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Heute verdammt spät. Sorry. Ab morgen geht der Unterricht wieder los, also verzeiht mir, wenn ich mal vergesse ein Kapitel hochzuladen. Danke.

Viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund.

Rubin & Pradaline

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Die wichtigste Zeit dieses Schuljahres stand bevor. Die Zeit vor den Prüfungen. Für mich bedeutete das: lernen, lernen und noch mehr lernen. Denn anders als andere Schülerinnen der Akademie hatte ich immer noch nicht, am Ende des ersten Jahres, richtige Freunde gefunden. Amara war zwar meine Zimmergenossin und wir verstanden uns auch gut, aber sie verbrachte die meiste Zeit mit den Zwillingen und deren Freunden. Somit sahen wir uns nur im Unterricht, in dem wir immer noch nebeneinandersaßen und beim Essen. Ich konnte es immer noch nicht glauben, dass Damien mich immer noch mit am Tisch sitzen ließ. Aber sobald der Unterricht vorbei war unternahmen die anderen zusammen etwas und ich blieb alleine zurück. In dieser Zeit waren meine Noten das Einzige, das mir Sicherheit gab. Auf sie konnte ich mich verlassen. Zudem kam auch noch der Druck das erste Jahr, in dem diejenigen, die nicht mithalten konnten, aussortiert wurden, zu bestehen, was für mich als Wassermagierin schon schwer war. In den Zwischenprüfungen war ich zwar ziemlich gut gewesen, doch ich wollte kein Risiko eingehen und schwächeln. Ich wollte beweisen, dass ich auch etwas draufhatte. Und somit verbrachte ich meine Zeit in meinem und Amaras Zimmer und lernte oder las. Ich stellte mir hohe Erwartungen für die Prüfungen und lernte und lernte. Außerdem stattete ich hin und wieder der Bibliothek einen Besuch ab und lieh mir neue Bücher aus. Zu meinem Glück gab es dort nicht nur Bücher zum Lernen. Es waren zwar noch ein paar Wochen bis zu den Prüfungen, aber ich fing schon einmal mi dem Lernen an. Zeit genug hatte ich ja.

Auch beim Training mit den Waffen und unserer Magie ging es jetzt in die heiße Phase. Beim Bogenschießen beobachtete uns Levin ganz genau. Es hatte mich sehr gefreut, als er zu mir meinte, dass ich ein Talent fürs Bogenschießen hätte. Das hatte mir enorm viel Selbstvertrauen gegeben, aber es war mir auch peinlich gewesen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, denn normalerweise versuchte ich so wenig wie möglich aufzufallen, damit sich niemand über mich lustig machen konnte. Bei „Kampf mit Magie" stach ich nicht besonders hervor. Ich beherrschte die Grundlagen, aber ich schaffte auch nicht mehr. Ich hatte, wenn ich ehrlich war, ein bisschen Angst vor diesem Teil der Prüfung. Aber der Schlimmste Teil kam ja noch. 

In „Etikette" mussten wir mit einem Partner zusammen tanzen. Ich war nie besonders gut darin gewesen, mit anderen zu sprechen, wenn ich sie nicht kannte und ich traute mich schon gar nicht zu fragen, ob einer der Jungen mein Tanzpartner sein wollte. Ich konnte nur hoffen, dass mir in zwei Wochen ein netter Partner zugeteilt wurde, denn aussuchen durften wir uns unsere Partner nicht. Die Paare wurden von Lady Pátriga zusammengestellt. In „Zaubersprüche" mussten wir nur auswendig lernen, was die Lehrer abfragen würden, ebenso in „Geschichte der Magie". In „Sprachen" mussten wir alte Zaubersprüche übersetzen und im Fach „Tierkunde" würden wir wahrscheinlich irgendwelche Fakten abgefragt werden. Und zu guter Letzt: „Zaubertränke". Mir graute es davor, ein Rezept eines Trankes unter die Nase gehalten zu bekommen und diesen dann in einer bestimmten Zeit herstellen zu müssen, denn ich stand einfach nicht gern unter Zeitdruck. Ich schloss mein Buch und sah aus dem Fenster. Amara war unterwegs mit Damien und würde nicht vor dem Abendessen zurückkommen. 

Ich seufzte und stand von meinem Bett auf. Vielleicht konnte ich ja zu den Ställen gehen und nachsehen, ob man die Tiere besuchen durfte. Ich hatte Glück. Vor dem Stall traf ich auf Miss Briney. „Guten Tag, Leilani.", grüßte sie mich. Ich grüßte zurück und fragte, ob ich mir einmal die Tiere anschauen dürfe. Miss Briney bejahte und zusammen betraten wir den Stall. Die ersten Tiere, die ich erblickte, waren die Greifen. Jeder von ihnen hatte eine Box, an der sein Name stand. Die meisten von ihnen schauten mich neugierig an, andere ignorierten mich einfach. Staunend sah ich mich um. Der Stall war riesig. Als ich das Glucksen von Wasser vernahm, wurde ich hellhörig. Ich folgte dem Gang, an den restlichen Greifenboxen vorbei, bis vor mir der Boden etwas abfiel. Der Anblick, der sich mir bot, war atemberaubend. Ich blickte auf einen riesigen See, in dem ich schemenhafte Gestalten ausmachen konnte. Meine Beine waren wie festgewachsen und ich konnte einfach nur die schöne Landschaft bestaunen. Am Ufer des Sees wuchsen Blumen und allerlei Kräuter und einen Wasserfall gab es auch. Plötzlich näherte sich einer der Schemen der Wasseroberfläche. Als er sie durchbrach, blieb mir der Atem weg. 

