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Hey, viel Spaß beim Lesen und bleibt gesund. Bis Mittwoch.

Rubin &Pradaline

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Ich war nun ein halbes Jahr an der Akademie und hatte nun felsenfest beschlossen, dass „Etikette" nicht zu meinen Lieblingsfächern zählte

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Ich war nun ein halbes Jahr an der Akademie und hatte nun felsenfest beschlossen, dass „Etikette" nicht zu meinen Lieblingsfächern zählte. Ich gab mir zwar Mühe, aber ich schaffte es gerade einmal ins Mittelfeld der Noten in unserer Klasse. Ich hatte nicht mehr mit Kian gesprochen und achtete darauf, den Zwillingen nicht zu nahe zu kommen. In „Zaubersprüche" stellte uns Mister Quint eine neue Schülerin vor. Als ich sie näher betrachtete stellte ich fest, dass sie das Mädchen war, dem Delina und ich das restaurierte Buch gebracht hatten. Dem Mädchen schien es allerdings nicht besonders gut zu gehen, denn es wischte sich schnell die Tränen aus den Augen und setzte sich dann neben Mira, eine Luftmagierin. Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass Mister Quint das Mädchen vorgestellt hatte und konnte nur noch seinen Namen aufschnappen: Prinzessin Amara von Vesteneck. Was mir allerdings sofort auffiel war, dass sie sich anscheinend gut mit den Zwillingen verstand. Na toll. Wieder keine potenzielle Freundin. Nach der Stunde wollte ich gerade das Klassenzimmer verlassen, als ich auf eine Meinungsverschiedenheit aufmerksam wurde. Das neue Mädchen, Amara, legte sich mit Prinzessin Serafina von Helass und ihrer Freundin Komtess Jasmin von Sayori an. Sie schienen sich von früher zu kennen, denn sie redeten nicht besonders förmlich miteinander. Dann schaltete sich auch noch Damien in den Streit mit ein und ich verließ vorsichtshalber leise den Raum. In „Kämpfen mit Waffen" war ich mittlerweile eine der Besten und das Schießen mit dem Bogen machte mir auch viel Spaß. Die Neue hatte sich für den Dolch als Waffe entschieden und stellte sich wirklich nicht schlecht an. Nach dem Unterricht war ich geradewegs in mein Zimmer gegangen und hatte meine Hausaufgaben gemacht. Da heute Dienstag war, hatten wir nur bis zum Mittagessen Schule und hatten den Nachmittag frei. Jetzt lag ich auf meinem Bett und las, als plötzlich ein Schlüssel im Schloss umgedreht und die Tür geöffnet wurde. Allerdings hörte ich das nicht. Das passierte mir manchmal. Ich war total in eine Sache versunken und nahm dann nichts mehr um mich herum war, vor allem wenn ich las. Ein „Hey" ließ mich zusammenzucken und ich sah auf. In der geöffneten Tür stand Amara. Und hinter ihr konnte ich die Zwillinge sehen.

 „Oh...ähm... hallo", stotterte ich leise. „Ich bin Amara. Du bist doch das Mädchen, dass mir das Buch meines Vaters vorbeigebracht hat, oder? Das mit dem Ledereinband.", stellte sich meine wohl neue Zimmernachbarin vor. „Ah ja, ich erinnere mich. Ich bin Leilani", antwortete ich schüchtern und lächelte ein bisschen. „Warte. Na klar, deswegen kommst du mir seit Anfang des Schuljahres so bekannt vor", hörte ich Kian sagen. Auch Damien schien es erst jetzt aufzufallen. „Ihr seid nicht ernsthaft schon ein halbes Jahr mit ihr auf dieser Schule und habt es noch nicht verstanden, oder?", fragte Amara die Jungs und sah die beiden ungläubig an. „Ähm ... wir sehen sie nicht sonderlich oft, Mari", sagte Kian verlegen. „Ernsthaft?", fragte Amara und zog eine Augenbraue hoch. „Ja", sagte er zögerlich. „Oh mein Gott. Jungs. Das ist echt typisch Jungs", regte Amara sich auf bevor, sie mich fragte, welcher Kleiderschrank ihrer war. Ich zeigte ihn ihr und sie fing an ihre Kleidung im Schrank zu verstauen. Nach einer Weile gingen die Zwillinge wieder und ich war allein mit meiner neuen Zimmergenossin. Die sah allerdings ziemlich fertig aus und sobald sie sich bettfertig gemacht hatte, und ins Bett gefallen war, hörte ich schon ihren gleichmäßigen Atem. Na das konnte ja noch heiter werden, wenn eine Freundin der Zwillinge mit mir in einem Zimmer schlief, dachte ich und schlief schließlich auch ein. Am nächsten Morgen weckte ich Amara vorsichtig, die ein Morgenmuffel zu sein schien. Sie sah erst etwas orientierungslos in unserem Zimmer umher bis ihr aufzugehen schien, dass sie nicht zu Hause war. Ich zog mich in der Zwischenzeit um und spürte ab und zu Amaras Blick auf mir. Sie war wahrscheinlich nicht besonders erfreut, dass ich bürgerlich und eine Wassermagierin war.

