19. Kapitel: Das wahre Gesicht

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Die Gefühle, die Ezra empfand, als die Rampe der Ghost sich senkte und er die ersten Blicke auf Lothal werfen konnte, waren für ihn unbeschreiblich. Es herrschte ein lauer Wind, welcher durch die Gräser ging, die sich nach ihm wogten. Die angenehme Brise fuhr über Ezras Gesicht und durch sein Haar, wobei der Padawan genüsslich die Augen schloss. Er atmete tief ein und es fühlte sich so an, als ob seine Lebensgeister erwachen würden. Bilder tauchten vor seinen Augen auf.

Seine Eltern und ihre Broadcasts gegen das Imperium...

Tseebo...

Jener Tag, als er nach Hause gekommen und seine Eltern nicht mehr vorgefunden hatte...

Die Straßen Kothals, sein Turm, seine alten Freunde Ferpil und...Moreena.

Loth-Katzen, welche mit ihm spielten und mit denen er reden konnte. .

Seltsame Gestalten und ein Mann mit Pferdeschwanz auf dem Marktplatz von Kothal...

Ezra schlug die Augen auf und fing an zu lachen. Ein wahres, freudiges Lachen, was aus vollem Herzen kam, drang aus ihm heraus, etwas was die anderen schon seit einer langen Zeit nicht mehr gehört hatten und nicht mehr daran geglaubt hatten, dass es je wieder der Fall sein würde. Sabine und Zeb, welche hinter Ezra standen, blickten sich etwas verwirrt an und erschreckten sich geradezu, als der Junge die Rampe runterlief und sich wortwörtlich in die Gräser stürzte.

Sabine verzog das Gesicht.

„Ez, du musst..."

Zeb blinzelte erstaunt und legte den Kopf schief.

„Kleiner, ist alles...?"

An ihnen drängte sich Hera vorbei, welche aus dem Cockpit gelaufen kam. Voller Besorgnis warf sie einen Blick auf Ezra, welcher im Gras herumtollte und das nicht gerade sanft.

„Ezra, pass bitte auf."

Doch nur sein vergnügliches Lachen antwortete ihnen, als der junge Jedi sich wie eine Loth – Katze umherwälzte, den Himmel anblickte und die frische Luft einatmete.

„Hält der sich jetzt für eine Loth – Katze?", murmelte Zeb Sabine zu, welche sich nicht beherrschen und sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Es war schön Ezra so glücklich und einfach mal so ausgelassen zu sehen.

Hera hob eine Braue und ging die Rampe hinunter.

„Ezra?"

Der Junge hob den Kopf und hatte ein wahres Strahlen im Gesicht.

„Ich...ich erinnere mich! Ich erinnere mich an Lothal!"

Wie aufs Stichwort tauchten drei Loth – Katzen aus den Gräsern auf, welche Ezra beschnupperten. Zebs Mund stand offen, während Sabine laut lachte und triumphierend eine Faust in die Luft schwang.

„Ich wusste es!"

Hera tat ihre Hände vor ihren Mund und Tränen begannen sich in ihren Augen zu bilden. Sie stolperte zu Ezra und ließ sich auf die Knie fallen, nahm den Jungen an den Schultern.

„Du...du kannst dich erinnern?"

Ezra schluckte und nickte berührt, auch ihm standen die Tränen in den Augen.

„Ich erinnere mich an Lothal, an meine Eltern, an mein Leben auf der Straße und meinen Turm...Ich weiß wieder, dass ich Ezra Bridger bin."

Hera schluchzte glücklich auf und schlang ihre Arme um Ezra, drückte ihn fest an sich.

„Oh Ezra...das sind wunderbare Neuigkeiten!"

Ezra schluckte und versuchte die Umarmung zu genießen, statt dem Gefühl nachzugeben, dass er sich lieber daraus winden wollte. Diese ganze körperliche Nähe war noch immer ungewohnt und manchmal wurde es ihm einfach zu viel. Auch wenn er sein Bestes tat sich daran zu gewöhnen und sich den Spectres zuliebe dem zu fügen.

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