- Kapitel 9 -

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Als Franny in mein Zimmer kommt und mich zum Essen ruft, findet sie mich heulend auf dem Boden. „Hey Süße, warum weinst du? Ist was passiert?", fragt sie besorgt und setzt sich zu mir. Ich schüttele den Kopf und lege meinen Kopf auf ihre Schulter. Für einen kurzen Moment bleiben wir auch so. Mein Handy vibriert und ich lege das Bild vorsichtig auf den Boden. Die Nachricht ist von @the.real.martinez:

»Es ist schön mit einer Nachricht von dir geweckt zu werden. Das kannst du gerne öfters machen. Kann ich endlich deine Nummer haben oder muss ich warten bis wir heiraten?«

Seine Nachricht bringt mich zum Lächeln.

Franny hilft mir hoch und wir gehen gemeinsam in die Küche. Währenddessen schicke ich Aiden meine Nummer.

Wir sitzen am Esstisch und keiner spricht. Dafür bin ich dankbar. „Hey ich erzähle euch heute Abend dann alles in Ruhe, jetzt ist mir noch nicht wirklich danach, okay?" Abby und Franny nicken, obwohl Franny mich gerne ausfragen würde, nimmt sie Rücksicht.

Nachdem ich mein Geschirr abgewaschen habe, stehe ich auf und gehe in mein Zimmer. Das Bild stelle ich auf meine Kommode, sodass ich es sehe, wenn ich im Bett liege. Soll ich mich bei Logan per E-Mail bedanken oder soll ich das lieber morgen nach der Vorlesung machen? Ich bin so verwirrt, weil ich nicht weiterweiß. Ich setze mich an die Hausarbeit, bevor Ramona dann in zwei Stunden zum Skizzieren kommt. Ich bin so vertieft in meine Arbeit, dass ich nicht merke wie Franny mir einen Teller mit geschnittenem Obst hinstellt. Erst als sie schon aus der Tür marschiert, merke ich es. Mein Handy klingelt. Es ist eine nicht gespeicherte Nummer.

„Hallo?" frage ich. „Guten Tag, Schönheit!" Es ist Aiden. Wir telefonieren kurz, weil er wissen will wie es mir geht und was ich so mache. Er fragt ob wir heute Abend facetimen wollen und ich sage zu. Als er auflegt sagt er noch, dass er sich auf später freut.

Es klingelt an der Tür und ich lasse Ramona rein. Sie ist auf die Minute pünktlich. Ohne Zeit zu verlieren, hole ich uns was zu trinken, während sie ihre Skizzen in meinem Zimmer ausbreitet. Als ich mit zwei Tassen Früchtetee zurückkomme, sitzt Ramona im Schneidersitz auf den Boden. Sie erzählt mir von ihren Ideen und ich gebe ihr Tipps bezüglich ihrer Farbauswahl. Sie wiederrum hilft mir beim Schriftzug.

Um 19 Uhr entschließen wir uns dazu Pizzen bei unserem Lieblingsitaliener um die Ecke zu bestellen. Meine Skizze ist soweit fertig und es fehlen nur noch ein paar Schattierungen. Auch Ramona's Werk neigt sich dem Ende zu. Lediglich ein paar Feinschliffarbeiten fehlen noch.

Völlig müde und erschöpft lassen wir uns auf der Couch im Wohnzimmer nieder, essen unsere Pizzen und schauen uns die Serie „You – Du wirst mich lieben" an

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Völlig müde und erschöpft lassen wir uns auf der Couch im Wohnzimmer nieder, essen unsere Pizzen und schauen uns die Serie „You – Du wirst mich lieben" an. „Der Typ ist so ein Psycho, der kann nur ein Skorpion sein!", kommt es aus Ramona raus. Ich drehe mich empört zu ihr um, da mein Sternzeichen Skorpion ist und ich es verteidigen muss. „So schlimm sind wir doch gar nicht!", kommt es aus mir raus. Franny, die aus der Küche alles mitbekommen hat, stößt zu uns und verzieht die Miene. „Doch seid ihr.", sagt sie schlaff und verlässt das Wohnzimmer. Ramona lacht, weil sie jetzt beide gegen mich geschossen haben. Ich blicke zu Ramona und sage provozierend: „Du bist nur neidisch, weil wir das krasseste Tier im Wasserkreis sind und du als Krebs, nun mal eine Pussy bist." Ramona muss so laut lachen, dass sie sich fast an ihrer Pizza verschluckt.

