17. Kapitel: Eine alte Lehrstunde

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„Geht es dir wirklich gut?"

„Ja", antwortete Ezra zum dritten Mal hintereinander, wobei Hera ihm eine Hand auf die Schulter legte und ihn mit Argusaugen betrachtete.

„Bist du sicher? Immerhin hast du ein leichtes Mittel zur Beruhigung bekommen."

„Was dich nicht davon abgehalten hat aus der Krankenstation zu türmen", kommentierte Zeb grinsend. Ezra zuckte die Schultern.

„Ich wusste nicht genau, wo ich war und ich mag Krankenstationen nicht. Zudem war ich allein...ich wollte einfach raus."

„Es tut uns leid, wir hätten bei dir sein müssen", murmelte Kanan und ging neben Ezra her. Dieser war zuvor von Ahsoka zur Krankenstation begleitet worden, wo die anderen Spectres wie erwartet in heller Aufregung gewesen waren – wie auch Doktor Vale, der nicht hatte fassen können, wie Ezra bei so einem Beruhigungsmittel in der Lage gewesen sein konnte zu flüchten und auch noch ohne, dass es jemand bemerkt hatte. Der Mediziner hatte Ezra zur Sicherheit noch einmal untersucht und zur Beruhigung aller festgestellt, dass der Zusammenbruch keine Schäden bewirkt hatte. Erneut hatte er Ezra angemaßt sich auszuruhen und sich und seinem Körper Zeit zu geben – genauso wie Ahsoka es ihm geraten hatte.

Nun befand sich die Ghost – Crew wieder auf dem Rückweg zu ihrem Schiff, wobei sie alle erleichtert waren, dass Ezra wohlauf war und sich durch den Nervenzusammenbruch nichts getan hatte – trotz seines angegriffenen Gesundheitszustandes. Das Einzige was Hera und besonders Kanan schwer im Magen lag war, dass Ezra bisher keine Reaktion gezeigt hatte was den vorherigen Streit betraf. Natürlich hatten sie ihn nicht darauf angesprochen, aber Ezra hatte sich nicht zurückhaltend gegenüber Kanan verhalten oder sonst irgendwie gezeigt, dass er sich in der Nähe des Jedi unwohl fühlte – was sonst nach einem Streit zwischen den beiden immer der Fall gewesen war.

„Die Hauptsache ist doch, dass es dir gut geht und nichts weiter passiert ist", äußerte sich Hera.

„Ich weiß nicht, wieso ich mich überanstrengt habe oder überhaupt zusammengebrochen bin. Mir ging es gut und die Arbeit habe ich gerne gemacht", entgegnete Ezra und rieb sich über die Stirn. Kanan blinzelte und betrachtete Ezra nachdenklich. Wieso sagte er kein Wort zu dem Streit? Hatte er es verdrängt? Oder wollte er lieber allein mit ihm darüber sprechen?

„Du passt jetzt einfach besser auf dich auf und wir sorgen dafür, dass du dich schön an alles hältst. Bei deinem Dickkopf muss man auf dich achtgeben", erwiderte Zeb und wuschelte Ezra über das Haar. Sabine, die die meiste Zeit geschwiegen hatte, lächelte.

„Allerdings. Nicht, dass du wieder mit dem Kopf durch die Wand gehst."

Sie boxte ihn sehr leicht in den Arm.

„Passe bitte besser auf dich auf, Ez."

Ezra rieb sich die Stelle und nickte lächelnd.

„Ich...ja. Ich kriege das hin."

„Na hoffentlich."

Sie lächelten sich zu und blickten sich für einen Moment in die Augen. Dieser Augenblick wurde unterbrochen von dem Droiden, welcher das praktisch als seinen Job erklärt hatte – Hera und Kanan waren seine liebsten Opfer. Chopper rammte Ezra fest ins Bein und piepte aufgeregt, gestikulierte mit seinen Metallarmen hin und her. Ezra verzog etwas das Gesicht vor Schmerz, aber legte eine Hand auf Choppers Haube.

„Chop...Chopper, beruhige dich. Mir geht es gut."

„Waup – Wop! Waup?!"

Hera und Sabine blickten zu Kanan, da Chopper sein und Ezras Streit angesprochen hatte. Zeb verstand kaum ein Wort des Droiden, während Ezra gar nichts verstand und Choppers Worte mehr als Aufregung abtat. Was es auch war, aber nicht ausschließlich über ihn und seine Gesundheit.

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