 Ich seufzte leise. Als ich gerade meine Schultasche packte bemerkte ich, dass Amara schon fertig war und... Es sah aus, als ob sie auf mich wartete. Ich konnte es nicht glauben. Vielleicht war sie doch nicht so schlimm. Zusammen verließen wir das Zimmer und liefen geradewegs den Zwillingen in die Arme. Na toll. Ich machte mich sofort ein bisschen kleiner. „Morgen, Mari. Ich hätte nicht gedacht, dass du schon wach bist", hörte ich Damien sagen. Amara boxte ihn spielerisch. „Sehr witzig, Damie", sagte sie. Ich musste fast bei seinem Spitznamen lachen, verkniff es mir aber als ich Damiens Blick auf mir spürte. Sofort sah ich nach unten. „Hey. Nicht in der Öffentlichkeit und schon gar nicht vor niederen Leuten, Amara", sagte Damien. Ich zuckte innerlich zusammen, ließ mir aber äußerlich nichts anmerken und machte mich leise aus dem Staub. Das Letzte, was ich hörte war, wie Amara zu Damien sagte: „Jetzt hab dich nicht so und lass das arme Mädchen in Ruhe. Sie kann nichts dafür, dass sie eine Bürgerliche ist und unglücklicherweise das Element Wasser erwischt hat." Super. Auch Amara hielt mich für schwach und bemitleidete mich. Ich spürte die Tränen, die mir über die Wange liefen und wischte sie schnell weg. Jetzt keine Schwäche zeigen. Wenn ich niemandem etwas Persönliches erzählte oder zu tief in meine Seele blicken ließ, konnte mich auch niemand dafür hänseln.

Als ich vor der Tür zum Essenssaal stand, hatte ich wieder die undurchdringliche Mauer um mein Herz aufgebaut. Der Essenssaal war wie immer brechend voll. Ich suchte mir wieder meinen Platz an einem Ende der langen Tafel. Dort aß ich stumm mein Marmeladenbrot und hielt nach Amara Ausschau. Ich erblickte sie am Eingang wo sie neben Damien stand. Der setzte sich an seinen gewohnten Platz und Amara setzte sich neben ihn. Ich sah schnell wieder weg bevor mich Damien beim Starren erwischen konnte. Nachdem ich aufgegessen hatte, ging ich schnell an der Gruppe der Zwillinge vorbei. Im Klassenzimmer angekommen setzte ich mich auf meinen Platz in der ersten Reihe und begann zu zeichnen. Ich vermisste meine Stute Lady, die immer so lieb war und mir zugehört hatte, wenn ich mit jemandem reden musste. So hatte sich aber ihr Aussehen in meinen Kopf eingebrannt und ich hatte mir vorgenommen, sie eines Tages zu malen. Mit der Zeit kamen auch die anderen Schüler in den Raum, unter ihnen auch Miras Freundin Nica, die gestern krank gewesen war. Somit müsste sich Amara wohl einen neuen Platz suchen.   

Elemental Academy ~ Der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt