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Sie steht mit den Rücken zu mir gewandt an der Theke. Ihr langes, schwarzes Haar wellt sich leicht. Das Licht der Küche ist grell und klar. Der Boden ist aus weichem, hellbraunem Holz. Auf dem Esstisch ist eine blaue Vase mit frischen Rosen.
Es ist schön hier, gemütlich. Das ganze Haus wirkt so einladend.

Ich stehe lässig an die Wand gelehnt und sehe ihr zu, wie sie Olivenöl in die Pfanne gießt, den Griff sanft anhebt und jetzt erst anfängt das Gemüse zu hacken.
,,Soll ich dir helfen?", sie wirft mir einen sanften Blick über die Schulter zu, lächelt, und dreht sich zurück. ,,Ne, alles gut."
,,Setz dich einfach hin.", fügt sie hinzu.

Und ich setze mich hin.
Die Zeit vergeht unglaublich zäh und langsam, aber das macht mir nichts aus.
Still sehe ich ihr dabei zu, wie sie das Gemüse in die Pfanne gibt, ein paar Soßen aus dem Regal kramt, elegant Gewürze über das Essen streut-
,,Erzähl mir was.", murmelt sie plötzlich, ohne sich umzudrehen und ich schrecke auf.

,,Hmmm."
Was soll ich nur sagen?
Mir fällt nichts ein. ,,Ich mag Bücher.", sage ich leise.
Meine Stimme vermischt sich mit dem zischendem Öl in der Pfanne und dem leisen Wind, der gegen das Fenster prallt. ,,Was für Bücher?"

Ich rutsche nervös auf dem Stuhl rum.
,,Romanzen und so.", nuschele ich.
Seit ein paar Jahren habe ich ein Fabel für erotische Groschenromane. Furchtbar, ich weiß.
Ich hasse die Bücher, aber ich liebe sie zugleich.
,,Ich mag Thriller.", sagt sie mir weicher Stimme und ich nicke nachdenklich, obwohl sie das gar nicht sehen kann.

Ich lehne mich leicht nach vorne.
,,Magst du Filme?"
,,Nein.", sie wendet die Pfanne leicht.
,,Aber ich mag dich."
Ich pruste überrascht los. Das kam unerwartet.
Wie kann sie das so ernst sagen? Und so völlig zufällig.

,,Ich mag dich, also wenn du Filme magst, sehe ich sie mit dir an.", gibt sie munter von sich und zupfe nervös an dem Ärmel meines Pullis.
Sie ist wirklich süß. Ich würde gerne einen Film mit ihr sehen. Aber mir fällt keiner ein.
Wenn ich Zuhause bin, mache ich vielleicht einen kleine Liste.

Das Surren des Herds erlischt langsam.
Sie nimmt sich eine Kelle und verteilt das Essen auf zwei Teller.
Ich schlucke nervös, als sie es auf den Tisch abstellt und mich abwartend ansieht.
Sie von hinten anzusehen ist schön. Ich sehe sie wirklich gerne an. Ich bin gerne mit ihr in einem Raum. Aber wenn sie mich ansieht...
Fangen meine Hände an zu zittern und ich werde so unglaublich nervös und-

Ihr Blick ist so intensiv.
Sie hat wirklich schöne Augen.
Schmale, intelligente Augen in einem dunklem Braun, dass einen zu verschlingen droht.
Wie könnte ich da nicht nervös werden?

Ich setze mich nervös an den Tisch und nehme die Gabel in die Hand. Das Essen schmeckt wirklich gut, aber wenn sie mich so ansieht, kann ich kaum in Ruhe essen.
Es macht mich ganz verlegen.

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⏰ Last updated: Feb 04, 2021 ⏰

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Wow - EffectWhere stories live. Discover now