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Du gehst entschlossen auf die Stadt vor dir zu, wobei du darauf achtest, auf keinen Fall zu nah am schlammigen Weg zu gehen. Nicht, dass dir noch das gleiche passiert wie den beiden Waldtrollen. Es dauert nicht lange, bis du am Tor der Stadt angekommen bist. Über ihm steht mit schnörkeliger Schrift der Name der Stadt – »Rook«.

»Wer da?«, ruft jemand von einem der Wachtürme zu dir herab.

Du nennst deinen Namen und möchtest dich gerade weiter vorstellen, als das Tor schon aufgeht. Wahrscheinlich sind die Leute hier es gewohnt, dass viele Besucher in ihre Stadt wollen. Als du durch das Tor gehst, wird es hinter dir wieder verschlossen und du findest dich in einem wirren Labyrinth aus unzähligen Straßen, Gassen, Häusern, Türmen und anderen winzigen oder riesigen Gebäuden wieder. Verschiedenste Wesen aus allen Ecken der Shadowlands tummeln sich hier herum. Du stellst erstaunt fest, dass beinahe jedes Gebäude mit ungewöhnlichen und teils sehr futuristisch aussehenden Statuen, Mustern oder Reliefs verziert sind.

»Aus dem Weg, Pöbel!«, ertönt von irgendwo her eine tiefe Stimme. »Macht Platz für die Rosenfürstin! Macht Platz für die Beste der Besten!«

Aufgeregtes Geschrei ertönt. Die Menge gerät in Bewegung und zerrt dich mit sich. So wird ein breiter Durchgang für eine Prozession frei, die kleiner ist, als du erwartet hast. Du versuchst, einen Blick auf die Person zu erhaschen, die in der Sänfte über den Platz getragen wird, aber die Vorhänge sind zugezogen. Also fragst du einen freundlich aussehenden Kobold neben dir: »Wer ist das?«

»Neu hier, was?«, lacht der Kobold und rückt sich den Hut zurecht, der seine Glatze nur behelfsmäßig verdeckt. »Das ist Larai Acryla, die Fürstin von Rook. Sie regiert hier, nachdem ihr Mann gestorben ist. Einige behaupten, dass sie ihn selbst umgebracht hat, um an mehr Macht zu kommen. Einige finden sie zwar recht hübsch, aber in ihrem Inneren ist sie eine kleine Bestie. Der Name Rosenfürstin passt ziemlich gut zu ihr.«

»Wo geht sie denn hin?«, erkundigst du dich. »Beziehungsweise, wohin wird sie getragen?«

»Wahrscheinlich zur Arena«, erklärt der Kobold. »Diese Woche gibt es die großen Kämpfe um den Titel des besten Kriegers der Stadt. Bisher hatte die Rosenfürstin diesen Titel inne, aber letztes Jahr hat Eisenflügel ihn ihr weggeschnappt. Er müsste hier auch bald vorbei kommen.« Der Kobold stellt sich auf die Zehenspitzen, was bei seiner Größe allerdings nicht viel bringt.

»Wie auch immer«, fährt er dann fort. »Die Kämpfe sind sehr spannend. Jeder kann mitmachen, man kann auch einfach Wetten abschließen. Das mache ich immer. Da kann man ziemlich viel Geld mit verdienen. Wenn man kämpft allerdings auch. Vielleicht sogar noch mehr. Aber«, er lacht, »man muss schon einer wie Haudrauf sein, um es als Kobold im Kampf weit zu bringen.«

Er hält inne und schaut dich an. »Bevor ich ununterbrochen weiterrede, sollte ich mich vielleicht erstmal vorstellen. Ich heiße Phin.«

»Angenehm«, sagst du und stellst dich ebenfalls vor. »Rook scheint eine sehr... ungewöhnliche Stadt zu sein. Wie kommt das?«

»Oh, das liegt an den Gelehrten in unserer Bibliothek«, antwortet Phin. »In Rook befindet sich die größte und berühmteste Bibliothek der Shadowlands. Sie ist in diesem riesigen Turm, dort, den Hügel rauf!«

Er deutet in Richtung einer breiten Straße, die in gerader Linie eine leichte Erhebung hinauf führt und vor einem gigantischen, weißen Turm endet. Auf seiner Spitze scheint eine helle Kugel aus Licht zu glühen.

»Die Bibliothek ist so groß, dass man teilweise Jahre braucht, um an eine Information zu kommen, wenn man nicht genau weiß, wonach man sucht«, erklärt Phin. »Selbst die Gelehrten verirren sich manchmal. Dafür sind sie die weisesten und schlausten Leute, die es in den Shadowlands gibt. Aber sehr schweigsam. Sie haben Angst, dass die Rosenfürstin mit ihrem Wissen irgendwelche schrecklichen Sachen anstellt. Es reicht schon, dass der Großteil der Gebäude in Rook so, um es in deinen Worten auszudrücken, ungewöhnlich aussieht.«

»In der Tat, ungewöhnlich.« Wieder schaust du dir die Reliefs und Statuen an. »Was gibt es hier sonst noch so?«

»Händler gibt es hier natürlich«, informiert der Kobold dich. »Es kommen täglich irgendwelche Reisende nach Rook, um hier Sachen zu kaufen, die es sonst nirgendwo gibt. Selbst Händler aus der Eisklamm und aus dem Dunklen Forst kommen hierher, um ihre Waren anzubieten. Zurzeit ist auch ein berühmter Schneider aus Vanat da. Was noch interessant ist, sind die Werkbänke.«

»Werkbänke?«, hakst du nach.

»Du kannst dir eine für zwei Kupfermünzen mieten, wenn du die Straße dort entlang gehst«, erklärt Phin dir und zeigt in die entsprechende Richtung. »Dort wirst du alle Werkzeuge haben, die du brauchst, um irgendwelche Sachen herzustellen. Und du hast eine ausreichend große Arbeitsfläche.« Der Kobold tippt sich an den Hut. »Ich muss jetzt leider los. Arbeit und so. Ich wünsche dir viel Spaß bei deinem Aufenthalt hier! Falls du ein Gasthaus brauchst, um dort zu übernachten«, er wedelt mit der Hand in eine andere Richtung, »das Gasthaus »Mondträume« ist das günstigste. Nur eine Silbermünze. Auf Wiedersehen!«

Der Kobold rückt ein letztes Mal seinen Hut zurecht und taucht dann in der Menge unter, bevor du dich vernünftig bei ihm bedanken kannst.

Was tust du?

a) Du kennst Tumi und Milli. (Kapitel 21)

b) Du gehst zu den Händlern. (Kapitel 19)

c) Du gehst zum Schneider. (Kapitel 61)

d) Du gehst zu einer Werkbank und bezahlst 2 Kupfermünzen für die Miete. (Kapitel 6)

e) Du gehst in ein Gasthaus, um zu schlafen, und bezahlst 1 Silbermünze. (Kapitel 7)

f) Du gehst zur Bibliothek. (Kapitel 14)

g) Du gehst zur Arena. (Kapitel 2)

h) Du verlässt Rook und gehst weiter in die Mondebene. (Kapitel 26)



























Hassliebe (Kapitel 7)

oder

Liebeshass (Kapitel 15)

Shadowlands IV - In der MondebeneWhere stories live. Discover now