26. Kapitel

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In der Bibliothek mussten es viele Bücher geben, die mir sagten wo genau Nanterre war, wo sich die Adresse befand und warum meine Schwester doch noch leben könnte.
Das war übelst wichtig! Wie kann das überhaupt sein?? Ich hatte ihre Leiche doch im Haus gesehen... Es muss eine Erklärung dafür geben!

Ich ging hoch und betrat die riesige Bibliothek. Sofort machte ich drei Schritte wieder rückwerts und knallte gegen die Tür, die zu gefallen war.
Die Erinnerung von letzten Mal kamen hoch. Hier wurde ich entführt.. Ich weiß, das kann nicht wieder passieren. Die anderen sind etwas netter geworden und Krafft ist tot...

Ja, es gab tatsächlich eine Versammlung und in der zeigte Grindelwald, was mit den anderen passieren wird, wenn sie mir auch nur ein Haar krümmten. Er hat mir alles erzählt, also Gellert. Auch das er Krafft mit Vergnügen gefoltert und dann umgebracht hatte. Vor allen anderen. Damit sie auch ja wissen was ihnen blühen könnte. Aber bei diesem Teil ist er leiser geworden und hat mir in die Augen geschaut, um die kleinste Regung in ihnen zu sehen, damit er frühzeitig stoppen konnte, falls mir das zu viel wurde. Grindelwald weiß, dass ich Gewalt manchmal nicht ertragen kann, und ich sie nur anwende, falls es um mein Leben geht.
Ich weiß, dass ist jetzt vielleicht ein bisschen verwirrend, aber Krafft war damals echt stark, ich konnte mich kaum wehren.

Ich machte einen Schritt weiter, dann noch einen und noch einen. Bis ich mich zwischen zwei Regalen wiederfand und nach passenden Büchern schaute. Doch bei jedem kleinsten Knacken oder Klappern, drehte ich mich ruckartig um und zückte meinen Zauberstab.
Nach einer Weile nervte es mich schon, da die Fenster bei jedem sanften Windstoß ein Geräusch von sich gaben.

Doch als sich plötzlich zwei starke Hände an meine Taille legten schrie ich erschrocken auf, machte mich mit einem Ruck los, hielt meinen Zauberstab hoch und feuerte einen Spruch auf die Person.
Aber sie wehrte ihn mit einer lässigen Bewegung mit dem Zauberstab ab und blickte mich erstaunt an.

„Ouh, sorry... Ich dachte jemand will mich wieder angreifen”, nuschelte ich in meinen imaginären Bart und schaute Grindelwald entschuldigend an. Er schmunzelte und kam wieder auf mich zu. „Eigentlich bin ich es, der sich bei dir entschuldigen sollte. Tut mir leid, ich habe ganz vergessen, welche Erinnerungen hier auf dich wirken müssten.... Geht es dir gut?”
„Jaah, alles gut...” Ich grinste ihn an. Wisst ihr, es ist dieses falsche Grinsen, es ist nicht echt. Mir ging es gerade überhaupt nicht gut. Manchmal wünschte ich mir ich wäre ein Muggel und wüsste rein gar nichts über irgendwelche Zauberer und Magie... Einfach ein ganz normales Leben führen, denn normal kann man das hier nicht nennen.
„Lüg mich nicht an. Dir geht es nicht gut. Das sehe ich in deinen Augen. Dein Mund lächelt, aber deine Augen sind leer und matt. Was ist los?”
Ich stieß die Luft aus und ließ meinen Kopf hängen. Er kam auf mich zu und war jetzt ganz nah. Ich spürte seinen Atem auf meiner Haut und eine Gänsehaut bildete sich.
„Schau mich an.”
Ich traute mich nicht in seine Augen zu blicken. Ich wollte nicht, dass er auch noch meinen Schmerz sieht und weiß, dass ich so gerne ein Muggel sein will. Wenn er das wüsste wäre ich jetzt tot. Dann will ich lieber eine magische Person sein...
Er seufzte und legte wieder seine Hand unter mein Kinn und drückte es sanft hoch. Diesmal ließ ich es geschehen, und so guckte ich wenige Sekunden später in seine Augen. Wie oft hatte ich mich schon in ihnen verliebt und verloren? Ich hatte mich in jedes kleinste Detail von ihm verliebt... Hach, ich will ihn nicht verlieren, aber wenn ich ein Muggel sein will, habe ich ihn schon längst verloren..
„Hey mein Herz. Ich liebe dich. Vergiss das nicht. Ich bin bei dir und das werde ich auch immer. Egal was du für Entscheidungen triffst. Okay?” Sagte er hemmungslos. Ich seufzte, wenn er wüsste... Dennoch lächelte ich und diesmal lächelten meine Augen mit. Ich legte meine Arme um ihn und schmiegte meinen Kopf an seine Schulter. Er drückte mich an sich und zeichnete wieder Muster auf meinen Rücken, die ich so sehr liebte.
Hinter ihm erblickte ich ein Buch, es hieß „Die Kunst des Lebens”... Das muss ich mir schnappen. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Grindelwald damit zufrieden wäre, wenn ich solche Bücher lese... Ich muss es heimlich machen.

Das Unvorstellbare wird wahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt