Berthold x Reader

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Ächzend lege ich mich auf Bett und drehe mich auf den Bauch, das Gesicht zu dem braunhaarigen Jungen gewandt. Mit einem Nicken begrüßt er mich und starrt weiterhin an die Decke.

"Hey."

Ich lege meinen Kinn auf die Arme und beobachte ihn von der Seite. Das braune, weiche Haar, die grünen, wachsamen Augen, das schlanke Gesicht und das kleine Lächeln, welches mich selber zum lächeln bringt. Es ist schon Abend, durch das Fenster leuchten die letzten Strahlen der untergehenden Sonne rein und tauchen das Zimmer in orangenes Licht. Ich streiche mir eine (H/C) Strähne weg und blicke aus dem Fenster. Die anderen Kadetten sind gerade in der Speisehütte, Berthold hat wie so oft am Abend keinen Hunger und ist auf sein Zimmer gegangen. Jedes mal habe ich mich gefragt, wo er hingeht und was er tut. Und ein Mal, etwa vor einem halben Jahr, bin ich ihm gefolgt. Er geht immer auf sein Zimmer und legt sich oben auf das Hochbett, wo er die Beine an die Wand lehnt und einfach vor sich hin starrt. Beim ersten Mal fand ich es gruselig, doch mittlerweile bin ich schon dran gewohnt.

Seine Beine sind zu lang, weswegen er sie immer mit gebeugten Knien anlehnt, und sein Kopf stößt an die Kante des Bettes, weil er sich quer legt.

"(Y/N)?"

"Hm?"

Verträumt spiele ich mit seinen braunen Haaren. In dem letzten halben Jahr sind wir gute Freunde geworden. Er gibt mir Tipps beim Benutzen des 3DMA, ich helfe ihm im Nahkampf. Trotz seiner Größe ist er nicht besonders stark, oder auch wenn, weiß er einfach nicht, wie er seine Stärke umsetzen soll.

"Wieso bist du mir damals gefolgt?"

Ich stoppe bei meinem Tun und gucke ihn fragend an.

"Von wo kommt die Frage?"

Er zuckt mit den Schultern, seine Arme sind wie immer unter ihm hinter seinem Rücken gekreuzt. Ich atme geräuschlos aus und lege meinen Kopf seitlich, so, dass ich das Fenster im Blick habe.

"Du bist Abends immer weggegangen, mit der Ausrede, dass du keinen Hunger hast. Ich fand es seltsam, weil wir den ganzen Tag lang trainieren, wie kann man denn da keinen Hunger haben? Ich war immer total neugierig und einmal bin ich dir gefolgt."

Ich wende mich wieder ihm zu, als er nickt und vorsichtig mit seiner Ferse gegen die Wand klopft. Einige Zeit lang bleibe ich so liegen, bis ich mich aufsetze und ihn nun von oben anschaue.

"Wieso liegst du eigentlich so? Weil ich habe gehört, dass du sogar so schläfst. Ist es nicht total unbequem?"

Berthold zuckt mal wieder mit den Schultern und blickt mir in die Augen.

"Ich weiß nicht. Ich finde es bequem. Willst du auch mal ausprobieren?"

Zögernd nicke ich, er rückt zur Seite und ich lege mich neben ihn. Sein Arm streift meinen, weswegen ein Schauer über meinen Rücken läuft. Ich lehne meine Beine an die Wand und positioniere mich genauso wie Berthold. Meine Beine sind viel kürzer als seine, weswegen ich sie voll ausstrecken kann. Still liegen wir, in der gleichen Position, sein Arm an meinen gedrückt, die Gesichter an die Decke gewandt. Ohne auch nur ein Wort zu sagen rückt er etwas an mich ran und dreht sein Gesicht in meine Richtung, wonach er es in meinen Haaren vergräbt.

"Wieso kommst du hier hin?", frage ich ihn und lausche seinen Atemzügen.

"Hier habe ich Zeit für mich. Ich kann nachdenken oder auch einfach nur entspannen. Es tut gut."

Er schluckt hörbar und rückt von mir weg.

"Was ist los? Willst du es mir erzählen?"

Ich merke, wie er zögert.

"I-ich würde es gerne, (Y/N). Wirklich. A-aber ich kann nicht."

Er rückt noch weiter von mir weg, sein Arm berührt jetzt nicht mehr meinen, weswegen ich kurz traurig werde. Jetzt schon vermisse ich die angenehme Wärme die von ihm ausging, doch ich zeige es nicht.

"Ok."

Stille. Vorher war es eine Angenehme, jetzt jedoch nicht mehr.

"Freust du dich schon auf die Abschlussfeier in zwei Tagen?"

Ich nicke. Wieder Stille. Wie gerne ich jetzt einfach weggehen würde, einfach verschwinden. Seufzend setze ich mich auf und lasse die Beine aus dem Bett hängen.

"Ich glaube, ich sollte gehen."

Gerade will ich springen, als er mich am Handgelenk fasst.

"Nein, bleib. Bitte."

Nervös nicke ich und setze mich wieder neben ihn, als er wieder anfängt, die Decke anzustarren. Wieso will er, dass ich hier bleibe, wenn er eh nur an die Decke starrt? Ich seufze wieder. Und was sollte ich hier jetzt tun? Berthold rückt wieder etwas von mir weg und klopft auf die Stelle neben sich, seine grünen Augen bohren sich in meine (E/C).

Ich lege mich neben ihn. Mal wieder Stille.

"Ich mag dich, (Y/N)."

Mein Atem verschnellert sich. Wie bitte?

"Mehr, als ein normaler Freund es sollte. Und ich gebe zu, dass ich es nicht mag, wenn du mit Reiner oder den anderen Jungs redest. Ich weiß, dass es komisch klingt und ich kein Recht dazu habe, so eifersüchtig zu sein. Ich verstehe es, wenn du mich nur wie einen Freund siehst. (Y/N)-"

"Ich mag dich auch, Berthold."

Perplex dreht er seinen Kopf in meine Richtung. Immer noch gucke ich ihn nicht an, doch lächel.

"Mehr, als ein normaler Freund es sollte. Und ich gebe es zu, dass ich es nicht mag, wenn du mit Annie oder den anderen Mädels redest. Ich weiß, dass es komisch klingt und ich kein Recht dazu habe, eifersüchtig zu sein. Ich verstehe, wenn du mich nur als eine Freundin siehst. Ich verstehe, doch akzeptiere es nicht.", wiederhole ich seine Worte und drehe mich lächelnd zu ihm. 

Er lächelt mich an und sein von Liebe getränkter Blick setzt mir endgültig zu. Ich setze mich auf und gebe ihm einen Kuss auf die Wange, wonach ich mich wieder hin lege und seinen Blick erwidere. 

Mein Herz schlägt wie verrückt gegen meine Brust und will raus, die Schmetterlinge im Bauch machen Gruppenkuscheln und rollen in meinem Magen rum.

Vorsichtig greift er nach meiner Hand, welche ich zärtlich drücke.

Grüne Augen auf (E/C).

Hand in Hand.

Nebeneinander.

Während die Sonne hinter dem Fenster langsam untergeht.






Mein erster One-Shot._.
Ich hoffe er gefällt euch:)
Ihr könnt mir gerne schreiben(hier oder pv), wenn ihr wollt, dass ich ein One-Shot mit einem Charakter eurer Wahl schreibe:)
Bis dann:3

Anime One-ShotsWhere stories live. Discover now