestehen Touya- diese Briefe, Ich wusste das dein Vater sie genommen hatte. Nur- "

"Warte... Ich- du hättest sie mir die ganze Zeit geben können? W-Warum hast du ihn nicht davon abgehalten?"

Mein mehr als empörter Blick, liegt ohne Pause auf meinem gegenüber- ich weiss einfach überhaupt nicht, was ich davon denken soll.
Dieser eine Satz, wirft mich grade komplett aus der Bahn.

Warum zur Hölle erzählt sie mir jetzt davon?

Vor allem aber, warum erst jetzt- nach all den Jahren?

Ich habe nicht viel mit ihr darüber geredet, aber sogar mit dem ganzen stress und den Problemen hätte sie einfach bemerken müssen, wie verdammt schlecht es mir ging.
Ich habe mich damals verraten gefühlt, ich war enttäuscht, verletzt und habe niemanden mehr an mich ran gelassen, da ich Angst hatte wieder jemandem zu Vertrauen, der mich im Stich lassen würde.

Auch bei meiner Mutter war das so- natürlich auch nachdem mein Vater ausgezogen war, also warum hat sie das getan?

"ich habe es versucht- aber er ist einfach immer so komisch geworden oder hat mir nicht verraten, wo sie waren. Irgendwann war es dann so lange her, dass ich dachte du willst sie vielleicht garnicht mehr haben... E-Es tut mir leid Touya"

Mir wird sofort deutlich, das sie diese Entschuldigung ernst meint und wenigstens erahnen kann, was das verschweigen dieser anscheinend 'unbedeutend wirkenden sache' bewirkt hat.

Trotzdem aber bin ich sauer- und das meiner Meinung nach auch mit recht.

Während ich spüre, wie ich mich immer mehr anspanne und sogar meine Augen langsam mit Tränen gefüllt sind, Kralle ich mich an den Stoff meines Oberteiles und platze einfach mit dem raus, was ich grade denke-
Versucht leise natürlich.

"Ist das dein ernst? D-Du hättest es mir wenigstens sagen können! Ob ich die Briefe nicht bekommen hätte, wäre ein ganz anderes Thema gewesen- aber ich hätte gewusst das sie existieren und Tenko mich nicht einfach im Stich gelassen hat.
Ich... Ich habe ihm da letztens so schlimme dinge vorgeworfen. Ich kann froh sein, das er überhaupt bereit war mit mir zu sprechen!"

Mein gleichgültiger Blick vom Anfang, ist schnell zu einem verärgerten- vor allem aber enttäuschten geworden.
Ich hasse diesen Gedanken und fühle mich schlecht, ändern kann ich es aber auch nicht...

Ich bin enttäuscht von ihr.
Aber so richtig.

Ich bin enttäuscht von meinem Vater, dass er uns im Stich gelassen hat, anstatt für mich und meine Mutter da zu sein.

Vor allem bin ich aber von mir selber enttäuscht, dass ich Tenko wirklich zugetraut hatte, mich einfach zu vergessen... Dass ich mein Vertrauen in ihn so schnell verloren hatte.

Ich hätte es einfach besser wissen müssen.

Nachdem ich also festgestellt habe, das ich von allem und jedem enttäuscht bin - außer einem zumindest - fällt mir auf, dass mein gegenüber noch immer keine richtige Reaktion gezeigt hat.
Erst als ich meinen Blick einmal seufzend Richtung der Treppe bewege, scheint meine Mutter aus ihrer kleinen 'starre' zu erwachen.

Viel besser machen ihre Worte die sache aber auch nicht.

"Ich kann das nicht wieder gut machen und das tut mir wirklich leid, du hast recht. Nur ich- ich wollte das du es weisst. Seit ich weiss, dass Tenko wieder hier ist, ging mir das einfach nicht aus dem Kopf. Ihn dann grade zu sehen... "

Sie bemerkt meinen beinahe Verständnislosen Blick nicht, da sie leicht an mir vorbei schaut, jedoch spürt sie ihn dafür sicher umso deutlicher.
Sie kann das wirklich nicht wieder gut machen, aber das ist erstmal Nebensache...

Wenigstens weiss ich jetzt, warum meine Mutter ausgerechnet jetzt wollte, dass ich den Keller aufräume.
Sie konnte sich sicher denken, dass ich einfach zu Neugierig hin, wenn es um sowas geht.

...

Trotzdem kann ich sie nicht einfach so stehen lassen, lust, jetzt darüber zu Sprechen, habe ich aber auch nicht.

"Das kannst du wirklich nicht, aber... Aber mach dich damit nicht verrückt, die letzten Jahre waren anscheinend für niemanden leicht... wir reden später darüber- in ruhe. Aber jetzt will ich endlich mit meinem besten Freund sprechen"

Sie wirkt etwas überrascht, wahrscheinlich hat mein gegenüber mit einer anderen Reaktion gerechnet- und da ist sie nicht die einzige...
Jedoch warte ich nicht allzu lange auf eine antwort, nachdem ich noch ein kurzes nicken mitbekommen habe, drehe ich mich endlich um und mache mich zu Tenko auf.

Meine Frage, ob dieser sich wohl schon zu Tode langweilt, wird schnell beantwortet als ich wenig später schon, zögernd mein Zimmer betrete und nach dem kleineren Ausschau halte.

Dieser steht jedoch bloß mit zufriedenem Gesichtsausdruck vor meinem Regal und schaut sich das an, was ich in die verschiedenen Fächer geräumt habe.
Natürlich habe ich noch immer das Gespräch mit meiner Mutter im Kopf, trotzdem kann auch ich mir ein sanftes lächeln nicht verkneifen, als ich ihn dort stehen sehe.

Wie auch damals schon, streicht Tenko sich alle paar Sekunden ein paar seiner schwarzen Haarsträhnen von den Augen, oder pustet sie bei Seite, während seine neugierigen, roten Augen weiterhin meine Sachen begutachten.

Als er mit seinen schmalen Fingern bedacht über das helle Holz meines Regales streicht, fällt mir aber auf, das ich leider keine ahnung habe, wo das Spielzeug ist, dass mir damals anvertraut wurde-

Es mag sinnlos erscheinen, aber ich will es ihm zurück geben...

Wenigstens dieses versprechen, habe ich nämlich nicht gebrochen.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Tenko be like:
*touch touch* cooles zeug :3

Touya be like:
*smiling at him* ;w; <3

Ich hoffe es hat euch gefallen