Überwindungen

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Ich lebe jetzt seit einer Woche in Tower. Die Avengers gehen mir aus dem Weg. Aber das ist meine Schuld. Ich bin ihnen von Anfang an ausgewichen und habe sie verscheucht. Es ist besser so. Ziemlich schnell habe ich mir gemerkt, wann wer wo war. Jetzt war ich überall wo sie nicht sind, zu einer Zeit, wo niemand da ist.

Aber heute ist es anders. Sie haben sich ein Plan ausgedacht. Was sie genau von mir wollen, weiss ich noch nicht. Schon früh am Morgen hat es plötzlich an der Tür geklopft, und Romanoff ist hineingekommen, ohne meine Erlaubnis. Da ich wusste, dass sie nicht einfach gehen würde, ignorierte ich sie. Sie machte es sich auf der Couch bequem und wartete. Ich ging meiner Beschäftigungen nach, ohne mein Zimmer zu verlassen. Ich wollte nicht, dass sie sieht wann ich wo hinging, und dann dort auftauchte. Das hielt aber nicht so lange wie ich es mir gewünscht hatte. Nach ein paar Stunden, begann es echt zu nerven. Ich klappte mein Buch zusammen und ging mich umziehen. Als ich aus meinem Schlafzimmer kam, sah sie mich neugierig an.

"Wohin gehen wir?", fragte sie.

"Ich gehe trainieren. Was du machst ist mir egal. Lass mich einfach in Ruhe», antworte ich leicht schnippisch. Sie sprang auf und lächelte mich an.

"Ich komme mit! Und die Jungs haben sicher auch nichts gegen ein bisschen Bewegung. Warte ein Moment. Ich schreibe ihnen." Bevor ich etwas protestieren konnte, hat sie die Nachricht schon verschickt und verliess mein Zimmer. Ungläubig sah ich ihr hinterher. Als ich keine Anstalt machte, mein Zimmer zu verlassen, kam sie nochmals zurück und packte mich am Handgelenk. Zum Glück war es meine linke. Trotzdem zuckte ich erschrocken zusammen und stemmte mich gegen sie. Genervt verdrehte sie die Augen, ehe sie mich weiterzerrte. Wütend begann ich zu fluchen und wollte mein Handgelenk aus ihrem Griff lösen. Es wäre mir ein leichtes, sie zu Boden zu ringen. Aber ich habe mir geschworen, niemanden mehr zu verletzen. Mit einem geübten Handgriff verdrehte sie mein Arm auf mein Rücken und beugte sich etwas vor.

«Entweder du kommst jetzt mit, und wir trainieren alle ein bisschen zusammen, oder ich werde dein Zimmer für die nächsten drei Wochen belagern und Jarvis auf dich hetzten. Bis jetzt waren wir noch nett. Das kann sich aber schnell ändern», zischte sie mich ins Ohr. Ich biss meine Lippen zusammen, ehe ich mich aus ihrem Griff befreite und wütend an ihr vorbeistampfte. Die Trainingsstunde wäre wohl schneller vorbei, als die drei Wochen. Ich wollte das so schnell wie möglich hinter mich bringen. Auf dem Weg trafen wir auf Rogers und Barton. Das Trio begann auch sogleich zu quatschen, während ich genervt vor ihnen herging. Ich stiess die Tür auf und stampfte durch den Trainingsraum. Ich schmiss meine Sachen auf die Bank und band meine Haare zusammen. Wieder einmal trug ich lange Kleidung und Handschuhe. Auch wenn Barnes und JARVIS davon wussten, sie haben sich zum Schweigen verpflichtet.

JARVIS machte mein Training Protokoll schon mal bereit. Ich war so oft hier, dass er schon wusste wie das ganze ablief.

"ähm... Tessa? Was wird das?", fragt Barton leicht nervös. Ich sah sie nicht an.

"Ich mach mein Training. Was macht ihr?", fragte ich provozierend. Bevor sie aber antworten konnten, gab JARVIS das Startsignal und ich rannte los. Ich konzentrierte mich ganz alleine auf die Hindernisse und das Training. Mein Kopf wurde endlich leer. Nein, leer ist der falsche Ausdruck. Er konnte wieder klar denken. Meine Gedanken kreisten um Hydra, Barnes und um mich selbst. Aber die Andern störten meine Ruhe. Ich war wütend auf sie. Vor allem auf Romanoff, weil sie mich den ganzen Tag schon geärgert hat. Meine Schläge wurden härter und schneller. Ich liess meine ganze Wut im Training aus. Ist auf jeden Fall besser, als die Kontrolle zu verlieren und ein paar Avengers u Brei zu prügeln. Bei dem Gedanken geriet ich ins Stocken und wurde unachtsam. Mir wurde eine gepfeffert und ich schlidderte ein paar Meter zurück. Wütend und frustriert blieb ich auf der Matte liegen, und versuchte meine Wut zu kontrollieren.

Tell me the truthWhere stories live. Discover now