Gegen 22 Uhr macht sich Ramona auf den Heimweg und ich räume den Müll weg, den wir im Wohnzimmer hinterlassen haben. Zurück in meinem Zimmer, werfe ich mich aufs Bett und sehe auf meinem Handy, dass ich einen verpassten Facetime-Anruf habe. Natürlich von Aiden. Ich rufe zurück. Als er rangeht, ist es sehr laut im Hintergrund. „Hey Rachel, Moment ich gehe in ein anderes Zimmer", sagt er schnell. Während er durch den Flur in ein anderes Zimmer läuft, höre ich Frauen im Hintergrund kichern. Das gefällt mir nicht. Was er wohl die ganze Zeit gemacht hat? Und die Frage ist eher: Mit wem? Aiden setzt sich und platziert sein Handy so, dass ich ihn von Kopf bis zur Brust sehen kann. Im Hintergrund sehe ich, dass er auf jeden Fall in einem Schlafzimmer ist. Das Zimmer muss, wenn man von der rosanen Tapete ausgeht, 100% einem Mädchen gehören.

„So jetzt aber. Hörst du mich?" Ich nicke. „Wo steckst du?", frage ich ein bisschen zu piepsig. Ich will nicht angepisst klingen, doch leider kommt es eine Oktave zu hoch aus mir heraus. „Ich bin bei Freunden", sagt er schlaff. Bei Freunden, aha. Sonst haben diese Freunde auch Namen, heute aber nicht. Was wohl bei denen eines Tages auf dem Grab stehen wird? Die Namenlosen?

Ich hole tief Luft und lächele nur. Ich erzähle von meinem Nachmittag mit Ramona und dass meine Skizze endlich fertig ist. Während ich erzähle, streift er sich die Haare hinter die Ohren. Oh Martinez, hör auf damit, das bringt mich noch auf falsche Gedanken. Während wir reden, höre ich wie die Tür bei ihm aufgerissen wird und eine weibliche Stimme erklingt: „Ach hier steckst du! Komm doch wieder rüber, ich fange schon an dich zu vermissen." Die Stimme kichert daraufhin und Aiden schaut mich erschrocken an. Ich bin sprachlos - er anscheinend auch.

Ich sage ihm kurz angebunden, dass ich müde bin und lege auf. Natürlich bin ich nicht müde, sondern einfach nur schockiert. Ich habe ihn nicht mal ausreden lassen. Das war mir zu viel. Mein Handy stelle ich sofort auf Flugmodus, da ich jetzt einfach meine Ruhe haben will. Ich setze mich auf mein Bett und starre das Bild an. Was zum Teufel war das? Träume ich oder ist das gerade echt passiert? Ich bin so wütend, dass ich am ganzen Körper zittere. Wenn ich wüsste wo er steckt, wäre ich jetzt sofort zu ihm gefahren und hätte ihm eine mit der Pfanne übergebraten. In meinen Gedanken gefangen, fällt mir der Spruch von vorhin ein, den mir Ramona gedrückt hat. Dass wir Skorpione Psychopaten seien. Na gut, vielleicht sind wir das auch ein wenig, aber mit gutem Grund!

Ich hole meine Airpods aus meiner Nachttischschublade und scrolle durch mein Spotify. Ich finde das passende Lied und lege mich hin.

Somewhere only we know von Keane - einer meiner Lieblingssongs. Ich stelle mir den Wecker für Morgen und mit den Kopfhörern in den Ohren fallen mir die Augen zu.

 Ich stelle mir den Wecker für Morgen und mit den Kopfhörern in den Ohren fallen mir die Augen zu

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