26-/So einfach ist es nicht...

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Tenko PoV.

Tatsächlich war ich dem Rat meiner Schwester gefolgt und habe mich, kurz nach unserem kleinen Gespräch, ins Badezimmer bewegt und habe geduscht.

Ich hatte darüber Nachgedacht, mir für das treffen mit Touya normale Klamotten anzuziehen- jedoch wird er mir das, was auch immer er zu sagen hat, auch erzählen können, wenn ich eine meiner Jogginghosen trage... 
Diesmal aber, habe ich mir einen Hoodie angezogen, damit er diese 'Überbleibsel' der letzten Jahre nicht mehr sehen kann.

Wenn ich Glück habe, hat er vielleicht sogar schon wieder vergessen, was er gesehen hatte- aber warum das Risiko eingehen?

Als es also kurz vor Sechs ist, sitze ich völlig verspannt in der Küche herum und Knete aufgeregt meine, zur abwechselung mal warmen, zierlichen Hände.
Mein Blickt klebt schon seit einer gefühlten Ewigkeit an der Küchenuhr über der Tür, während ich versuche mich selber davon abzuhalten, zuviel über gleich Nachzudenken...

Schließlich könnte er mir alles mögliche sagen wollen.

Auch diesen Brief habe ich noch zig male gelesen, einfach, weil ich es beim ersten mal nicht in meinen Kopf bekommen habe.

Als der Minuten Zeiger der Uhr, wenig später fast die angegebene Zeit erreicht hat, stehe ich endlich auf und trete mit einem letzten, Tiefen Atemzug in den Garten.

Dass Touya noch nicht hier ist, habe ich auch von drinnen schon gesehen, jedoch bin ich immer gerne etwas zu früh- vor allem bei so einer Sache.
Wie auch bei unserem ersten Wiedersehen vor ein paar Tagen, scheint die Sonne.
Der Himmel ist Wolkenlos und wirkt dadurch beinahe eintönig und simpel, ebenso aber auch wunderschön.

Bei seinem Anblick schleicht sich tatsächlich ein kleines, aber überraschend ehrliches schmunzeln auf meine Lippen, während ich für einen Moment meine Augen schließe und die warmen Sonnenstrahlen genieße.
Das es eigentlich zu warm für einen Pullover ist, kann ich leider nicht leugnen, aber es geht nicht anders.

Erst als ich ein leises knarzen von der Seite höre, schwenkt mein Kopf sofort Richtung des kleinen Gartontores, durch welches grade ein ganz bestimmter Junger Mann auf mich zu gelaufen kommt.

Ich lasse meinen Blick für einen Moment skeptisch über ihn gleiten, ehe wir uns nun ein weiteres mal Stumm gegenüber stehen.
Auch er schaut mich an- jedoch nicht abwertend, Urteilend, oder mit anderen negativen Gedanken... Er scheint mich einfach bloß anzusehen.

Dennoch macht dieser Blick mich etwas stutzig, umso erleichterter bin ich aber, als er einmal seine Augen schließt, einen letzten Atemzug nimmt und dann endlich zu sprechen beginnt.

"Danke, dass du hier bist... Tenko, ich- also ich will dir jetzt etwas bestimmtes erzählen und bitte dich, mir einfach zu zuhören, ok? Bitte"

Ich ziehe auf diese Worte hin, fragend meine Augenbrauen zusammen und antworte mit einem skeptischen nicken. Tatsächlich bin ich mehr als gespannt, was er mir zu sagen hat- vor allem aber, warum diese sache so eine bedeutung zu haben scheint.

"Also zuerst... Ich-Ich kann die letzten Jahre nicht ungeschehen machen, so gerne ich es auch würde- und das tut mir wirklich leid... Ich weiss das Ōsaka die reinste Hölle- also das wir beide es die letzten Jahre wirklich nicht leicht hatten, und... Ich, ähm-"

Er hört aufeinmal auf zu sprechen- sein Blick führt diesmal leicht an mir vorbei, da er angestrengt darüber Nachzudenken scheint, was er als nächstes sagen möchte- Oder zumindest WIE er es sagen möchte.
Schon nach diesen Worten aber, fühle ich mich komisch...

Es gab eine Zeit in meinem Leben, da hatte ich mir diese Situation sehnlichst herbei gewünscht- Touya entschuldigt sich bei mir und hat endlich eingesehen, was er mir angetan hat-

aber so einfach ist es nicht.

Diese sache ist viel komplexer, schließlich bin nicht nur ich verletzt, mein vor sich hin murmelndes gegenüber, ist es genau so...

Ich will den rest hören.

Als ich einmal leise auf seufze, hebt der größere seinen Blick sofort und sieht mich mit flehenden Augen an, während er mich bittet hier zu bleiben- er Bräuche bloß noch eine Sekunde.

"Touya- stop, ich hab nicht vor wegzugehen... Aber denk erstmal darüber nach, was du mir eigentlich sagen willst"

Während ich mich mit diesen überraschend ruhigen Worten, auf dem weichen, warmen Gras niederlasse und meine Arme leicht umklammere, tut mein gegenüber es mir gleich, während er Nachdenklich seine Hände knetet.
Ich habe keine ahnung, was ich wohl gerne von ihm hören würde, oder ob es da überhaupt etwas gibt- also kann ich bloß darauf warten, dass er seine nächstens Sätze zusammen bastelt und sie mit mir teilt...

Das er dies überhaupt erst machen muss, ist kein Grund für mich, verärgert zu sein, ganz im Gegenteil sogar- er zeigt mir hier grade Nervosität vom feinsten...

Es beruhigt mich.

Schließlich macht mir eben das nochmal endgültig klar, dass er ernst meint, was auch immer er mir sagen will.
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Die beiden reden endlich wieder miteinander, mal schauen wie's Ergebnis sein wird

Ich hoffe es hat euch gefallen

Everything stays --Shigadabi ff--Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt