|Kapitel 17| - Die letzte Stadt

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Zögerlich dreht Ava sich zu mir um und geht wieder auf ihren Stuhl zu.

"Ich wollte das alles nie", langsam lässt sie sich nieder.

"Und was bringt uns das jetzt? Das Virus ist trotzdem da. Zahlreiche Kids werden nie wieder das Licht der Welt erblicken, wenn Sie so weiter machen. Und wofür das alles? Ein Heilmittel, das nicht existiert?"

"Noch nicht", meint die blonde, schon etwas in die Jahre gekommene Frau vor mir, "aber bald. Wir sind schon nah dran!"

"Denken Sie ernsthaft man wird Sie in Ruhe lassen, nachdem Sie dieses Heilmittel entwickelt haben? Denken Sie die Kinder hier werden Ihnen je verzeihen? Und ihre Eltern und die zahlreichen, nicht-immunen Leute vor den Stadtmauern? Glauben Sie mir, irgendwann wird Ihre reine Weste mit Blut beschmutzt sein. Und Sie können rein gar nichts dagegen tun. Die Mauer wird fallen, die Cranks werden kommen und holen sich alles zurück, was rechtlich ihnen gehört. Ava: Sie sind in der Unterzahl, nicht die da draußen."

Eine Weile lang sagt sie nichts, dann steht sie auf und bedeutet einer ihrer Wachen mir meine Handschellen wieder anzulegen.

"Komm mit, Minho. Ich möchte dir etwas zeigen."

Verwundert stehe ich auf und gehe hinter ihr her.
Zwei der Wachen gehen in eine andere Richtung, die restlichen beiden folgen mir auf Schritt und Tritt.

"Was ich mich frage", meint sie irgendwann, "wieso hast du nicht versucht zu fliehen? Du hattest heute schon oft genug die Möglichkeit das zu tun."

"Abhauen und streben? Nein danke, ich lehne ab."

Sie dreht sich zu mir um und stellt sich fast direkt vor mich. Wir sind nur noch etwa eine Armlänge voneinander entfernt.

"Tu nicht so, als wärst du so egoistisch. Das Sterben deinerseits steht nicht an erster Stelle. Was ist der eigentliche Grund? Sag es mir, du hast nichts davon es für dich zu behalten."

"Sie hätten mich wieder eingefangen und es dann an Jeremy rausgelassen. Oder den anderen hier. Wenn Jer und ich es tatsächlich geschafft hätten zu entkommen, wohin hätten wir gehen sollen? Da warte ich lieber hier."

"Warten? Auf was wartest du?"
Ava sieht mich stirnrunzelnd an.

"Ich habe es Ihnen schon gesagt", meine ich dann schulternzuckend, "sie werden kommen."

Daraufhin erwidert sie nichts, sondern dreht sich einfach wieder um und läuft weiter den Gang entlang.

Ich versuche mir so gut es geht ein Bild der Vernetzungen und Flure in meinem Kopf zu erschaffen, doch dieses Gebäude ist schlimmer als das Labyrinth. Und außerdem komme ich nicht oft genug hier herum, um Muster abzulaufen und Wege auszuprobieren.

Irgendwann bleibt Ava stehen und ich kann gerade noch anhalten, ohne direkt in sie hinein zu rennen.

"Wir sind da", sagt sie dann und öffnet mithilfe ihrer Schlüsselkarte die Tür.

Mein Blick fällt auf den Gang vor mir, indem ich noch nie war.
Links und rechts vom Flur befinden sich unzählige Glasscheiben, hinter denen verschiedene Räume und Laboratorien zu sehen sind.

Ernneut bleibt Ava Paige stehen, dreht sich nach rechts und sieht in ein leeres Behandlungszimmer.

"Ich war hier noch nie", meine ich dann und sehe sie an.
Ich versuche meine Verunsicherung zu überspielen.
Was passiert jetzt mit mir?
Dieser Stuhl, an dem Hand- und Fußfesseln angebracht sind, ruft nur so nach Tests, Spritzen oder anderem, grausamen Zeug.

Weil ich dich finde || Maze Runner -Minho FF ||Where stories live. Discover now