Denn was da unten im See schwamm waren Hippocampi. Eines von ihnen sprang aus dem Wasser und ich konnte es mir so genauer ansehen. Es hatte Vorderbeine wie ein ganz normales Pferd, doch anstatt Hinterbeine hatte besaß es einen Fischschwanz und seine Mähne hatte Ähnlichkeit mit einer Flosse. Seine Schuppen, die es am ganzen Körper hatte, schillerten in allen Grün- und Blautönen. In meinen Augen sah es wunderschön aus. „Wenn Schüler besonders gut sind, können sie die Chance erhalten, einen Tierpartner zu bekommen. Bei Wassermagiern sind es die Hippocampi", sagte Miss Briney, die plötzlich neben mir stand. Ich sah wieder hinunter auf den See, in dem die Hippocampi schwammen und fasste einen Entschluss. Ich würde die beste Wassermagierin in meiner Klasse werden und ein Hippocamp als Partner bekommen. 

Viele Stunden später ging ich zurück auf mein Zimmer, in dem ich auch Amara traf, die von ihrem Ausflug mit ihrem Verlobten zurück war. „Hi, wo warst du denn so lange. Normalerweise bist du doch immer im Zimmer und verschlingst ein neues Buch", fragte sie grinsend. Ich streckte ihr die Zunge raus und antwortete: „Ich war im Stall." „Echt? Darf man da einfach so rein?", fragte Amara erstaunt. „Ich habe Miss Briney gefragt." „Aha, und welche Tiere gibt es dort?", fragte meine Zimmergenossin weiter. „Ich habe Greife und Hippocampi gesehen", sagte ich und merkte, dass ich über das ganze Gesicht strahlte. „Verstehe und du warst wahrscheinlich bei den Hippocampi, oder?" Ich nickte und versuchte gar nicht mein Grinsen wieder abzuschalten. „Hast du was dagegen, wenn ich das nächste Mal mitkomme?", fragte Amara. „Nein, natürlich nicht. Ich würde mich sehr freuen." „Okay, abgemacht. Dann zeigst du mir das nächste Mal die Hippocampi." Ich nickte erfreut und wir redeten noch ein wenig über die verschiedenen Tierpartner bis es Zeit zum Abendessen war. Beim Abendessen fiel mir auf, dass Amara und Damien nicht miteinander sprachen. Daraus schloss ich, dass sie sich wieder heftig gestritten hatten. Die Stimmung war dementsprechend schlecht und wir gingen ohne viel miteinander gesprochen zu haben auf unser Zimmer zurück.

Ich war gerade dabei einzuschlafen, als ich ein leises Schluchzen hörte. Ich hörte noch einmal hin. Tatsächlich. Aus Amaras Richtung hörte ich jemanden weinen. Ich stand auf und lief auf Amaras Bett zu. Viel konnte ich in der Dunkelheit nicht erkennen, aber ich sah eine Person auf dem Bett sitzen, den Kopf auf die Knie gelegt, die leise weinte. „Amara?", flüsterte ich leise. Die Person hob den Kopf und ich sah in Amaras tränennasses Gesicht. „Ist alles in Ordnung?", fragte ich sie. „Ja, alles ok. Ich wollte eigentlich nicht weinen, aber irgendwie war das in letzter Zeit ein bisschen viel. Ich mein, ich hab mich mit Damien zerstritten, ich rede nicht besonders viel mit Kian und sonst hab ich auch nicht wirklich jemanden, nicht mal meine Eltern oder meinen Bruder. Ich fühl mich einfach nur allein." 

„Aber du hast doch mich. Tut mir leid, dass du dich meinetwegen mit Damien zerstritten hast. Wenn du willst kann ich dich auch ab sofort in Ruhe lassen, dann musst du auch nicht mit Damien streiten", bot ich ihr an und nahm sie in den Arm. Amara schaute mich entsetzt an. „Was?! Nein! Ich will voll gerne mit dir befreundet sein." „Wirklich?" „Ja. Keine Sorge. Damien wird sich schon wieder einkriegen, aber ich will echt gerne deine Freundin sein", beteuerte Amara. „Willst du etwa nicht mit mir befreundet sein?" „Doch ich wäre voll gerne deine Freundin", sagte ich erfreut. Wir lächelten uns an und Amara wischte sich die letzten Tränen aus dem Augenwinkel. „Geht's wieder?", fragte ich. Sie nickte und ich drückte sie ein letztes Mal bevor ich wieder in mein eigenes Bett ging und wir beide ziemlich schnell einschliefen. Da wir in der Nacht nicht besonders viel Schaf gehabt hatten, liefen wir wie wandelnde Zombies zum Frühstück. „Wie seht ihr denn aus?", begrüßte uns Kian. Damien besah uns nur mit einem missmutigen Blick. „Wir haben uns gestern Abend etwas verquatscht und haben die Zeit vergessen", sagte ich schnell, bevor Amara den Mund öffnen konnte. Sie sah mich dankbar an und wir aßen schon etwas fitter, aber immer noch halb schlafend unser Frühstück.

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Bis Mittwoch. (hoffentlich) ;-)

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