▫️Gurken▫️

898 55 15
                                    

Jimin PoV

"Mimama?" Rufe ich, als ich gerade aus dem Badezimmer komme, es ist schon spät und ich war gerade duschen.
Ich bin schon seit einer Woche hier in Busan und meine Oma kümmert sich mehr als sonst um mich.
Ich habe ihr von allem erzählt, was mit Jungkook vorgefallen ist und sie konnte es kaum fassen.

"Ja?" Antwortet sie von unten.

"Wo ist der Föhn?"

"In der letzten Schublade. Und beeil dich, es gibt gleich essen!"

"Okay, danke!" Damit gehe ich zurück ins Badezimmer und suche weiter nach dem blöden Haartrockner.
Als ich ihn endlich gefunden habe, schließe ich ihn an und beginne meine Haare zu föhnen.
Dabei stehe ich noch Oberkörperfrei vor dem Spiegel.

Als meine Haare soweit trocken sind, lege ich den Föhn ab und sehe mich im Spiegel an.

Ich bin nicht alleine.. Wir sind zu zweit.. Sage ich mir selbst und streiche über meinen Bauch, während ich meine Tränen zurück halte.
Ich werde dafür sorgen, dass du normal aufwächst.. Auch wenn du keinen Appa hast..
Ich bin auch nur mit Großeltern aufgewachsen..
Wobei.. Mich hat man als unnormal bezeichnet.

Schniefend wische ich über meine Augen und ziehe schnell ein Tshirt über, ehe ich runter gehe und mich an den Tisch zu meinen Großeltern setze.

.

"Mimama? Haben wir Gurken?" Frage ich und sehe sie an.
Verwirrt blickt meine Oma zu meinem Opa.

"Gurken?"

"Ja, Essiggurken." Widerhole ich mich.
Ich habe keine Ahnung wie ich jetzt auf Essiggurken komme, aber ich habe das Gefühl, dass nur diese meinen Hunger stillen können.

"Nicht das ich wüsste.." Sofort beginne ich zu schmollen, da ich gerade nichts mehr will, als Essiggurken.

"Ich gehe welche kaufen." Sage ich entschlossen und stehe auf.

"Jimin, wir haben halb acht." Lacht meine Oma leicht.

"Na und? Der Supermarkt hat noch bis acht Uhr auf und ist nicht weit weg von hier. Ich bin in zwanzig Minuten wieder da. Braucht ihr noch etwas?" Frage ich, während ich schon meine Schuhe anziehe und nach meiner Jacke greife, in welcher auch mein Portemonnaie ist.

"Nein.. Opa geht gleich sowieso weg und Jimin? Sei vorsichtig, okay?"

"Bin ich, bis gleich." Ich nehme noch schnell meinen Schlüssel und verlasse das Haus.
Die kühle Luft ist einfach wunderschön und sehr beruhigend. Generell ist es hier in Busan um diese Zeit sehr ruhig. Man trifft kaum andere Menschen und Autos fahren auch kaum welche vorbei.

Langsam schlendere ich durch die Straßen und laufe dem altbekannten Weg entlang.
Nach fünf Minuten erreiche ich auch schon den kleinen Laden.
Schnell nehme ich einen Korb und beginne meinen Einkauf.
Auf dem Weg zu den Essiggurken packe ich noch ein paar andere Süßigkeiten ein. Als Vorrat nehme ich erstmal drei Gläser an Gurken mit.
Etwas unschlüssig stehe ich noch vor dem Regal.

Soll ich auch noch ein paar Heringe mitne-.... Moment mal.. Ich mag gar keine Heringe..
Ich nehme trotzdem welche mit.

Also hole ich auch noch den Fisch, den ich sonst nie gegessen habe und stöbere noch ein wenig herum.

"Jimin?" Werde ich dann an der Schulter angefasst, weswegen ich mich sofort umdrehe.
"Ja, tatsächlich. Was machst du ganz alleine hier?"
Vor mir steht Jisoo. Wir waren damals in einer Klasse. Ich habe sie seitdem ich nach Seoul gezogen bin nicht wieder gesehen.

"Ähm.. Ich besuche meine Großeltern.. Und gerade bin ich einkaufen." Erkläre ich zögerlich und weiß nicht so recht, was ich tun soll.
Zwar hat Jisoo mich damals nicht gemobbt und soweit ich weiß hat sie die Lügen auch nicht weiter verfolgt oder geglaubt, aber wir hatten auch nie etwas miteinander zu tun.

"Du hast dich gut gemacht.." Lächelt sie mich schüchtern an.

"Danke.. Du dich aber auch." Gebe ich das Kompliment zurück, da sie wirklich hübsch geworden ist.

"Wie ist es so in Seoul? Ich hoffe doch sehr... Es geht dir dort besser?"

"Ja.. mir geht's besser. Danke der Nachfrage. Und wie geht's dir? Bist du in Busan geblieben?" lenke ich schnell von mir ab, da ich weder darüber reden noch darüber nachdenken möchte.
Ich weiß nicht wie lange wir noch dort im Gang standen und miteinander geredet haben, aber es ist schön, jemanden hier zu haben, der einen nicht hasst, oder verabscheut.

"Lisa wartet bestimmt auf mich.. Ich sollte dann mal.. Es war schön mit dir zu reden. Schönen Abend noch.." Verabschiedet sie sich, was ich ihr gleich tue und sich unsere Wege wieder trennen.
Schnell bezahle ich die ganzen Sachen und laufe wieder nach Hause.

Jisoo und Lisa also.. Denke ich noch und muss lächeln. Die beiden waren damals schon immer sehr gut befreundet, aber waren einfach zu unsicher, was sich jetzt wohl geändert hat.

Auf dem Weg laufe ich an einem kleinen Spielplatz vorbei.
Mimama war früher immer mit Taehyung und mir hier.. Überlege ich.
Tae war einfach schon immer mein aller bester Freund und das wird sich wahrscheinlich auch niemals ändern.

Irgendwann werde ich mit dir und deinem besten Freund hier sitzen.. Rede ich in Gedanken und fasse auf meinen Bauch.
Ich liebe dieses Kind jetzt schon und ich bin bereit, es alleine groß zu ziehen, solange es glücklich aufwachsen kann, werde ich auch glücklich sein... Wenn auch ohne Jungkook...

Morgen werde ich anfangen nach einem Job zu suchen, damit ich etwas dazu verdienen kann, solange es eben geht.

Als ich wieder bei Omas Haus ankomme, sehe ich schon von weitem ein Auto vor unserer Tür stehen.

Wer ist denn jetzt noch bei uns?

Ich greife nach meinem Schlüssel und schließe leise die Tür auf, ehe ich schnell meine Schuhe ausziehe und schon hoch in mein Zimmer laufen will, damit ich endlich diese blöden Gurken essen kann.

"Jimin? Hier ist jemand für dich."

ℍ𝕖𝕒𝕣𝕥 & 𝕊𝕖𝕠𝕦𝕝 / ✔️𝓙𝓲𝓴𝓸𝓸𝓴Onde histórias criam vida. Descubra agora