11. Kapitel: Geheimnisse aller Art

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Sabine war froh eine kurze Pause von dem Ansehen der Holos zu bekommen. Das verringerte die Wahrscheinlichkeit Kanan mit ihren Blastern mehrmals eine überzuziehen. Obwohl die Verlockung dazu gewaltig war.

Lichtstöcke.

Spielen.

Wie Taschenlampen.

Was bei Mandalores Waffen war in Kanan gefahren? Hatte er jetzt völlig den Verstand verloren? Hatte der Jedi irgendetwas genommen, um Ezra so einen Schwachsinn zu sagen? Noch dazu ihn absichtlich daran zu hindern sich an sein Jedi – Dasein zu erinnern?

„Hera sollte dringend mal kontrollieren, ob Kanan nicht den einen oder anderen Drink Abends zu sich nimmt. Karabast, dass ist jetzt nicht sein verdammter Ernst", murmelte Sabine zischend.

Was hatte sich Spectre-1 dabei gedacht? So würde sich Ezra nie erinnern. Wie sollte er das auch, wenn Kanan ihm so einem Schwachsinn erzählte? Der Jedi hatte nie wirklich eine kreative Ader gehabt, aber bei solch einer Ausrede auf einmal? Es war nicht zu fassen!

„Wenn er dieses Getue fortsetzt und Ezra nicht die Wahrheit sagt, dann wird das nie etwas", seufzte die Mandalorianerin betrübt und betrat den Raum von Zeb und Ezra. Die junge Frau verzog kurz das Gesicht. Es roch leicht muffig und ziemlich nach Lasat. Von Ezras Geruch war keine Spur, was kein Wunder war, wenn man bedachte, wie lange er schon nicht mehr in diesem Zimmer geschlafen hatte.

Sie blickte sich um. Das Zimmer zeugte fast nur von dem Bewohner, welcher nicht der menschlichen Art angehörte. Man erkannte das Zebs Bett benutzt worden war, der Bow – Rifle des Lasats lehnte an der Wand...doch Ezras Sachen befanden sich nicht mehr an ihren Platz. Sie befanden sich in Kanans Kabine, wo Ezra für die nächste Zeit sicherlich auch bleiben würde.

Sabines Blick blieb bei ihrem Kunstwerk hängen, welches sie von Ezra und Zeb angefertigt hatte. Eine leichte Melancholie überkam sie und sie seufzte. Sie erinnerte sich genau an den Tag und daran wie viel Spaß ihr das Malen des Bildes gemacht hatte. Oder wenn sie da an Ezras und Zebs Reaktionen dachte...

Die Mandalorianerin lächelte etwas und strich über das Bild. Ihr Herz wurde etwas schwer. Daran erinnerte sich Ezra auch nicht. Er wusste gar nichts mehr von dem, was sie zusammen angestellt und erlebt hatten. Von ihrer Freundschaft, von ihren Streichen oder wie nahe sie sich standen. Das er ihr bester Freund war. Das er der Einzige war, der sie an schwierigen Tagen zum Lachen bringen konnte.

Das er der war in den sie sich...

Sabine legte ihre Finger an ihre Lippen und schüttelte den Kopf, wandte sich von dem Bild ab. Sie durfte nicht vergessen weshalb sie das Chaos, was sich „Jungszimmer" nannte betreten hatte.

Die Mandalorianerin ging zur Leiter und kletterte auf die mittlere Sprosse hoch.

„Mhm...vermutlich hat er sie unter seinem Kissen."

Sie streckte sich und nahm das Kissen weg, wobei eine Disc zum Vorschein kam und...

„Ist das...ein Data-Pad?", fragte sich Sabine verwirrt. Sie nahm die Disc und begutachtete sie. Das musste die Richtige sein. Sabines Blick schweifte erneut zu dem Data-Pad. Das war ihr allerdings neu. Wieso sollte Ezra es unter seinem Kissen verstecken? Seine Disc mit seinen Eltern konnte sie ja verstehen...aber wieso ein normales Data – Pad?

Sabine stieg von der Leiter und überlegte einen Moment. Eigentlich war das nicht ihre Art und sie wollte auch nicht in Ezras Privatsphäre eingreifen...aber womöglich konnte das Data – Pad ja Ezra helfen? Vielleicht befanden sich darauf Dinge, die ihm helfen konnten, sich zu erinnern.

Womöglich spielte auch der Gedanke mit, dass sie herausfinden wollte, wieso ihr bester Freund eine Data – Pad unter sein Kissen gelegt hatte, wenn er in seinem Zimmer massig Platz hatte.

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